Hambergen. Es war ein Kampf mit ungleichen Mitteln. Auch der FC Hambergen hatte längst nicht alles dabei, dennoch waren die "Zebras" im Duell in der Fußball-Bezirksliga 3 gegen den völlig ausgedünnten Kader des SV Komet Pennigbüttel noch vergleichsweise üppig besetzt. Dementsprechend einseitig verlief das Duell. Pennigbüttel fehlten einfach die Mittel, um über die komplette Spielzeit entscheidend dagegenzuhalten. Hambergen siegte leicht und locker mit 3:0. Und damit waren die "Kometen" sogar noch gut bedient.
3:0 im Derby – das deutet eigentlich auf einen rundum zufriedenen Sieger-Trainer hin. Doch weit gefehlt, Hambergens Eric Schürhaus fand auffällig kritische Worte: "Okay, wir haben 3:0 gewonnen, damit haben wir unser Ziel erreicht. Zufrieden damit bin ich allerdings überhaupt nicht. Wir haben einfach viel zu viele Fehlpässe gehabt. Wir hätten eigentlich noch deutlich höher gewinnen müssen."
Es wurde sehr früh deutlich, dass der Sieger dieses Derbys nur FC Hambergen heißen konnte. Die Hausherren übernahmen sofort das Kommando, hatten mehr Ballbesitz zu verzeichnen, agierten aber im letzten Drittel zu unkonzentriert und überhastet. So musste ein Standard in der 26. Minute zur Führung herhalten. Und der war bestens einstudiert. Tim Denker spielte einen Eckball zentral an die 16-Meter-Linie zurück. Dort tauchte der freigesperrte Frederik Nagel auf und drosch die Kugel mit vollem Risiko unhaltbar in den rechten oberen Torwinkel.
Pennigbüttel reagierte im Rahmen seiner Möglichkeiten trotzig. Und hätte sogar fast ausgeglichen. Der Schuss von Joschua Zurek senkte sich über Timo Flathmann hinweg auf den Querbalken und landete im Aus. Zu diesem Zeitpunkt war Pennigbüttels Offensivmann Marvin Eberhards bereits mit muskulären Problemen im Oberschenkel ausgewechselt worden.
Nach der Rückkehr aus den Kabinen waren alle guten Vorsätze der "Kometen" schnell verflogen. Der ansonsten fehlerfrei und souverän agierende Schlussmann Ole Pasbrig zögerte beim Wegschlagen des Balles so lange, bis Thilo Röper vor ihm auftauchte. Röper blockte den Ball und schob ihn nur 100 Sekunden nach dem Seitenwechsel zum vorentscheidenden 2:0 ins verwaiste Tor.
Hambergen nahm nun mehr Fahrt auf. Auch Finn-Niklas Klaus, der in der ersten Stunde auffallend wenig in Erscheinung getreten war. Klaus war bei einer scharfen Hereingabe zur Stelle und drückte zum 3:0 ein (56.). Hambergen hatte in der Folge alle Möglichkeiten, die hilflosen Gäste völlig auseinanderzunehmen. Die "Zebras" hatten viel Platz, doch die Konter wurden zu fehlerhaft zu Ende gespielt. Wie auch Schürhaus befand: "Das hätten wir viel besser machen müssen, da haben wir zu viel liegen gelassen", ehe er gleich nach dem Schlusspfiff zu Werder ins Weserstadion eilte.
Pennigbüttels Trainer Marco Meyer nahm seine arg gerupfte Formation ausdrücklich in Schutz. Die Erwartungshaltung vor der Partie war extrem niedrig. Kein Wunder, bei nicht weniger als zehn Ausfällen im Team. "Ich kann den Spielern wirklich keinen Vorwurf machen. Sie haben alles aus sich rausgeholt. Unter diesen Bedingungen war nicht viel mehr drin für uns", sprach Meyer seinem Team Trost aus. Und den konnte der Derbyverlierer nach dem 0:3 durchaus vertragen.