Vegesack/Lesum. Personal Training kennt man von Promis wie Heidi Klum, die im schicken Sportdress durch Malibu joggt und dabei von einem persönlichen Trainer angefeuert wird. Auch im Bremer Norden gibt es Personal Training, bei dem der Sportler schon Mal ein ganzes Fitness-Studio für sich allein hat. Fitnessökonom Jurij Cirigoti bietet zwei solcher Sporteinrichtungen ausschließlich mit Personal Training in Vegesack und Lesum an. Und die Nachfrage ist groß.
„Zu uns kommen Menschen, die in einem normalen Fitness-Studio nicht weiterkommen oder sich dort nicht wohlfühlen“, sagt Jurij Cirigoti, während er den Besucher durch sein Studio an der Charlotte-Wolff-Allee führt. Es ist im dortigen Gesundheitszentrum ansässig, einem schicken Neubau in der Optik der Überseestadt – mit Arztpraxen und weiteren Angeboten. Die Räumlichkeiten des Studios, das ebenso wie das Vegesacker Pendant unter dem Namen „Bremens Personal Trainer“ firmiert, sind geschmackvoll eingerichtet. Neben Fitnessgeräten auf dem Stand der Technik findet man dort klassische, lederbezogene Böcke und Bänke, hölzerne Turnringe sowie andere nostalgische Sportaccessoires.
Gerade verlässt ein grauhaariger Herr das Studio, der dort unter Anleitung von Jurij Cirigoti ganz allein trainiert hat. Sind es nur die Reichen und Schönen, die sich den Besuch in der Fitnesseinrichtung gönnen? Jurij Cirigoti schüttelt den Kopf. „Ich mag den Begriff ,Athlet des Lebens‘, um zu beschreiben, wen wir hier betreuen“, sagt er. Das können durchaus Personen sein, die die Anonymität des Einzeltrainings schätzen – wie der Firmenboss mit mehreren hundert Mitarbeitern – aber auch Menschen, die unter starkem Übergewicht leiden und sich nicht in die Öffentlichkeit einer Sporteinrichtung trauen, oder Senioren und Hilfesuchende, die trotz Physiotherapie unter Unbeweglichkeit leiden.
Auch Sportler, die ihre Leistung steigern wollen, kommen zu ihm. Aber dann eher die junge Frau, die für die Sportprüfung bei der Polizei trainiert, als der Bodybuilder. Eine klassische „Muckibude“ ist Cirigotis Studio definitiv nicht. „Ich möchte das Personal Training außerdem für jedermann bezahlbar machen. Deswegen bieten wir auch Kurse an, bei denen ein Anleiter sechs Personen betreut. Aber mehr als dieser kleine Kreis wird es nicht sein, damit das Training effektiv bleibt und wir auf jeden Einzelnen eingehen können“, schildert er.
Wer zu ihm und seinem Team kommt, der wird zunächst einmal gründlich vermessen: Auf einer Waage, die per Minimalstrom nicht nur das Gewicht, sondern auch das körpereigene Wasser sowie den Fett- Muskelanteil in den einzelnen Körperteilen ermittelt. Dazu kommt noch eine Analyse der Beweglichkeit und intensive Fragen nach den Zielen des neuen Kunden. Auch die Möglichkeiten der Regeneration werden in die Vermessung der Alltagswelt des Kunden einbezogen. „So kommen wir dem eigentlichen Bedarf auf die Spur: Ist er von Stress geplagt und kommt nachts nicht zur Ruhe, kann er bestimmte Körperteile nicht richtig bewegen, hat er Probleme mit viel gesundheitsschädlichem Fett um die Organe und so weiter?“, schildert Jurij Cirigoti.
Bewegung, Ernährung, Regeneration und Reflexion seien die entscheidenden Gesichtspunkte bei dem individuellen Trainingskonzept, so Cirigoti. Anschließend können die Sportler Trainingstermine per Handy-App vereinbaren. Die Termine und die Einzelbetreuung motivieren besser, anschließend auch durchzuhalten. „Viele müssen nicht einfach nur Sport machen, sondern ihr Leben verändern, um gesund zu bleiben oder zu werden. Dabei wollen wir helfen“, sagt Jurij Cirigoti, der selbst auch als Trainer tätig ist.
Er ist stolz und glücklich, dass er mit seiner individuellen Betreuung offenbar ins Schwarze getroffen hat. Denn die Nachfrage Dienstleistung ist groß. Dabei hatte der Bremer lange Jahre selbst gar keine große Lust auf Sport. „Ich habe in meiner Jugend verschiedene Sportarten ausprobiert. Aber es stand immer ein ,Muss‘ dahinter, und wirklich Freude gemacht hat es mir nicht. Irgendwann stieß ich dann auf den Fitnessbereich und ich habe gemerkt, dass mir das was bringt. Damit ging es alles los“, blickt er zurück. Er studierte Fitnessökonomie in Hamburg – ein Studium, das Sport- und Wirtschaftswissenschaften miteinander kombiniert. Schließlich begann er, als freiberuflicher Personal Trainer in verschiedenen Fitness-Studios zu arbeiten. „Die Nachfrage danach war irgendwann so groß, dass ich beschloss, ein eigenes Studio rein mit Personal Training zu eröffnen“, erzählt er.
Trotz der Investitionen – immerhin musste ein komplette Sporteinrichtung samt teurer Geräte aus dem Boden gestampft werden - wagte er den Sprung ins kalte Wasser. „Ich habe es einfach gemacht“, sagt er. Am 1. Januar eröffnete er sein erstes Studio an der Gerhard-Rohlfs-Straße 41A in fußläufiger Entfernung vom Vegesacker Sedanplatz. „Das lief so gut, dass ich mittlerweile sieben Mitarbeiter beschäftige und im März dieses Jahres das zweite Studio in Lesum eröffnen konnte“, freut er sich. Weitere Informationen auch zum Probetraining finden Interessierte unter www.bremens-personaltrainer.de.