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Neujahrsempfang der Ahmadiyya-Gemeinde Imam: „Dürfen uns nicht spalten lassen“

Beim Neujahrsempfang der Ahmadiyya-Gemeinde Bremen-Stuhr ging es auch um die unausweichliche Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört. Landtagsabgeordneter Volker Meyer konnte dies zumindest hier bejahen.
03.02.2019, 19:00 Uhr
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Imam: „Dürfen uns nicht spalten lassen“
Von Sebastian Kelm

Stuhr-Brinkum. „Täglich grüßt das Murmeltier“. In diese Kategorie fällt für Mujib Ata die Diskussion darüber, ob der Islam nun zu Deutschland gehört oder nicht. Der Sprecher der Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat Bremen-Stuhr forderte zudem beim Neujahrsempfang in der Brinkumer Nasir-Moschee, bei der Diskussion müsse „der Blickwinkel stets horizontal sein, auf Augenhöhe“. Zu oft aber sei sie von fehlendem Respekt geprägt, vor allem in Sozialen Netzwerken. An die eigenen Mitglieder, immerhin knapp 300, richtete er den Appell: „Und wir müssen daran arbeiten, dass der islamische Glaube keine negativen Assoziationen hervorruft.“

Genau dafür war dieser Abend gedacht. Es gab für die rund 60 Teilnehmer vor dem obligatorischen Mahl mit pakistanischen Speisen eine Koran-Rezitation mit Übersetzung sowie einen Video-Rückblick der vielfältigen Aktivitäten der als liberal geltenden und daher von in einigen muslimischen Ländern abgelehnten Ahmadiyya-Gemeinschaft mit 52 Moscheen in Deutschland. Vor dem Plakat mit der Aufschrift „Wir sind alle Deutschland“ berichtete zudem der Brinkumer Imam Syed Salman Shah, dass die Gemeinde 2018 „trotz Hürden kein Stehenbleiben“ erlebt habe. Und er betonte: „Der Rechtsruck macht uns keine Angst.“ Er bedauere aber, dass sich viele Gemeindemitglieder klar zu Deutschland bekennen, dies aber infrage gestellt werde: „Wir dürfen uns nicht spalten lassen.“

Brinkums evangelischer Pastor Detlef Korsen erzählte dann, dass ihn Kirchenaustritte wegen seines engen Kontakts zu Muslimen kalt ließen. Bürgermeister Niels Thomsen wiederum war sich sicher, dass die gute Nachbarschaft in Stuhr weiterhin gelingt. Und der CDU-Landtagsabgeordnete Volker Meyer stellte anerkennend fest, die Ahmadiyya-Gemeinde trete bereits den täglichen Beweis an, „dass es den Islam gibt, der zu Deutschland gehört“.

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