Für sie zählen nur noch Siege – und sie siegten. Zum vierten Mal in Folge holen die Eisbären Bremerhaven wichtige Punkte im Rennen um die Play-offs in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Gegen die abstiegsgefährdeten Gartenzaun24 Baskets Paderborn gewannen die Bremerhavener mit 98:90. Der Auswärtserfolg bringt die zehntplatzierten Seestädter weiterhin bis auf zwei Siege an einen Playoff-Platz heran. Das Fünkchen Hoffnung auf den heiß begehrten achten Platz glimmt also weiter.
Headcoach Steven Key zeigte sich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: Trotz des Verletzungspechs während der Saison habe man seine Qualität belegen können. Kommende Woche gegen die Dresden Titans wolle die Mannschaft die Siegesserie auf fünf ausbauen. "Wir tun alles, um die Play-offs noch zu erreichen", so Key. Und das Spiel gegen Dresden ist für die Eisbären enorm wichtig, um dieses Ziel zu erreichen: Als Zehnter ist Bremerhaven aktuell punktgleich mit dem Neunten Dresden und vier Punkte hinter dem Tabellensiebten Karlsruhe. Bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich zwischen den Klubs. Gegen Karlsruhe liegen die Eisbären hier bereits vorne. Den zweiten Vergleich gegen Dresden bestreitet Bremerhaven am 21. April in Sachsen. Dieses Spiel müssen sie mit mindestens sieben Punkten Differenz gewinnen, um die 81:87-Hinspiel-Niederlage auszugleichen und im Rennen zu bleiben.
Spiel auf Augenhöhe
Dabei erwischten die Eisbären – wie auch in der vergangenen Woche in Bayreuth – gegen Paderborn den schlechteren Start, obwohl Trainer Steven Key nach der Rückkehr von Top-Scorer Nick Hornsby (fehlte aus privaten Gründen) und Lenny Larysz (Nackenverletzung) wieder auf eine größere Rotation zurückgreifen konnte. Die Starting Five um Aaron Cook, Matt Frierson, Jarelle Reischel, Nick Hornsby und Robert Oehle holte zwar die ersten Punkte der Partie (0:2, 1.). Jedoch fanden die Paderborner im Anschluss offensiv den besseren Rhythmus. "Paderborn hat gerade zu Beginn den Ball gut bewegt und eine starke Mannschaftsleistung gezeigt, das war für uns schwer zu verteidigen", sagte Trainer Key. Das führte dazu, dass sich der Gegner zur Hälfte des ersten Viertels bis auf 20:12 absetzen konnte. "Uns war klar, dass es uns die Paderborner nicht leicht machen werden. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand und haben gekämpft", so Key. Der, insbesondere in der ersten Halbzeit, überragenden Robert Oehle erzielte dann aber sechs Punkte in Folge (zwei Freiwürfe und zwei Korbleger) und glich so die Partie aus (20:20, 7.). Durch einen weiteren Korbleger von Adrian Breitlauch übernahmen die Seestädter kurzzeitig die Führung (22:24, 8.). Mit einem 26:26 ging es anschließend in die Viertelpause.
Im zweiten Viertel blieb es spannend und die Partie auf Augenhöhe. Mehrmals gingen die Paderborner in Führung, mehrmals glichen die Bremerhavener aus (30:30, 14.). Beim Stand von 43:42 starteten die Baskets – ausgelöst von insgesamt vier versenkten Freiwürfe von Guard Quashawn Lane – einen Lauf und setzten sich bis auf 52:44 ab (19.). "Da haben wir uns das Spiel unnötig schwer gemacht", resümierte Key, dessen Team durch zu viele Ballverluste kurzzeitig den Anschluss verlor. Zur Halbzeit stand es 52:45 für die Gastgeber.
Die zweite Hälfte eröffneten die Eisbären dann mit einem Dreier von Jarelle Reischel (52:48, 31.). Trotzdem kamen die Gäste nicht näher an die Paderborner heran, da diese weiterhin offensiv stark agierten. Doch dann verschob sich das Momentum, und die Eisbären versenkten drei Drei-Punkte-Würfe: Hendrik Drescher startete den Dreierregen, Jarelle Reischel versenkte den Ball mit Ertönen des Buzzers und Adrian Breitlauch schloss aus der Ecke ab (70:69, 39.). Jarelle Reischel erzielte als Topscorer des Spiels (22 Punkte, zwei Assists) kurz danach die letzten Punkte des Viertels (72:71) und hielt die Eisbären in der Verlosung.
Bremerhaven beweist Nerven
Nach knapp vier gespielten Minuten im letzten Viertel und einem Stand von 79:73 für die Gastgeber taten die Eisbären es wieder: Wie schon in der vergangenen Partie gegen Bayreuth starteten sie einen furiosen 11:1-Lauf. Angeführt von Aaron Cook übernahmen die Seestädter die Führung (84:80, 35.). Die Paderborner glichen erneut aus, doch Cook fand Breitlauch unter dem Korb, der per And-One (erfolgreicher Korbversuch trotz Foul) abschloss (85:86, 37.).
In der Crunch-Time (zu Deutsch: Endphase des Spiels) ging es aus Bremerhavener Sicht noch mal richtig zur Sache: Obwohl die Baskets bemüht waren, dran zu bleiben, ließ sich Keys Team nicht aus der Ruhe bringen. Nach einem Korb von Cook und vier Punkte von Breitlauch, führten die Eisbären in der letzten Minute des Spiels mit fünf Punkten (93:88). Sowohl unter dem Korb als auch von der Freiwurf-Linie überzeugten die Seestädter: Nick Hornsby und Jordan Giles brachten das Spiel letztlich nach Hause. "In der zweiten Halbzeit haben wir in der Defense gut reagiert und bei den Rebounds das Brett dominiert, das war der Unterschied", bilanzierte Trainer Key. Die Statistik bestätigte das: Mit 49 zu 32 Total Rebounds stellten die Eisbären einmal mehr ihre Stärke unter Beweis.
Eisbären Bremerhaven: Cook (16), Giles (7), Frierson (3), Larysz (0), Reischel (22), Breitlauch (18), Oehle (20), Drescher (5), Hornsby (7).
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