Osterholz-Scharmbeck. Auf den ersten Blick hat sich bei den Basketballerinnen des BC VSK Osterholz-Scharmbeck gar nicht so viel verändert. Der Kader ist nahezu identisch mit dem der vorigen Saison. Das Team startet nach internen Absprachen weiterhin in der Oberliga. Der Trainingsbetrieb ist geregelt. Und dennoch steht der VSK vor einer ganz neuen Herausforderung: Das Team steht ohne etatmäßigen Coach da.
In der vorigen Spielzeit hatte Alena Böttjer als Trainerin fungiert. Böttjer konnte wegen ihres Kreuzbandrisses nicht spielen, so übernahm sie den Posten als Coach. Mit beachtlichem Erfolg, der VSK schloss die Saison mit 6:18 Punkten auf einem respektablen Rang fünf ab und ließ den TSV Neustadt sowie den Osnabrücker SC III hinter sich. Doch in der kommenden Saison möchte Alena Böttjer wieder spielen, ein Posten als Spielertrainerin kam für sie nicht in Frage. Der VSK begab sich fortan auf Trainersuche, wurde allerdings nicht fündig. So wurde sich auf folgende Lösung verständigt: Alena Böttjer leitet die Trainingseinheiten. Diverse andere Tätigkeiten wie die Pressearbeit sowie alles rund um das Schiedsrichterwesen wurden ebenfalls delegiert. Und für das Coaching der Punktspiele wurde eine Notlösung gefunden: Das Team coacht sich selbst, im Kollektiv, ohne ausgewiesenen Häuptling auf der Bank.
An Basketball-Kompetenz mangelt es sicherlich nicht. Neben Alena Böttjer verfügt auch deren Schwester Janina Böttjer über reichlich Erfahrung als Coach. Und Spielerinnen wie Katja und Karina Bothe sowie Hannah Joest gelten ebenfalls als sehr erfahrene Basketballerinnen. Interessant wird sein, wie sich das Team selbst und ohne festgezurrte Hierarchie durch die Stresssituationen in den knappen Spielen hangeln wird.
Vakuum auf der Trainerbank
Der Basketball-Abteilungsleiter Markus Dannenbaum machte keinen Hehl daraus, dass für ihn die Lösung nicht das non plus ultra sei. "Das ist so sicherlich nicht optimal, es ist keine schöne Lösung. Die Mädels meinen aber, dass es auch ohne Trainer geht", sagte Dannenbaum. Auch die Entscheidung, ob das Team weiterhin in der Oberliga oder freiwillig eine Etage tiefer in der Bezirksoberliga antreten wolle, fällte die Mannschaft in Eigenregie. Einigen war die Ligazugehörigkeit dem Vernehmen nach gleichgültig, andere wollten unbedingt in der Oberliga auf Korbjagd gehen. So war schnell geklärt, dass alles beim Alten bleiben würde.
Das Vakuum auf der Trainerbank ist latent vorhanden. Dafür gibt in Sachen Spieleraufgebot sehr Erfreuliches zu vermelden: Abgänge sind nicht zu verzeichnen, das komplette Team bleibt zusammen. Und es bekommt eine sehr willkommene Verstärkung hinzu: Durch die Rückkehr von Alena Böttjer auf das Feld verfügt der VSK wieder über jene Führungsspielerin auf der Aufbauposition, die die Zügel in die Hand nehmen und den Unterschied ausmachen kann.
Auch Sophie Jachens wird wieder vermehrt zur Verfügung stehen und mit ihrer Athletik für ganz andere Perspektiven unter den Brettern sorgen. Der Kader ist damit sowohl qualitativ als auch quantitativ gut besetzt, das Team sollte in dieser Besetzung in der Oberliga konkurrenzfähig sein. Und Markus Dannenbaum ließ durchklingen, dass sich in den kommenden Wochen vielleicht sogar noch die eine oder andere Verstärkung oder zumindest Ergänzung ergeben könnte.