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Die Ottersberger Hochschule für Künste im Sozialen zieht Wissbegierige aus ganz Deutschland an Neues Semester – neue Studenten

Ländlich gelegen im Flecken Ottersberg befindet sich die Hochschule für Künste im Sozialen. Doch wer glaubt, dass sich nur Studenten aus der Umgebung, wie Bremen, Rotenburg oder Verden, dort für ein Studium bewerben, der irrt. Kürzlich sind wieder neue Wissbegierige an den Start gegangen. Eine von ihnen ist die Ludwigsburgerin Susanne Bolay.
08.10.2013, 00:00 Uhr
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Von Julia Soostmeyer

Ländlich gelegen im Flecken Ottersberg befindet sich die Hochschule für Künste im Sozialen. Doch wer glaubt, dass sich nur Studenten aus der Umgebung, wie Bremen, Rotenburg oder Verden, dort für ein Studium bewerben, der irrt. Kürzlich sind wieder neue Wissbegierige an den Start gegangen. Eine von ihnen ist die Ludwigsburgerin Susanne Bolay.

Für Susanne Bolay war es die norddeutsche Freundlichkeit, die sie überzeugt hat, nach Ottersberg zu gehen. Anfang September ist die gebürtige Ludwigsburgerin aus dem entfernten Baden-Württemberg in den Flecken gezogen. Und sie ist sich schon jetzt sicher: „Ich will nur hier studieren und leben.“

Rund 500 Studenten lernen an der Ottersberger Hochschule für Künste im Sozialen, so Jochen Stenschke, Professor für Freie Bildende Kunst. Das Personal sei stets bemüht, Netzwerke ins Ausland zu knüpfen, um den Studenten mehr Möglichkeiten zu bieten, ihre Fühler auszustrecken und mal ein Semester in anderen Ländern zu absolvieren. Deshalb wurde auch der Bachelor-Studiengang vor einigen Jahren an der Hochschule eingeführt.

Und dass die Einrichtung in der gut 12000-Seelen-Gemeinde längst kein schwarzer Fleck mehr ist, zeigt, dass auch internationaler Besuch die Adresse am Wiestebruch in Ottersberg ansteuert, wie Stenschke berichtet. Die Hochschule wolle vom ländlichen Image abrücken, denn die Lage sage nichts über das Angebot und die Möglichkeiten für die Studierenden aus.

Und so hat auch die 22-jährige Susanne Bolay den Weg in den rund 600 Kilometer entfernten Flecken gefunden. Wie? Purer Zufall. Eigentlich ist die Baden-Württembergerin ausgebildete Bankkauffrau und studierte Betriebswirtin. Druck und Stress aber brachten die junge Frau an ihre Grenzen. Ein Neuanfang musste her, und den startet sie nun in Ottersberg.

Nachdem sie wusste, wie ihr Neubeginn aussehen sollte – Theaterpädagogik will sie studieren –, machte sich Susanne Bolay auf die Suche nach einer passenden Einrichtung. Die Auswahl ist sehr begrenzt.

Nur drei Hochschulen in Deutschland böten das Studienfach an, so die Neu-Ottersbergerin, deshalb habe sie sich beworben.

Im Juli stand schließlich der erste Besuch für die Schwäbin in dem norddeutschen Flecken an. Was sie erwarten würde, wusste die 22-Jährige nicht, auch die Größe des Ortes war ihr gänzlich unbekannt. Aber: „Es waren alle sehr nett zu mir, ich habe mich gleich aufgenommen gefühlt“, schwärmt sie von ihren ersten Eindrücken. Zudem habe sie während der Prüfungen gemerkt – die Anwärter mussten ein Stück auf die Bühne bringen –, dass sie gleich Feuer und Flamme für das Theaterspiel war. „Betriebswirtschaftslehre trieft nur so vor Langeweile“, vergleicht die Studentin. Auch das Ländliche stört die junge Frau ganz und gar nicht. „Wir sorgen mit dem Semesterticket dafür, dass unsere Studierenden flexibel sind und schnell von A nach B kommen“, so Professor Stenschke.

Und das ist auch für Susanne Bolay ein Pluspunkt, denn sie gehe gerne tanzen, wie sie sagt, und sei so schnell in Bremen. „Auch nach Hamburg kann ich kostenlos fahren, dort habe ich Freunde.“ Und die Entfernung zur Familie? „Den Mama-Rundum-Service werde ich sicher vermissen“, sagt Susanne Bolay grinsend. Ansonsten aber habe sie aufgrund ihrer offenen Art keine Probleme, neue Menschen kennzulernen. Da leide eher die Mutter, wie die Studentin sagt. „Die hat geschluckt, als sie es gehört hat.“ Lediglich landschaftlich betrachtet muss die Neu-Ottersbergerin Abstriche machen. „Die Berge werde ich bestimmt vermissen“, erklärt sie.

Vier Jahre Studium liegen vor der angehenden Theaterpädagogin. Strebt sie den Master-Abschluss an, muss sie noch ein Jahr dran hängen. Was genau sie danach machen möchte, weiß Susanne Bolay noch nicht genau, vorstellen aber könnte sie sich, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, die Probleme haben, ihr Leben zu meistern. „Das finde ich interessant.“

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