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Basketball-Zweitligist Das ist der neue Headcoach der Eisbären Bremerhaven

Die Eisbären Bremerhaven präsentieren ihren neuen Headcoach: Steven Key kommt aus Würzburg in den hohen Norden und soll hier ein Team formen, das um den Aufstieg in die BBL mitspielen kann.
03.06.2022, 12:00 Uhr
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Das ist der neue Headcoach der Eisbären Bremerhaven
Von Frank Büter

Die Tinte ist getrocknet: Steven Key wird neuer Headcoach der Eisbären Bremerhaven. Der deutschsprachige US-Amerikaner hat beim Basketballteam aus der 2. Bundesliga Pro A einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Key war zuletzt vier Jahre als Assistenzcoach von Denis Wucherer beim Bundesligisten s.Oliver Würzburg tätig. Der neue Headcoach der Eisbären ist kein Unbekannter in den deutschen Profi-Ligen: Seit fast 20 Jahren hat Key hier in unterschiedlichen Funktionen bei verschiedenen Klubs gearbeitet. Der frühere Point Guard war als Trainer unter anderem in Düsseldorf, Gießen und Ludwigsburg tätig.

Die Verpflichtung des neuen Cheftrainers hat etwas länger gedauert als von Eisbären-Geschäftsführer Nils Ruttmann ursprünglich avisiert. Ruttmann hat sich diese Zeit aber bewusst genommen. "Ich wollte ganz sichergehen und habe viele Gespräche geführt", sagt er gegenüber dem WESER-KURIER. Jetzt sei er überzeugt, "diese Zeit gut investiert zu haben". Bei der Trainersuche habe es ein klares Anforderungsprofil gegeben, schildert Ruttmann. Qualität, Erfahrung im deutschen Profibasketball, Deutschsprachigkeit und eine klare, teamorientierte Spielidee, die maximalen Einsatz für den Erfolg fordert, seien dabei die wesentlichen Eckpfeiler gewesen. "Nicht zuletzt geht es uns auch darum, am gesamten Standort eine nachhaltige Klub-DNA aufzubauen", betont Ruttmann.

Mit drei Kandidaten befand sich der Geschäftsführer in den zurückliegenden Wochen nach dem Play-off-Aus im Viertelfinale gegen die Tigers Tübingen in intensiveren Gesprächen. Am Ende habe sich Steven Key als optimale Lösung präsentiert, so Ruttmann, der seit der Trennung von Cheftrainer Michael Mai Ende Februar auch dessen Posten als Sportlicher Leiter übernommen hat.

"Ich bedanke mich für das Vertrauen der Eisbären und werde mein Bestes geben", sagt Steven Key. Der Zeitpunkt für diesen Wechsel sei perfekt gewesen, auch weil sein Vertrag jetzt ohnehin ausgelaufen wäre. "Ich hatte meinem Agenten gesagt, dass er doch mal schauen soll, ob es neben Würzburg weitere Optionen für mich gibt", schildert der 54-Jährige, der bei seinem Ex-Verein phasenweise komplett in der Verantwortung gestanden hatte. Mal aufgrund von Corona, dann im Dezember, als Headcoach Wucherer gehen musste. Und ja: Das habe ihm schon gefallen, erklärt der in Los Angeles geborene Amerikaner. Und er habe sich gedacht: "Ich will gerne noch mal wieder als Headcoach arbeiten."

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Nun also wird Steven Key, der auch als Spieler den Großteil seiner Karriere in Deutschland verbracht hat und in der BBL für Tübingen, Bayreuth, Rhöndorf,  Braunschweig und Ludwigsburg aktiv war, sein nächstes Trainerkapitel in Bremerhaven aufschlagen. "Ich freue mich, dass ich Nils Ruttmann von meiner Vision, von meinen Ideen überzeugen konnte", sagt Key. "Jetzt will ich zeigen, dass meine Vision zu Bremerhaven, zu den Spielern und zum Umfeld passt. Das wird eine spannende Aufgabe."

Zurzeit räumt Steven Key seine Wohnung in Würzburg leer und zieht für die nächsten Wochen wieder in die Nähe von Gießen. Dort hat er seinen Lebensmittelpunkt, dort ist seine Familie beheimatet. Key ist verheiratet, er hat eine Tochter (14 Jahre) und einen Sohn (11). Von Würzburg aus konnte er seinen Liebsten schnell mal einen Besuch abstatten, über die Autobahn waren es nur rund 180 Kilometer. Rauf in den Norden bis nach Bremerhaven beträgt eine Wegstrecke künftig etwa 470 Kilometer, "da werden wir häufig auch mal länger getrennt sein", weiß der Basketballtrainer. Ein Umzug der kompletten Familie an die Nordsee sei aber mit Rücksicht auf die Schule, den Freundeskreis und auch den neuen Job seiner Frau nicht infrage gekommen, "das haben wir gemeinsam besprochen und so entschieden".

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Die Wohnsituation der Familie Key ist also geklärt; es bleibt bei der im Sport nicht untypischen Fernbeziehung. Nun geht es darum, im sportlichen Bereich die offenen Punkte zu klären und einen schlagkräftigen Kader für die kommende Spielzeit in der Pro A zu formieren. Wer soll bleiben? Wer soll kommen? Steven Key arbeitet bereits intensiv an der Zusammenstellung des Eisbärenteams. Er hat das Aufgebot der Vorsaison ganz genau gescannt. Er hat sich die Statistiken angeschaut und ausgewertet, wer auf welcher Position gut oder schlecht abgeliefert hat – speziell auch in der Defense, denn die Verteidigung war eine große Schwäche in der abgelaufenen Saison.

Großes Augenmerk legt Key derweil nicht nur auf sportliche und athletische Fähigkeiten, sondern auch auf die charakterliche Eignung der Spieler. Immerhin gilt es, auf und neben dem Feld für die Ziele der Eisbären Bremerhaven einzutreten, sagt Key. "Wir wollen hier einer Vision folgen und eine Mannschaft entwickeln, die sich durch Willen, Zusammenhalt und Ballbewegung auszeichnet." Steven Key weiß: "Bremerhaven will zurück in die BBL." Der neue Headcoach freut sich darauf, mit seiner Erfahrung eine Mannschaft zu formen, die um die Meisterschaft und den Aufstieg mitspielen kann. "Ich bin bereit dafür", sagt er. Schon in Kürze sollen erste Neuzugänge und Vertragsverlängerungen bekanntgegeben werden. Für den Weg zurück in Liga eins gibt sich Steven Key zwei Jahre: "Das ist kein Sprint, sondern ein Prozess. Deshalb ist der Aufstieg im ersten Jahr auch noch kein Muss."

Zur Sache

Die Zukunft des Interimstrainers

Allen Ray Smith (41) arbeitet seit Sommer 2019 als Assistenztrainer für die Eisbären Bremerhaven. Nach der Trennung von Michael Mai hat der Deutsch-Amerikaner in diesem Frühjahr als Interimstrainer die Position des Headcoaches übernommen und die Mannschaft mit sechs Siegen und zwei Niederlagen noch in die Play-offs geführt. „Der Einzug der Eisbären in die Play-offs 2022 wird fest mit seinem Namen verbunden bleiben“, sagt Geschäftsführer Nils Ruttmann. Die Verpflichtung des neuen Cheftrainers Steven Key müsse nun nicht zwangsläufig den Abschied von Allen Ray Smith bedeuten: "Derzeit laufen auch hier Gespräche über ein weiteres Engagement", teilt Ruttmann mit.

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