Die Verhandlungen liefen schon länger, doch passend zum Derby gegen den TSV Ganderkesee konnte der SV Atlas Delmenhorst Vollzug melden: Musa Karli wechselt mit sofortiger Wirkung von der Fußball-Regionalliga in die Bezirksliga. Während der Halbzeitpause des Heimspiels gegen Ganderkesee präsentierte der SVA seinen prominenten Zugang den Zuschauern im Stadion. „Ein Transferhammer! Musa ist ein Delmenhorster Junge“, sagte Atlas-Teamleiter Bastian Fuhrken.
Der Viertligist VfB Oldenburg hatte Karlis Vertrag nach der vergangenen Saison nicht verlängert, seit einiger Zeit war der Mittelfeldspieler auf Vereinssuche. Die Wahl fiel nun auf den SV Atlas, weil ihm der Klub einen Ausbildungsplatz als Automobilkaufmann beim Sponsor Toyota Engelbart vermittelte. „Die berufliche Perspektive war ausschlaggebend. Ich bin jetzt 24 Jahre alt und muss an die Zukunft denken“, betonte Karli.
Eine Ausbildung hat der Delmenhorster noch nicht absolviert, denn bislang konnte er vom Fußballspielen leben. Karli begann seine Karriere beim SV Tur Abdin, spielte in der Jugend auch schon für den SV Atlas und kam über die Nachwuchsteams des VfL Osnabrück und des SV Werder Bremen zum SV Wilhelmshaven in die Regionalliga. Für den SV Darmstadt 98 bestritt er vier Drittliga-Partien, für Wilhelmshaven und Oldenburg 99 Regionalliga-Spiele. Zudem holte er im Juni mit der aramäischen Nationalmannschaft Bronze bei der inoffiziellen WM in Schweden. Sein aktueller Marktwert liegt laut transfermarkt.de bei 50 000 Euro.
„Ich habe schon höher gespielt und will Verantwortung übernehmen“, unterstrich Musa Karli, der im offensiven Mittelfeld als Regisseur gesetzt sein dürfte. „Er wird uns mit seiner Erfahrung und seinen Qualitäten sicher weiterbringen. Außerdem hat er Bock auf Atlas“, sagte Trainer Jürgen Hahn. Das Konzept des SVA gefalle ihm, erzählte Karli. „Der Verein hat einiges vor, die Bezirks- oder die Landesliga müssen ja nicht Endstation sein.“ Angebote von höherklassigen Klubs hätten ihm vorgelegen, erklärte der 24-Jährige. „Aber warum sollte ich woanders hingehen, wenn ich
auch bei einem Verein in meiner Heimat Delmenhorst spielen kann?“