In der Debatte um eine Beteiligung von Profi-Fußballclubs an den Kosten von Polizeieinsätzen ist aus Sicht von Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht eine bundesweit einheitliche Lösung nötig.
Alleingänge einzelner Bundesländer bei der Kostenbeteiligung seien nicht hilfreich, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Was wir brauchen, ist eine deutschlandweit gültige und konsensuale Lösung.“ Stahlknecht will das Thema mit seinen Amtskollegen von Bund und Ländern beraten. Die Innenminister treffen sich derzeit in Kiel zu ihrer alljährlichen Frühjahrstagung.
Hintergrund ist eine viel diskutierte Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts. Die Leipziger Richter hatten Ende März geurteilt, dass es grundsätzlich zulässig ist, Fußballvereine an den Zusatzkosten der Polizei bei der Begleitung von Hochrisikospielen zu beteiligen.
Das Bundesland Bremen fordert bereits seit Längerem, dass sich die Deutsche Fußball-Liga (DFL) an den Polizeikosten beteiligt, die durch Hochrisikospiele in der Bundesliga entstehen. So hat Bremen inzwischen sieben Bescheide mit Rückforderungen von insgesamt 2,3 Millionen Euro verschickt.
Innensenator Ulrich Mäurer hat vorgeschlagen, dass für die Deckung der Kosten ein Fußballsolidarfonds gebildet wird. Die DFL lehnt einen solchen bundesweiten Fonds ab.