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RAW Spezial in Bremen-Nord Mit Noten aus dem All

Nachdem das Festival RAW Spezial von der Corona-Pandemie abrupt ausgebremst wurde, startet das Programm aus Projektionen, Vorträgen, Konzerten und Daumenkino nun wieder.
01.10.2020, 07:00 Uhr
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Von Ulrike Schumacher

Bremen-Nord. Eigentlich sollte es im Frühjahr schon losgehen. Alles war vorbereitet, blickt Elvira Krol von der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) zurück. Aber dann wurde das Festival „RAW Spezial“ von der Corona-Pandemie ausgebremst. Elvira Krol ist Projektkoordinatorin für den Bremer Norden. Zusammen mit Peter Schenk von der Arbeitnehmerkammer und Inga Harenborg von der Stiftung Haus Kränholm zeigt sie sich nun wieder optimistisch. „Es gibt einen „Restart RAW“, kündigt Peter Schenk im Café Kränholm an, wo er für die Zeit von Oktober bis Dezember ein abgewandeltes, aber nicht minder reizvolles Programm aus Projektionen, Vorträgen, Konzerten und Daumenkino vorstellte.

Kooperationspartner für „RAW Spezial“ ist die „RAW Phototriennale“ in Worpswede. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Bremen präsentiert die Arbeitnehmerkammer parallel dazu an verschiedenen Orten in Bremen-Nord und in der Bremer Innenstadt ein breit gefächertes Programm. Wie das Festival für zeitgenössische Fotografie in Worpswede steht es unter dem treffenden Titel „Changing Realities“.

Erste Veranstaltung ist am Sonntag, 4. Oktober, ab 19.30 Uhr eine „Brecht-Revue“ im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus. Zu projizierten Fotografien – Stadtlandschaften globaler Metropolen – von Jürgen Strasser werden die Sängerinnen Julie Comparini, Evelyn Gramel, Manja Stephan sowie der Perkussionist Matthias Entrup und das Bremer Kaffeehaus-Orchester umarrangierte Kompositionen von Paul Dessau, Hanns Eisler, Kurt Schwaen und Kurt Weill präsentieren.

Unter dem Titel „Menetekel“ folgt am Donnerstag, 8. Oktober, ab 20 Uhr „in Erinnerung an den 75. Jahrestag des Kriegsendes“ ein Solo-Konzert im Denkort Bunker Valentin, zu dem der Medienkünstler Assaf Etiel historisches Foto- und Filmmaterial zeigt. Der Cellist Stephan Schrader von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen spielt Präludien von Mieczyslaw Weinberg.

Wiederum im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus steht für Sonnabend, 14. November, ab 20 Uhr ein Konzert mit Avi Avital (Mandoline) und Ohad Ben-Ari (Klavier) auf dem Programm. Gespielt werden „klassische Stücke von Komponisten, deren Werke 1977 zusammen mit einigen Fotos für mutmaßliche Außerirdische auf einer Datenplatte mit der Voyager-Raumsonde ins All geschossen wurde“, kündigt Peter Schenk an. Diese Fotos des Medienkünstlers Assaf Etiel werden dabei zu sehen sein.

Nach Blumenthal, in den Rittersaal der Burg Blomendal, führen am Donnerstag, 26. November, „Launige Streifzüge durch die Geschichte der Fotografie“ mit Peter Schenk. Das Duo Clarisma mit der klassischen Klarinettistin Barbara Rößler und dem Jazzpianisten Jens Schöwing präsentieren dazu ein musikalisches Crossoverprogramm. Beginn ist um 19 Uhr.

Drei Veranstaltungen sind in der Scheune von Haus Kränholm zu erleben: am Sonntag, 29. November, ab 18 Uhr eine „Daumenkinographie“, bei der „Volker Gerling den Zauber des Flüchtigen festhält, indem eine Kamera die Bilderfolge auf die Leinwand projiziert“. Es folgt am Sonnabend, 5. Dezember, ab 20 Uhr eine Lesung mit der Schauspielerin Mechthild Großmann – bekannt als Staatsanwältin im Münsteraner Tatort. Die „Stimm-Päpstin“, wie die FAZ schrieb, wird Franz Kafkas Werk „Die Verwandlung“ lesen. Die dritte Veranstaltung in der Kränholm-Scheune trägt den Titel „Dreamlines & jazzSmells“ und steht für Sonnabend, 12. Dezember, ab 20 Uhr auf dem Programm und verbindet Netzkunst mit zeitgenössischem Jazz. Der argentinische Künstler Leonardo Solaas wird über eingegebene Wörter grafische Bilder kreieren. Die Musiker von jazzSmells – Wolfgang Ekhold (Schlagzeug), David Jehn (Kontrabass) und Klaus Fey (Saxophon) - begleiten dies mit einer „musikalischen Entdeckungstour“.

Ausklingen wird „RAW Spezial“ im Bremer Norden am Sonntag, 13. Dezember, ab 19 Uhr im Rittersaal der Burg Blomendal mit einer Vortragsshow über Humor in der Fotografie. Unter dem Titel „Das Schaf im Wolfspelz“ zeigt Thomas Herbrich aufwendig produzierte Fotografien. Peter Schenk: „Seine Bildkompositionen sind großes Theater, gepaart mit hintergründigem Humor.“ Auch für Nicht-Fotografen sei der Vortrag ein Genuss.

Hinzu kommen noch drei Veranstaltungen in Schuppen 2 der Bremer Überseestadt, die sich mit dem Kriegsende in Bremen (am 29. Oktober ab 19 Uhr), mit Verschwörungsmythen (am 23. Oktober ab 20 Uhr) und mit den Herausforderungen einer zukunftsorientierten Erinnerungskultur (am 16. November ab 19 Uhr) befassen.

Zu allen Veranstaltungen müssen die Gäste sich wegen der begrenzten Plätze über die Internetseite www.arbeitnehmerkammer.de/rawspezial anmelden. Hier gibt es auch weitere Informationen.

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