Mit einem neuen Trainerteam und vielen neuen Spielern haben die Eisbären Bremerhaven zu Wochenbeginn die Vorbereitung auf die kommende Saison in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A aufgenommen. Zum Auftakt standen Leistungsdiagnostik und Medinzinchecks auf dem Programm. Welche Profis aus der Vorsaison noch dabei sind, welche Zugänge noch fehlen, wie die Planungen bis zum Saisonstart am 1. Oktober gegen Bundesligaabsteiger Gießen aussehen und wann und wo sich die Eisbären ihren Fans präsentieren – ein Überblick.
Der Trainerstab: Als Headcoach hat der deutschsprachige US-Amerikaner Steven Key die Nachfolge von Interimstrainer Allen Ray Smith angetreten. Der 54-Jährige war zuletzt vier Jahre als Assistenzcoach beim Bundesligisten s.Oliver Würzburg tätig und hat in Bremerhaven einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Sein Assistent wird Oliver Elling (23). Der junge A-Lizenz-Inhaber war zuletzt ebenfalls in Würzburg tätig. Zum Team hinter dem Team gehören wie bisher Torsten Zinn als Mannschaftsbetreuer und die beiden Physiotherapeuten Nils Minkwitz und Tobias Simmering.
Die Importspieler: Für die kommende Saison haben die Eisbären mit Power Forward Matt Freeman (24/Neuseeland), Center Bernat Vanaclocha (24/Spanien), Guard Matt Frierson (25/USA), Power Forward Chris Hooper (30/USA) und Point Guard Simon Krajcovic (28/Slowenien) fünf ausländische Spieler unter Vertrag genommen. Ein weiterer Profi-Spot ist im Etat berücksichtigt, die Besetzung haben sich die Eisbären aber noch offen gehalten. Die Verantwortlichen wollen die Entwicklung des Teams abwarten und bei Bedarf personell gezielt nachbessern. Das könnte Ende September, aber auch erst Mitte November der Fall sein, so Geschäftsführer Nils Ruttmann.
Die Späteinsteiger: Noch nicht dabei ist Adrian Breitlauch, der nach zwei Jahren beim Ligarivalen Artland Dragons Quakenbrück nach Bremerhaven zurückkehrt. Der frühere Eisbären-Kapitän weilt aktuell noch in Ruanda/Afrika, wo er mit dem in der Hauptstadt Kigali ansässigen Tigers Basketballclub im Play-off-Halbfinale steht. Der Bundesliga-erfahrene Shooting Guard wird erst Anfang September in Bremerhaven erwartet. Auch auf Neuzugang Simon Krajcovic müssen die Eisbären noch etwas warten. Der slowenische Nationalspieler wurde für zwei Länderspiele nominiert und trifft erst Ende dieses Monats an seiner neuen Wirkungsstätte ein.
Die Verbliebenen: Zum aktuellen Aufgebot gehören noch drei Profis, die bereits in der Vorsaison das Trikot der Eisbären getragen haben. Allen voran Routinier Robert Oehle, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Konstantin Konga die Mannschaft auch als Kapitän angeführt hat. Der Center hat seinen Vertrag ebenso um zwei Jahre verlängert wie Jarelle Reischel, der als vielseitiger und treffsicherer Allrounder zu einem absoluten Leistungsträger gereift ist. Dritter im Bunde ist U 23-Akteur Johannes Heiken, der in der vergangenen Saison auf sieben Kurzeinsätze in der Pro A gekommen ist. Der 22-jährige Shooting Guard gehört bereits seit 2019 zum erweiterten Zweitligakader. Komplettiert wird das zurzeit 13-köpfige Aufgebot durch die mit Sonderlizenzen ausgestatteten Eigengewächse Mitja Kruhl, Carlo Meyer (beide 19) und Luca Merkel (18).
Das Anforderungsprofil: Mit Ausnahme des slowenischen Nationalspielers Krajcovic bringen alle Neuverpflichtungen Erfahrungen aus deutschen Basketball-Ligen mit. Das Gros kennt die Pro A bereits aus Karlsruhe (Daniel Norl, Freeman) Ehingen (Vanaclocha), Quakenbrück (Breitlauch) und Itzehoe (Hooper). Ebenfalls wichtig bei der Zusammensetzung des Kaders waren Größe und Zielsicherheit. Mit den "Big Men" Robert Oehle (2,09m), Bernat Vanaclocha (2,12m), Matt Freeman (2,07m) und Chris Hopper (1,98m) verfügt der Klub jetzt in der Rotation über mehr Optionen auf der Position unter dem Korb. Zudem haben die Eisbären mehrere Spieler unter Vertrag, die aus dem Drei-Punkte-Bereich Trefferquoten von mehr als 40 Prozent aufweisen (Jarelle Reischel, Daniel Norl, Matt Freeman, Matt Frierson). Steven Key habe bei der Besetzung des Kaders einen guten Job gemacht, findet Nils Ruttmann.
Das Testspielprogramm: Der Vorbereitungsplan mit Teambuildingmaßnahmen, diversen Testspielen und einem Kurztrainingslager in Dänemark (4. bis 6. September) ist eng getaktet. Im Rahmen der Vorbereitung werden die Eisbären insgesamt sieben Testspiele bestreiten, zwei davon sind öffentlich (Eintritt zehn Euro) und für Inhaber von Dauerkarten kostenlos. Am 13. September um 19 Uhr spielen die Eisbären in der Stadthalle Bremerhaven gegen die SBB Baskets Wolmirstedt (Pro B), am 25. September um 15 Uhr trifft das Team auf den niederländischen Erstligisten Aris Leeuwarden.
Tag der Fans: Erstmals seit 2018 wird es im Rahmen der Vorbereitung wieder einen Tag der Fans geben. Am Sonnabend, 3. September erwartet die Anhänger auf dem Klubgelände am Amerikaring ab 11 Uhr ein buntes Programm mit vielen Aktionen und Wettbewerben. Das Eisbärenteam um Headcoach Steven Key wird sich dabei auch unter die Gäste mischen und Autogrammwünsche erfüllen. "Nach der langen Pause ist das eine gute Sache", freut sich Nils Ruttmann. Den ersten öffentlichen Auftritt hat die neu formierte Mannschaft derweil schon an diesem Sonntag: Im Rahmen der Maritimen Tage in Bremerhaven wird Hallensprecher "Wolle" Loock den Besuchern das Team ab 17 Uhr auf der Containerbühne vorstellen. Man wolle als Klub mehr Präsenz zeigen, betont Nils Ruttmann. Dazu gehören auch Werbeauftritte und ein neu bestückter Fanshop auf der Eisbären-Homepage.
Die Ziele: Sportlich streben die Eisbären die Rückkehr in die Bundesliga an. Dafür hat man sich ein Zeitfenster von zwei Jahren gesetzt und neben Chefcoach Key auch das Gros der Spieler mit einem Zweijahresvertrag oder einer entsprechenden Option ausgestattet. Entsprechend wurden bereits der Etat und das Budget für die Spieler gegenüber der Vorsaison angehoben. Man wolle finanziell die Lücke zur Ersten Liga schließen, "das ist ein Prozess", sagt Geschäftsführer Ruttmann. "Der Etat soll weiter wachsen."