Barbara Pluta hat sich schon immer für die großen Hunde begeistert. Der Landseer Gandolf ist da aber eindeutig der größte. Bei einem Urlaub war sie auf die seltene Rasse gestoßen und hat sich sofort verliebt. Heute nehmen sie gemeinsam mit Tochter und Enkelin an einer Hundeschau teil und sind gespannt auf das Ergebnis.
Stuhr. Wenn man Gandolf von der hohen Heide (nein, der Namensträger ist kein Adliger) das erste Mal sieht, dann kommt einem ein Kalb in den Sinn. Nicht nur das Muster dieses außergewöhnlichen Hundes erinnert daran. Auch seine Größe könnte der eines Kalbs Konkurrenz machen. Der Landseer ist jetzt neun Monate alt, und es ist noch Platz nach oben. Er lebt bei Barbara Pluta aus Stuhrbaum und hält seine Besitzerin sowie Tochter Denise Mohrmann und Enkelin Kiara ganz schön auf Trab. Heute soll es das erste Mal zu einer richtigen Hundeschau gehen, bei der Gandolf einmal ganz genau betrachtet wird.
"Mit meiner Tochter zusammen kümmere ich mich um seine Ausbildung", sagt Pluta, die bisher schon sechs Hunde hatte. Beim Welpentreff in Bremen sei Ganni, wie ihn Pluta nennt, schon immer der größte gewesen. "Jetzt soll er bald eine Prüfung zum Begleithund machen. Diese Rasse wird auch oft als Wasserrettungs- oder Therapiehund eingesetzt", sagt die 55-Jährige. Bei ihren vorherigen und den beiden jetzigen Hunden sei eine solche Ausbildung nicht nötig gewesen. Mit Gandolf besuche sie das erste Mal eine Hundeschule. "Aber es macht mir wirklich Spaß. Wir wollten gerne noch mal so einen großen Hund haben, bevor es nicht mehr geht", sagt sie.
Bei einem Urlaub an der Nordsee seien sie an einem Züchter vorbeigefahren und hätten die Landseer gesehen. Ein Jahr später ist Pluta dann auf den gleichen Züchter zugegangen und suchte sich Gandolf aus. "Diese Hunde sind sehr selten, und ich habe bis jetzt auch nur einen von dieser Rasse hier in der Umgebung gesehen. Sie haben aber ein gutes Wesen und sind kinderlieb", sagt die Hundehalterin. Er sei jedoch kein Hund, den man einfach wegsperren könne. Gandolf sei sehr agil, würde aber nicht bellen. "Wenn ich etwas im Garten mache, dann muss er auch etwas tun und zupft das Gras aus der Erde. Dazu sagen wir dann, Gandolf gärtnert wieder."
In den Bulli, den die Familie fährt, passt Gandolf sehr gut rein. Einen Smart würde der Rüde hingegen vollkommen ausfüllen. "Wir geben ihm Salze für seine Gelenke und Bänder bei dem schnellen Wachstum." Heute wird Gandolf einmal ganz genau beobachtet. Nämlich bei der Schönheits-und Spezialzuchtschau für Neufundländer und Landseer in der Reithalle am Steller See in Stelle. Pluta: "Da weiß ich noch nicht so genau, was auf uns zukommt. Es ist unsere erste Ausstellung." Im Dreiergespann mit ihrer Tochter und der Enkelin stehen sie heute ab neun Uhr in der Halle.
Über den genauen Zeitplan weiß dafür die Mitorganisatorin Andrea van Lengen aus Delmenhorst Bescheid. Sie ist Vereinsmitglied des Neufundländer und Landseer Clubs der Landesgruppe Niedersachsen. "Nach einer Begrüßung beginnt ab 9.30 Uhr dann das Richten der Hunde", sagt sie. Dabei werden beide Rassen in Rüden und Hündinnen unterteilt und in zwei Ringen zum Beispiel nach Kopfform, Pflege oder Gebiss bewertet. "Wenn man die Halle betritt, dann ist das in den ersten Stunden ein riesen Tumult. Nach den ersten Wertungen beruhigt sich das aber wieder", sagt van Lengen.
Auch die Kleinen hätten nach einer kurzen Pause mit Verpflegung die Chance, mit ihren Hunden vor dem Publikum zu laufen. Viele Hunde seien schon bald so groß wie die Kinder. "Insgesamt sind 53 Hunde angemeldet. Jedes Jahr finden mehrere Schauen in verschiedenen Bundesländern statt, und unsere ist meist die letzte im Jahr", sagt die Mitorganisatorin. Der niedersächsische Verein sei mit 80 Mitgliedern der größte. "Am Ende gibt es dann auch die Auszeichnung für den schönsten Hund der Schau. Einige nehmen immer an diesem Ereignis teil, über Neueinsteiger wie Gandolf freuen wir uns aber immer", sagt van Lengen. Der Eintritt ist frei, und Gäste sind ausdrücklich erwünscht.