Es war ein Streit, der viel Aufmerksamkeit erregte. Die Glocke einer Kirche in Schweringen im Landkreis Nienburg an der Weser trug bis zum April dieses Jahres ein Hakenkreuz. Ende 2017, kurz nach der Entdeckung, entschied der Kirchenvorstand ursprünglich, dass die Glocke weiter läuten und als Mahnmal bestehen bleiben sollte. Doch dann flexten Unbekannte mit einem Winkelschleifer das Nazi-Symbol von der Glocke. Obwohl der Kirchenvorstand keine Strafanzeige stellte, ermittelt die Polizei wegen der Aktion. Die Glocke wurde danach als "unbrauchbar" definiert.
Jetzt haben sich der zuständige Vorstand und die Landeskirche Hannover geeinigt. Wie die Landeskirche Hannover mitteilte, bleibt die Glocke erhalten und kommt mit einer neuen Inschrift zurück. Der alte Schriftzug soll davon überdeckt werden. Am Buß- und Bettag soll die Glocke entwidmet werden. Anschließend wird die Umgestaltung offiziell zum Wettbewerb ausgeschrieben. Die Glocke soll eine von "Toleranz und Versöhnung geprägte Deutung" bekommen.