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Fußball-Bremen-Liga Es darf ruhig etwas rustikaler sein

Bremen-Ligisten Blumenthaler SV und SAV wollen gegen Werder III und Habenhausen nicht nur auf spielerisch Akzente setzen
24.10.2019, 15:29 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Vegesack. Die Zwischenbilanz nach elf Spielen in der Fußball-Bremen-Liga spiegelt nicht die Erwartungen wider: Sowohl der Blumenthaler SV als auch die SG Aumund-Vegesack sind von ihren selbst gesteckten Zielen ein gutes Stück entfernt. Am 12. Spieltag bietet sich nun für beide Nordvertreter die reelle Chance, ihr Punktekonto vor heimischer Kulisse optimal aufzubessern. Die Vegesacker treffen am Sonnabend um 14.30 Uhr auf den Habenhauser FV, die Begegnung zwischen der Burgwallelf und dem SV Werder Bremen III wird eine halbe Stunde später angepfiffen.

SG Aumund-Vegesack – Habenhauser FV : „Das Spiel gegen Habenhausen wird kein Selbstgänger“, warnt SAV-Trainer Björn Krämer seine Mannschaft, den Tabellenvierzehnten auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Gründe liegen auf der Hand: Erstens haben sich die Südbremer in den vergangenen drei Jahren für die SAV als unbequemer und ebenbürtiger Gegner erwiesen; jeweils drei Siege, drei Niederlagen und ein Remis stehen für jedes Team zu Buche. Und zweitens mussten die Vegesacker am vergangenen Wochenende erfahren, dass auch ein vermeintlicher Underdog kräftig zu beißen weiß. Bei der BTS Neustadt kam die SAV nach einem 0:3-Rückstand noch einmal mit einem 3:3 glimpflich davon.

Doch vor allem die erste Halbzeit auf dem Platz an der Erlenstraße hatte den Vegesacker Coach überhaupt nicht gefallen. Seine Spieler blieben in den Zweikämpfen meistens zweite Sieger und ließen sich von den Neustädtern den Schneid abkaufen. Das Blatt wendete sich zwar nach dem Anschlusstreffer der Nordbremer. Doch das Unentschieden nach 90 Minuten konnte nicht über die lange Schwächephase der SAV hinwegtäuschen. Sie war der Tatsache geschuldet, dass die Nordbremer sich nach Ansicht ihres Trainers lange Zeit zu sehr von der „gesunden Härte“ der Gastgeber hatten beeindrucken lassen. Björn Krämer spricht mit Blick auf die Partie gegen den Habenhauser FV von einem Warnschuss. Soll heißen: Auch die Fußballer vom Bunnsackerweg pflegen das körperbetonte Spiel, was zuletzt Meisterschaftsfavorit FC Oberneuland zu spüren bekam, der sich erst mit zwei späten Treffern 2:0 beim HFV durchsetzen konnte.

Der Appell an die Mannschaft, in gewissen Momente gesunde Härte zum Zuge kommen zu lassen, bedeutet für Björn Krämer nicht, das Spielsystem auf den Prüfstand zu stellen. Seine Mannschaft soll weiterhin versuchen, den Erfolg vor allem mit spielerischen Mittel anzustreben. Dazu wäre es sicherlich von Vorteil, wenn Spielmacher Abdullah Basdas wieder auflaufen könnte. Hinter seinem Einsatz steht allerdings wegen eines grippalen Infekts noch ein Fragezeichen. Wieder fit ist hingegen Emir Alijagic, der ins Tor der Vegesacker zurückkehren soll.

Blumenthaler SV – SV Werder Bremen III: Welche Rolle körperbetonter Einsatz spielen kann, musste noch schmerzlicher als die SAV der Nachbarschaftsrivale Blumenthaler SV am vergangenen Sonntag erfahren. Bei SFL Bremerhaven ging die Burgwallelf nach dem 1:1 zur Halbzeit auch deshalb 1:5 baden, weil sie sich nach den Worten ihres Trainer Denis Spitzer schlicht den Schneid abkaufen ließ. Der BSV-Coach ordnet die Schlappe als herben Rückschlag ein, ist aber zuversichtlich, dass sich seine junge Mannschaft im Spiel gegen den SV Werder Bremen III unbedingt rehabilitieren will.

Nicht nur wegen seiner bislang mageren Ausbeute von fünf der 33 möglichen Punkte könnte sich der SV Werder III als idealer Aufbaugegner für die Blumenthaler erweisen. Die Grün-Weißen bevorzugen ebenso wie die Blumenthaler eher nicht die rustikale Gangart, sondern versuchen, den Ball laufen zu lassen und ins gegnerische Tor zu kombinieren. Das ist ihnen allerdings in elf Begegnungen erst zehn Mal gelungen. Mit anderen Worten: Die Mannschaft von Trainer Andres Ernst ist zurzeit die offensivschwächste der Liga.

Dennoch dürfen die Blumenthaler sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gegen spielstarke Teams wie SC Borgfeld und Brinkumer SV haben sich die Grün-Weißen zuletzt als ebenbürtig erwiesen und jeweils nur knapp 1:2 verloren. Wie in den Jahren zuvor kann deshalb die Prognose lauten: Ist das neu formierte Team von Werder III erst einmal eingespielt, wird es die Abstiegszone verlassen. Den Anfang dazu soll Werder freilich am Sonnabend im Burgwallstadion machen. Das jedenfalls haben sich die Blumenthaler und ihr Trainer vorgenommen. Denis Spitzer: „Wir wollen gegen Werder punkten und auch die Zweikämpfe erfolgreich bestehen.“

Diese Lehre aus der Niederlage bei SFL muss denn auch schon deshalb gezogen werden, weil die Nordbremer weiterhin erhebliche Personalprobleme in der Defensivabteilung haben. So fallen die Abwehrexperten Lars Jansen, Dennis Jordan, Andi Ramirez, Dominik Wilkomm und Alexander Koschek verletzt aus. Ein Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von Innenverteidiger Mario Vukoja und Daniel Younis (offensives Mittelfeld). Denis Spitzer wird sich deshalb zumindest wieder auf die Ersatzbank setzen. Und natürlich denkt er bereits über das Spiel gegen Werder III hinaus. Am Mittwoch, 30. Oktober, müssen die Blumenthaler im Viertelfinale des Lotto-Pokals beim SV Hemelingen antreten. „Dort wollen wir mit einer möglichst gut eingespielten Mannschaft auftreten, was vor allem die Defensive betrifft“, kündigt der BSV-Coach an. Im Tor kann dann nach zweiwöchiger Sperre wieder Jascha Tiemann stehen, am Sonnabend muss Thomas Büttelmann noch Werders Torschüsse parieren.

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