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EM Fechten: Einladungen, Blößen und Paraden

Leipzig . Das Fechter-Idiom ist für Laien kurios und zumeist auch unverständlich. Da gibt es Blößen und Einladungen - doch die sollten besser nicht angenommen werden. Denn der Einladende hat eher unlautere Absichten.
21.07.2010, 09:32 Uhr
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Leipzig . Das Fechter-Idiom ist für Laien kurios und zumeist auch unverständlich. Da gibt es Blößen und Einladungen - doch die sollten besser nicht angenommen werden. Denn der Einladende hat eher unlautere Absichten.

Eine «Blöße» ist die ungedeckte Treff-Fläche. Vier davon gibt es auf dem Torso des Fechters: auf der Seite des Waffen-Armes oberhalb des Rippenbogens «oben außen», darunter «unten außen»; auf der Seite des freien Armes - logisch - «oben innen» und «unten innen».

Das und vieles andere sind Dinge, die zur Grundausbildung des Fechtens gehören, Elemente, die in den Lektionen («Trainerstunden») lange erprobt und automatisiert werden. Fechter beherrschen sie im Schlaf, reagieren auf die verschiedenen Positionen der Waffe, die als «Einladungen» bezeichnet werden, weil sie zum Angriff auf bestimmte Blößen verleiten sollen und der Attackierte mit einer Finte kontern und einen Punkt machen kann.

So wird etwa bei einer «Quart-Parade» die Klinge des Gegners nach innen beseitigt, eine «Oktav» beseitigt die gegnerische Klinge als Abwehr eines Angriffs nach unten außen. Welchen Schlag oder welche Parade ein Fechter anwendet, entscheidet er zum Beispiel auch nach der Waffenhaltung des Kontrahenten. Eine Quart-Parade ist besonders gut geeignet, einen Angriff auf die «obere innere Blöße» abzuwehren, sagt das Lehrbuch.

Dann gibt es noch die Sixt und die Septim oder auch die Prim - Dinge, die sich dem Laien nur schwer vermitteln. Für die Fecht- Zuschauer von heute ist es indes ungleich einfacher, zumindest ein wenig von dem nachzuvollziehen, was da auf der Planche geschieht: Wenn die elektronische Anzeige Rot oder Grün aufleuchtet, hat es einen Treffer gegeben, über dessen Gültigkeit aber häufig erst noch mittels Videobeweis entschieden wird. (dpa)

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