„Ich bin mit Sicherheit die erste europäische Künstlerin, die in China ausgestellt hat“, sagt Frauke Beeck von sich selbst. Unter dem Titel „Stadtrundfahrt“ präsentiert die Bremer Künstlerin insgesamt 45, meist farbintensive Spray-Bilder ab Freitag,16. Mai, im Kulturhaus Müller in Ganderkesee. zur Vernissage um 19 Uhr spricht Kunsthistorikerin Wiebke Steinmetz die einführenden Worte.
Frauke Beeck arbeitet in einer speziell von ihr entwickelten Spraytechnik, die sich von Graffitikunst jedoch einigermaßen weit entfernt hat. „Illegales Sprayen hat mich nie interessiert“, sagt die Bremerin. Gern verwendet sie Fotografien von Alltagsmotiven, die sie auf ihren zahlreichen Reisen in Metropolen, aber auch im persönlichen Umfeld aufgenommen hat. Während des Arbeitsprozesses löst sich die Künstlerin dann jedoch vom vorgegebenen Motiv und fügt eigene Elemente hinzu.
Häufig arbeitet Frauke Beeck auf Acrylglas, das sie von beiden Seiten bearbeitet, wodurch beim Betrachter ein dreidimensionaler Eindruck entsteht. „Es entstehen nicht viele Bilder im Jahr. Auf manche Spray-Vorgänge, die nur Sekunden dauern, bereite ich mich teilweise wochenlang vor“, sagt sie. Schließlich bleibe ihr bei ihrer Technik häufig nur ein Versuch. „Ich muss vorher genau wissen, was ich will, und das muss dann passen“, sagt sie.
In ihren Arbeiten interessiert sie vor allem das Spannungsfeld zwischen Modernität und Tradition: „Die Frage ist, wie weit ich mit modernen Mitteln gehen kann, um traditionelle Gefühle wie Romantik auszudrücken“, erklärt die Künstlerin, die inzwischen auf vier viel beachtete Einzelausstellungen in China zurückblicken kann. Ihre Bilder sind bis zum 6. Juli zu sehen, Künstlerführungen finden an den Sonntagen, 1. und 29. Juni, jeweils um 15 Uhr statt.