Weyhe-Lahausen. Den Spieker, das Wahrzeichen von Weyhes mittlerweile drittgrößtem Ortsteil Lahausen, werden die meisten zumindest vom Vorbeifahren kennen. Aber es gibt so viel mehr Wissenswertes zu erzählen über die Gegend, weiß Regina Glawon. Daher widmet die Gästeführerin – wohnhaft in Kirchweyhe, aber gebürtige Lahauserin – dem erstmals vor 700 Jahren nachweislich historisch erwähnten Bauerndorf ihre nächste Tour.
Am 17. August wird es dann nicht nur etwas über den Spieker zu erfahren geben, sondern beispielsweise auch über die beiden direkt angrenzenden, noch immer aktiven landwirtschaftlichen Betriebe der Familien Brüning und Niemeyer. Sie bildeten einst den Kern oder die Keimzelle Lahausens.
„Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es hier früher einmal eine Badeanstalt gab“, gibt Regina Glawon zu bedenken. Auch dorthin soll ihr rund zweistündiger Spaziergang führen. Erinnert wird auch an den Lehrer Hermann Küsel, der einst Mitbegründer der Lahauser Bühne war und dem später sogar eine Straße gewidmet wurde. Mit seinem Namen ist auch eng die Entwicklung der örtlichen Schule verbunden. Bevor die gebaut wurde, hatten Küsels Berufskollegen keinen leichten Stand. „Wenn den Bauern die Lehrer nicht passten, wurden sie verjagt“, erzählt sie.
Ein Dorfmittelpunkt war einmal auch das inzwischen verfallene Gasthaus in der Kurve an Am Bahndamm, unweit der Schule also. Immer wieder wird die Ruine als Schandfleck Lahausens bezeichnet. „Aber damals hat es das Vereinsleben geprägt“, berichtet die Gästeführerin. Besonders geprägt hat die Entwicklung des ganzen Dorfes der Bau der Eisenbahn um 1873. „Um 1920 gab es in fast jedem Haushalt eine Person, die bei der Eisenbahn Arbeit gefunden hatte“, sagt Regina Glawon. Die Trasse teilt Lahausen bis heute. Nicht mehr existent ist derweil der auffällige „Drilling“ am Schützenplatz. Drei Bäume waren zu einem zusammengewachsen. „Bis ein Blitzschlag sie zerstört hat“, so Glawon. Sie findet insgesamt: „Trotz der umfangreichen Bautätigkeiten in den letzten Jahrzehnten hat der Ortsteil seinen ländlichen Charme nicht verloren.“
Treffpunkt für die Führung ist am Freitag, 17. August, ab 15 Uhr der Schützenplatz Lahausen, Am Hauskamp 22. Die Kosten für die Teilnahme betragen pro Person drei Euro. Anmeldungen nimmt Regina Glawon unter der Nummer 0 42 03 / 95 21 oder per E-Mail an regina.glawon@yahoo.de entgegen.