Angesichts der schwachen Leistungen der deutschen Nationalelf dürften sich Kritiker der Fußball-WM in Katar bestätigt fühlen. Getreu dem Motto: Wäre eben doch besser, wenn Deutschland das Turnier boykottieren würde. Ganz so schlimm ist es noch nicht, aber weniger als zwei Monate vor dem Start der WM versinkt die Mannschaft von Hansi Flick im Mittelmaß.
Sechs Trainingseinheiten und ein Testspiel im Oman hat Flick jetzt noch Luft bis zum ersten Gruppenspiel gegen Japan. Um alle Probleme anzugehen, ist das wenig Zeit – die Defensive schwächelt, Kreativität ist nicht erkennbar, ein Torjäger nicht gefunden. Vom selbst gesteckten Ziel, das Finale zu erreichen, ist Deutschland sehr weit entfernt.
Hoffnung machen nur zwei Aspekte. Erstens ist auch die Konkurrenz in Europa und Südamerika nicht gerade in Titelform. Und zweitens dürfte die sinkende Erwartungshaltung helfen, ein wenig Druck von der Mannschaft zu nehmen. Denn mit dem Gewinn des WM-Pokals rechnet in Deutschland nach den vergangenen beiden Spielen niemand mehr.