Vegesack. Die Fachstelle Wohnen ist dazu da, Menschen zu helfen. Ihre Aufgabe ist es, sich um Obdachlose zu kümmern und um Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind. Sie erhalten Hilfe bei der Unterbringung in einer Notunterkunft, bei der Suche nach einer Wohnung. Das Problem in Bremen-Nord: Die Fachstelle Wohnen ist seit dem 25. Februar 2019 unbesetzt. Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Sigrid Grönert ist damit nicht einverstanden. Sie fragt an diesem Donnerstag in der Bürgerschaft bei Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) nach, wann sich die Situation ändern wird.
„Ich bin überzeugt, dass wir die Fachstelle Wohnen brauchen“, sagt Sigrid Grönert klipp und klar. Sie glaubt aber auch: Weil die Beratung seit einem Jahr in der Stadtmitte angeboten wird, nehmen viele Betroffene aus Bremen-Nord sie nicht wahr. „Wir haben hier eine große Klientel, die die Fachstelle nutzen könnte.“ Für diese Menschen sei es aber eine große Hürde, sich zu einer Beratung in die Stadt aufzumachen. Im Gegenteil, eigentlich bräuchten die Betroffenen aufsuchende Hilfe.
Parkplätze ebenfalls Thema
Die CDU-Abgeordnete hat schon einmal in der Bürgerschaft nach dem Sachstand gefragt, das war im November. Damals hatte sie von der Senatorin die Auskunft erhalten, dass ab Dezember eine zusätzliche Kraft in das Thema eingearbeitet und die Zentrale Fachstelle Wohnen in Vegesack dann mit zwei Personen wieder ihren Dienst aufnehmen könne. Nun will Grönert wissen, ob das Angebot tatsächlich im ersten Quartal wieder startet.
Die Stadtbürgerschaft tagt an diesem Donnerstag ausnahmsweise in der Stadthalle. Auf der Tagesordnung stehen weitere Anfragen, die Bremen-Nord betreffen. Wie berichtet, hat die CDU-Politikerin Bettina Hornhues Fragen zur Parkplatz-Situation an Bahnhof Burg eingereicht. Ihr geht es zentral um die Einschätzung, ob das dortige Angebot ausgeweitet werden kann, etwa durch eine Aufstockung des Parkhauses.
In einer Anfrage der FDP für die Fragestunde geht es um die unsachgemäße Lagerung von Sportgeräten an der Alwin-Lonke-Straße. Wie berichtet, waren dort Turngeräte während der Sanierung der Sporthalle in einem Container gelagert. Sie waren durch Temperaturschwankungen unbrauchbar geworden und teilweise verschimmelt. Annette Kemp, Sprecherin des Bildungsressorts, hatte in unserer Zeitung bereits Abhilfe zugesagt. Die Mittel zur Neuanschaffung in Höhe von rund 52 000 Euro würden freigegeben. Maja Tegeler, Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete der Linken, hat Nachfragen zum Spielplatzhaus Apoldaer Straße. Bekanntlich war über Monate unsicher, ob die Siedlergemeinschaft Aumund das Gebäude weiterhin als Stützpunkt nutzen kann. Inzwischen ist das klar. Die Sozialbehörde unterstützt die Siedlergemeinschaft, weil der Verein seinerseits auch soziale Angebote macht. Die Linken wollen nun wissen, ob die Lösung rechtlich abgesichert ist. Außerdem fragt Maja Tegeler: „Sind aus Sicht des Senats zusätzliche Angebote an dem Standort, etwa für Jugendliche, denkbar, und werden gegebenenfalls bereits Gespräche mit Trägern geführt? Wird es weiterhin Kooperationen mit der Schule Borchshöhe geben und ist geplant, diese eventuell auszuweiten?“
Und schließlich geht es in einer weiteren Anfrage wenigstens in einem Punkt auch um Vegesack. Denn einer der Trinkwasserbrunnen, die bereits im Mai 2019 in Bremen an unterschiedlichen Orten sprudeln sollten, ist auch für Vegesack in der Fußgängerzone vorgesehen. Die Behörde will damit auf die steigenden Temperaturen im Sommer in den Städten antworten. Sigrid Grönert, die auch hier die Fragen eingereicht hat, will unter anderem wissen, wann die Brunnen fertig werden und ob weitere Standorte geplant sind.
Interessierte können die Sitzung der Bremischen Bürgerschaft per Livestream im Internet verfolgen, unter anderem auf unserer Homepage www.weser-kurier.de.