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Der Leester Künstler Stefan Vogt fertigt Holz- und Sandsteinfiguren für den Garten an Ideen entstehen im Schlaf

Das Jahr ist für Stefan Vogt genauestens aufgeteilt – zumindest wenn es um sein Hobby, die Bildhauerei, geht. Im Winter bearbeitet der Rentner aus Leeste ausschließlich Holz, in den Sommermonaten widmet er sich dagegen einem anderen Werkstoff – dem Sandstein. Seit etwa 20 Jahren beschäftigt er sich mit der Bildhauerei und hat in diesen zwei Dekaden etliche Kunstwerke geschaffen.
19.12.2012, 05:00 Uhr
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Ideen entstehen im Schlaf
Von Florian Cordes

Das Jahr ist für Stefan Vogt genauestens aufgeteilt – zumindest wenn es um sein Hobby, die Bildhauerei, geht. Im Winter bearbeitet der Rentner aus Leeste ausschließlich Holz, in den Sommermonaten widmet er sich dagegen einem anderen Werkstoff – dem Sandstein. Seit etwa 20 Jahren beschäftigt er sich mit der Bildhauerei und hat in diesen zwei Dekaden etliche Kunstwerke geschaffen.

Weyhe-Leeste. Maschinen braucht Stefan Vogt eigentlich nicht, um seine Kunstwerke zu schaffen. Allein mit seiner Muskelkraft und Werkzeugen wie Hammer, Meißel oder Schnitzeisen arbeitet er, um Figuren aus Holz oder Sandstein entstehen zu lassen. "Nur wenn ich mit Holz arbeite, muss ich für den Anfang eine Motorsäge benutzen", sagt Vogt. Seit 20 Jahren beschäftigt sich der 68-jährige Leester mit der Bildhauerei. Bei der Frage, wie viele Statuen oder kleine Figuren er in dieser Zeit aus Holz geschnitzt und aus Stein gehauen hat, huscht ihm ein Lächeln über sein Gesicht: "Das muss in die Hunderte gehen."

Etliche seiner Kunstwerke stehen in seiner kleinen Werkstatt, die sich gleich hinter seinem Wohnhaus befindet. Dort sind Greifvögel, eine großer Kuhkopf oder Fechter zu sehen – alles aus Holz. Auch bekannte Figuren hat Vogt erschaffen. So hat etwa der Rattenfänger von Hameln in Vogts Vitrine einen Platz gefunden. Baron Münchhausen fliegt ebenfalls auf seiner Kanonenkugel durch die Werkstatt.

Die Bremer Stadtmusikanten hat der Künstler ebenfalls geschnitzt. Esel, Hund, Katze und Hahn haben derzeit aber ihr Winterquartier bezogen. Die Märchenfiguren und andere seiner Holzstatuen stehen in den Sommermonaten in seinem Garten. "Ende September werden sie allerdings eingelagert", erzählt Vogt. Würde er sie im Herbst und Winter draußen lassen, bestehe die Gefahr, dass sie durch die Witterung zu stark beschädigt werden. "Ende April, Anfang Mai hole ich die Figuren dann wieder nach draußen." Die Steinkunstwerke bleiben dagegen das ganze Jahr über draußen.

Während seine fertigen Werke aus Holz ihre Winterpause einlegen, macht er sich zu dieser Zeit daran, neue zu schnitzen. "Pro Woche stehe ich dann 15 bis 20 Stunden in meiner Werkstatt", erzählt der Künstler. Bis er mit der Arbeit einer neuen Plastik beginnt, könne eine Weile vergehen, sagt der Leester. Denn zuerst müssten seine Ideen in seinem Kopf richtig reifen. "Bevor ich mich mit einem Plan nicht in meinen Träumen beschäftigt habe, muss ich nicht loslegen", sagt er. Wenn er aber davon träumt, gehe alles recht schnell: Er fertigt dann eine Zeichnung seiner Idee an und beginnt danach mit der Arbeit.

Bis er seine größeren Figuren hat, können schon mal vier Wochen vergehen. Allerdings arbeitet er nicht am Stück an einem Vorhaben. "Manchmal lasse ich die Figur auch Monate lang stehen, bevor ich daran weiter arbeite", erzählt Vogt. Es sei wichtig, dann an einer anderen Plastik zu schnitzen. "Wenn ich nur an einem Stück arbeiten würde, schleichen sich auch mehr Fehler ein", erklärt der Bildhauer. Apropos Fehler: davon hat Vogt in seiner Anfangszeit einige gemacht – sowohl mit seinen Holz- als auch mit seinen Steinarbeiten. Aber durch diese Fehler habe er das meiste gelernt, erinnert er sich.

Das Arbeiten mit Holz habe ihn schon als Kind interessiert. "Damals habe ich kleine Figuren geschnitzt", sagt er. Durch seine Arbeit als Versicherungskaufmann blieb für sein Hobby nicht mehr viel Zeit. Die nahm er sich dann aber: "Wegen des beruflichen Stresses brauchte ich einen Ausgleich." So kehrte er zu seinem Hobby zurück. Anfangs nahm er nur an Kursen der Volkshochschule (VHS) teil, seit 2002 leite er die Seminare der VHS Brinkum selbst. So richtig habe er die Bildhauerei in einer Schnitzerschule in Österreich erlernt. "Dort gab es eine optimale Anleitung und es wurden mir viele Kniffe gezeigt."

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Der Leester Künstler Stefan Vogt fertigt Holz- und Sandsteinfiguren für den Garten an

Zitat:

"Bevor ich mich mit einem

Plan nicht in meinen

Träumen beschäftigt habe,

muss ich nicht loslegen."

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