Worpswede. Der Vorlauf war langwierig, am Ende aber ging alles relativ schnell, damit es bald schneller – und vor allem öfter – von Bremen nach Worpswede und zurück geht. Wie berichtet wird die Linie 670 zur Landesbuslinie, und das hat unverzügliche Auswirkungen: Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember werden nun die Wartezeit kürzer und der Takt dichter.
Nur die ebenfalls angekündigte Ausstattung der Fahrzeuge mit freiem WLAN für die Fahrgäste lässt noch auf sich warten, sie werde peu à peu im Jahr 2020 bereitgestellt, berichtet Thorsten Kayser von der Firma Ahrentschildt, die die Linie im Auftrag des Zweckverbands Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) betreibt. Nach und nach rüstet die Firma ihre komplette Flotte von 70 Bussen nach, sodass dieser Service den Fahrgästen auch auf anderen Routen zugutekommt. Einen zusätzlichen Bus habe man angeschafft und zwei weitere Fahrer eingestellt, um den Anforderungen nachkommen zu können, so Kayser. Auf allen Landesbuslinien werden durchgängig klimatisierte Niederflurfahrzeuge eingesetzt.
Kostenneutral für die Gemeinden
Die Aufwertung zur Landesbuslinie, die vor allem mit der besonderen Bedeutung Worpswedes begründet wird, bringt für den 670er ein um rund 20 Prozent erhöhtes Angebot. Wochentags wird der Takt um drei Fahrten ergänzt, sodass es von 4 bis 22 Uhr durchgängig stündliche Abfahren, zwischen 5 und 10 Uhr vormittags sogar halbstündliche Fahrten gibt. Vor allem aber wird der Sonnabendsfahrplan mit sechs weiteren Fahrten auf ebenfalls einen durchgängigen Stundentakt verdichtet, am Sonntagmorgen kommt eine zusätzliche Fahrt ab 7 Uhr hinzu.
Für Worpswedes Bürgermeister Stefan Schwenke ist dieses Paket „wie ein Weihnachtsgeschenk“. Vor allem deswegen, weil es die Gemeinde kein Geld kostet. An den zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 175 000 Euro beteiligt sich das Land Niedersachsen mit einer Förderung von etwa 50 000 Euro. Den verbleibenden Betrag von etwa 125 000 zahlen der Landkreis Osterholz und der ZVBN zu gleichen Teilen. Schwenke verspricht sich zum einem eine Stärkung des Standorts Worpswede aus touristischer Sicht, vor allem Tagesbesucher aus Bremen habe man dabei im Fokus, sagt der Verwaltungschef. Gleichzeitig profitieren die Worpsweder von einer besseren Anbindung an die Metropole.
Und auch Lilienthal, über dessen Terrain der größere Teil der Strecke verläuft, ziehe positiven Nutzen aus der Taktverdichtung, darin waren sich Schwenke und sein Lilienthaler Amtskollege Kristian Tangermann einig. Überlegungen, die zusätzlichen Fahrten wie ursprünglich einmal angedacht am Falkenberger Kreisel enden zu lassen, hätten aktuell keine Rolle mehr gespielt, betonen beide.
„Das Brechen der Linie wäre nachteilig“, unterstreicht auch ZVBN-Geschäftsführer Christof Herr. 1200 Fahrgäste haben die 670er Busse durchschnittlich pro Tag, berichtet er. Sie sei damit eine „starke Linie“ im Verbund, allerdings nicht die mit der höchsten Auslastung: Das sei die 630 von Bremen nach Zeven, die auf 2000 Passagiere täglich komme. Auch diese würden die Nahverkehrsnetzwerker gerne zur Landeslinie aufwerten. Die Gespräche diesbezüglich mit dem Landkreis Rotenburg und dem Land liefen, so Herr.