Es gab ihn – diesen Funken. Diesen kleinen Funken Hoffnung, die Play-offs in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A doch noch zu erreichen. Nun steht nach dem vorletzten Spieltag der Saison fest: Die Eisbären Bremerhaven sind nach einer 81:91 (38:41)-Niederlage beim unmittelbaren Tabellennachbarn Titans Dresden im Rennen um die Postseason raus. Der Funke ist erloschen – und das war bereits vor dem Match in Sachsen bittere Gewissheit.
Grund hierfür war der souveräne 91:74 (51:26)-Heimerfolg der PS Karlsruhe Lions über die Nürnberg Falcons. Denn um noch weiter eine Chance auf die begehrten Play-off-Plätze zu haben, hätten die zehntplatzierten Eisbären nicht nur ihr Spiel in Dresden gewinnen, sondern Karlsruhe als Tabellensiebter auch die Partie gegen Nürnberg am Sonnabend verlieren müssen. So ziehen die Lions den Seestädtern mit 38 zu 32 Punkten davon, und können am letzten Spieltag definitiv nicht mehr eingeholt werden – zumal die Bremerhavener kommende Woche zu Hause noch auf den Tabellenführer Trier treffen. "Das war schon hart", sagte Bremerhavens Headcoach Steven Key. Das Team habe gemeinsam vor dem Fernseher gesessen und auf eine Niederlage der Karlsruher gehofft. "Als dann klar war, dass sie das Spiel gewinnen, war die Stimmung bei allen sehr gedrückt." Damit dürften die Bremerhavener wohl nicht alleine gewesen sein, denn auch für Gegner Dresden ging es aus sportlicher Sicht um nichts mehr: Sie hätten für ein Weiterkommen eine Niederlage von den Uni Baskets Münster gebraucht, die ihr Spiel gegen die EPG Baskets Koblenz allerdings mit 94:88 gewannen.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Trotzdem durften sich die rund 2.700 Fans in der Dresdner Margon Arena über ein spannendes Spiel freuen. Immerhin hatte Bremerhavens Headcoach Steven Key für das Spiel in Dresden ein klares Ziel vor Augen: "Wir wollten eigentlich für die Heimniederlage im Dezember Revanche nehmen, wo wir drei Viertel lang sehr guten Basketball gespielt haben, aber dann das Spiel aus der Hand gegeben haben", sagte er. Nach den letzten vier Siegen gegen Jena, Bochum, Bayreuth und Paderborn habe sein Team nochmal alles geben wollen. Obwohl sie mit einer kleinen Neuner-Rotation nach Dresden reisten, ließ die Starting Five um Jordan Giles, Matthew Frierson, Lenny Larysz, Top-Scorer Jarelle Reischel (14 Punkte, zwei Assists) und Hendrik Drescher an diesem Vorhaben zunächst keinen Zweifel. Zwar holten die Titans die ersten Punkte der Partie (3:0, 1.), jedoch blieben die Bremerhavener stets dicht hinter den Sachsen und ließen den Vorsprung zu keinem Zeitpunkt des ersten Viertels zu groß werden (17:22, 10.).
Das zweite Viertel startete aus Sicht der Eisbären mit einem Dreier-Wurf durch Aaron Cook (20:24, 12.). In Folge erhöhte Bremerhaven zunehmend das Tempo, zeigte sich aktiv in der Vorwärtsbewegung und kam durch einen Korbleger von Robert Oehle (22:24, 13.) wieder näher an ein Dresdner Team heran, das zu diesem Zeitpunkt überstürzt spielte, was Titans-Coach Fabian Strauß letztlich zu einem Time-Out zwang. Nach einem kurzzeitigen 33:33 (17.) konnte Dresden sich jedoch wieder leicht absetzen: Zur Halbzeit stand es 41:38 für den Gastgeber.
Nach dem Seitenwechsel ging die Partie genauso spannend weiter und zeichnete sich durch eine hohe Intensität aus. Auch, wenn es für beide Teams sportlich um nichts mehr ging: Gekämpft wurde auf beiden Seiten. In der 22. Minute führten die Eisbären erstmals mit 45:41, doch die Dresdner glichen durch einen Freiwurf mit anschließendem Dreierwurf durch den überragenden und mit einer 50-prozentigen Dreierquote sicheren Daniel Kirchner wieder aus (45:45, 23.). Nach einem minutenlangen Schlagabtausch blieb das Momentum ab dem Ende des dritten Viertels bis zum Schlusspfiff auf Seiten der Dresdner. Das Endergebnis fiel deutlicher aus, als es der Spielverlauf vermuten ließ. "Am Ende hatte Dresden fünf Assists mehr und hat vom Kreis besser getroffen", resümierte Trainer Key und versicherte: "Wir wollen nächste Woche gegen Trier gewinnen und die Saison versöhnlich beenden."
Bremerhaven: Cook (7), Giles (9), Frierson (6), Larysz (3), Reischel (14), Breitlauch (8), Oehle (13), Drescher (8), Hornsby (13).
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