Alfons kommt, Andreas Rebers und Reiner Kröhnert, Sissi Perlinger auch. Namhafte Kabarettisten geben sich im Jahr 2020 ein Stelldichein in Bremen-Nord. Vor allem das Bürgerhaus wird dabei zum Zentrum der humorvoll-sarkastischen Wortkunst. Welche kulturellen Glanzlichter dort sowie andernorts in Bremen-Nord und umzu im neuen Jahr leuchten, stellt DIE NORDDEUTSCHE in einer Auswahl vor.
Zu den Kabarett-Höhepunkten im neuen Jahr gehört der Auftritt von Max Uthoff. Am 2. April macht der aus der TV-Sendung „Neues aus der Anstalt“ bekannte Künstler mit seinem neuen Programm „Moskauer Hunde“ ab 20 Uhr Station im Bürgerhaus. Bereits am 22. März gastiert dort der Mann mit dem Puschel-Mikro: Alfons, der Franzose, erkundet ab 20 Uhr das wahre Wesen der Deutschen.
Im Kito spielt die Musik. Mit Abi Wallenstein kommt am 18. April ein Blues-Urgestein in das Alte Packhaus. Mit Steve Baker (Mundharmonika) und Martin Röttger (Schlagzeug) tritt er als Band Blues Culture ab 20 Uhr auf. Ganz andere Klänge sind beim Konzert von Martin Kohlstedt zu hören. Der Pianist und Experimentalmusiker hat schon in der Elbphilharmonie vor ausverkauftem Haus gespielt, am 29. Februar ab 20 Uhr ist er im Kito zu erleben. Mit Kompositionen aus seinem neuen Album „Ströme“, in das in Zusammenarbeit mit dem Gewandhauschor Leipzig erstmals klassische Töne eingeflossen sind. Das Kito ist auch einer der Spielorte des alljährlichen Festivals Women in (E)motion. Am 11. März ab 20 Uhr gastiert dort die kanadische Singer-Songwriterin Lynne Hanson. Im Alten Packhaus macht am 25. April ab 19 Uhr außerdem die Clubnight der „jazzahead!“-Messe auf ihrer Tour durch Bremen Station.
Wem der Sinn nach literarischem Nervenkitzel steht, der ist am 17. Januar im Kulturbahnhof Vegesack richtig. Axel Petermann, ehemaliger Leiter der Bremer Mordkommission und jetzt Krimiautor, liest ab 20 Uhr aus seinen Büchern „Die Diagramme des Todes“ und „Die Elemente des Todes“, die auf wahren Kriminalfällen beruhen.
Open-Air-Festivals
Im Overbeck-Museum endet am 19. Januar der Ausstellungsreigen zum 150. Geburtstag des Malerehepaares Fritz Overbeck und Hermine Overbeck-Rohte. Eine neue Ausstellung zeigt vom 9. Februar bis 19. April Arbeiten der Malerin Silke Silkeborg. Der Titel „Nacht für Nacht“ verweist auf die Arbeitsweise der Künstlerin. Sie malt Landschaften, im Freien bei Nacht. „Ich erforsche malerisch das Dunkel der Nacht, um die Grenzen der Wahrnehmung und des Darstellbaren auszuloten“, schreibt die in Hamburg und Leipzig lebende Malerin auf ihrer Homepage. Die Ausstellung wird am 9. Februar um 11.30 Uhr eröffnet. Vom 10. Mai bis 16. August stellt das Overbeck-Museum Ölgemälde und Druckgrafiken des expressionistischen Malers Paul Kother (1878 bis 1963) aus, vom 6. September bis 8. November sind Wolken-Zeichnungen des Bremer Künstlers Benjamin Beßlich zu sehen.
Im Bremer Norden gibt es im neuen Jahr eine Reihe von Open-Air-Veranstaltungen. Ein Klassiker im Veranstaltungskalender ist der „Sommer in Lesmona“. Seit 23 Jahren pilgern Fans für das konzertante Freiluft-Vergnügen nach Knoops Park, um klassischen Klängen zu lauschen und gut behütet unter alten Bäumen zu picknicken. Vom 3. bis 5. Juli wird der Park erneut zum Schauplatz für das große Orchesterkonzert der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den musikalischen Tee in Lesmona, die nächtliche Filmvorstellung unter freiem Himmel, den Familien-Sonntag und natürlich den Picknick-Wettbewerb.
Vom 31. Juli bis 2. August steht Vegesack im Zeichen des Festivals Maritim. Im Stadtgarten und in der Fußgängerzone gibt sich die Seamusic-Szene aus aller Welt ein Stelldichein. Das Freiluft-Musikspektakel am nördlichen Weserufer zieht seit 1999 Freunde maritimer Musik aus nah und fern an. Gleich zwei Open-Air-Veranstaltungen stehen am Lesumhafen an: vom 15. bis 17. Mai lockt „Feuer und Wein“. Bei Live-Musik zeigen Feuerjongleure und und andere Künstler ihr Können, Winzer schenken edle Tropfen aus. Jazz und Swing mit Blick aufs Wasser gibt es vom 28. bis 30. August bei den Dixieland-Tagen am Lesumhafen.
Irish Folk im Ambiente eines englischen Landschaftsgartens erleben Besucher vom 21. bis 23. August in Wätjens Park in Blumenthal. Zum siebten Mal lädt der Park-Förderverein zum kostenlosen Musikgenuss ein. Im Roseliusgarten treten nach jetzigem Stand zwei Bands auf. Dánacht aus Oldenburg spielen traditionellen Irish Folk. Die fünf Musikstudenten aus Oldenburg lassen auch eigene Kompositionen hören. Die Nordbremer Band Green & Grey ist zum wiederholten Mal dabei. Traditionelle Irish-Folk-Songs wie "Whiskey in the Jar" oder "Drunken Sailor", gefühlvolle Balladen und stimmungsvolle Songs gehören zu ihrem Repertoire. Am Sonnabend und Sonntag bietet der Förderverein Führungen durch den Park an.
Laut und rockig wird es am 15. August jenseits der Landesgrenze in der Gemeinde Schwanewede. Zum zwölften Mal steigt im Weser-Geest-Gewerbepark in Neuenkirchen das Festival „Rock den Deich“.
Klassisches vom Barock bis zur Neuzeit ist auf der anderen Weserseite bei der Konzertreihe „Berne bringt...“ zu hören. Im Jahr 2020 stehen in der Kirche am Warflether Deich 20 Konzerte auf dem Programm. Zu den Höhepunkten zählt laut Veranstalter ein Liederabend am 1. Mai mit dem Londoner Pianisten und Musikprofessor Graham Johnson. Unter dem Titel „Schubert, der Held der kleinen Leute“ stellt er mit Sängern und Musikern ein Programm mit ausgewählten Schubert-Liedern vor, in denen Müller, Hirten, eine Spinnerin, ein Gondelfahrer und andere Vertreter der arbeitenden Bevölkerung die Helden sind. Ein weiteres Glanzlicht ist der Auftritt von Tianwa Yang. Die Geigerin und mehrfache Echo-Klassik-Gewinnerin ist am 27. September zu Gast.