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Meine Woche „Ich wünsche allen Lesern ein frohes neues Jahr“

Lennart Kettner (26) gehört dem Fußballteam des Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack an. Der Offensiv-Allrounder kehrte vor der Saison nach vier Spielzeiten beim Landesligisten TSV Lesum-Burgdamm zur SAV zurück.
01.01.2019, 18:25 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Mittwoch, 26. Dezember: Am zweiten Weihnachtstag bin ich von 12 bis 22 Uhr im Renoir in Lesum, einem Restaurant mit internationaler Küche und richtig leckeren Speisen, tätig. Dort arbeite ich überwiegend als Barkraft, helfe jetzt im Winter aber auch ab und an im Service aus. Nach meiner Schicht treffe ich mich noch mit meiner Mutter Andrea Schikora auf einen Tee. Danach fahre ich gegen 23.30 Uhr nach Hause und gehe schlafen.

Donnerstag, 27. Dezember: Ich stehe um 9.30 Uhr auf und frühstücke in Ruhe. Dabei schaue ich wie jeden Morgen bei einer Tasse Kaffee ein wenig Fernsehen. Im Moment gucke ich ziemlich viel von der Serie „Prison Break“ auf Netflix. Bei der Action-Serie geht es um die Flucht aus einem Gefängnis und um den Kampf gegen eine Organisation von internationalen Konzernen und Regierungen. Um 12.30 Uhr beginnt mein Arbeitstag im Renoir. Eigentlich steht am Abend unser abschließendes Training auf einem der Kunstrasenplätze im Intoor in der ULC-Sportwelt an der Hermann-Ritter-Straße in Woltmershausen zur Vorbereitung auf das Turnier in der Bremer ÖVB-Arena am Sonntag an. Ich schaffe es aber nicht, pünktlich aus dem Restaurant rauszukommen, und muss das Training deshalb leider absagen. Das ärgert mich schon sehr. Aber die Arbeit geht nun einmal vor. Ich mache gegen 19 Uhr Feierabend und begebe mich direkt auf den Weg nach Hause, um meinem Kater Louis etwas zu fressen zu geben. Im Anschluss fahre ich dann weiter zu meinem Kumpel Lukas Hillmer. Dort verbringe ich den Rest des Abends vor der PlayStation 4. Lukas und ich kennen uns bereits seit der frühesten Kindheit. Da auch Lukas total fußballbegeistert ist, spielen wir auf der Spielkonsole Fifa und unterhalten uns über das ÖVB-Turnier am Sonntag. Die Hallen-Veranstaltung stellt ja auch für mich ein absolutes Highlight dar, weil ich trotz meiner bereits zahlreichen Jahre im Herrenbereich mit meinen 26 Jahren dort mein Debüt geben werde.

Freitag, 28. Dezember: Mein Tag beginnt um 8.30 Uhr. Ich fahre zu meiner Großmutter, um mit ihr zusammen den Einkauf zu erledigen und um ihr etwas Wäsche zu bringen, da ich im Dezember erst umgezogen bin und selber noch keine Waschmaschine besitze. Den Nachmittag verbringe ich überwiegend daheim auf dem Sofa. Um 17 Uhr fahre ich zur Arbeit. Gegen Mitternacht mache ich Feierabend. Die Spannung und das Fieber im Hinblick auf das Turnier werden bei mir spürbar immer größer.

Sonnabend, 29. Dezember: Früh heißt es für mich heute einzukaufen, da ich mich um 15 Uhr für die Arbeit fertig machen muss. Auf der Arbeit ist viel zu tun. Dennoch ertappe ich mich dabei, wie ich ständig nur auf die Uhr schaue, weil ich mit den Gedanken eigentlich schon beim Lotto-Hallen-Masters bin. Zum Glück hatte ich mit meiner Kollegin vorher schon abgesprochen, dass ich heute mal nicht den Schlussdienst übernehme, sodass ich um 22 Uhr Feierabend machen kann. Ich fahre nach Hause und pflanze mich nur noch vor den Fernseher, um mich auszuruhen und um ein wenig auf andere Gedanken zu kommen.

Sonntag, 30. Dezember: Ich wache mit einem sehr positiven Gefühl auf. Der Wecker klingelt um 9 Uhr. Für 10 Uhr bin ich mit den „Norder Jungs“, also mit den Teamkollegen Christian Boehmer, Abdullah Basdas, Yusuf Demir, Kasim Uslu und Fahruddin Ramic, die mit mir zum Hallenturnier-Kader der SAV gehören, zum Frühstück beim Bäcker in Lesum verabredet. Von dort aus fahren wir zur ÖVB-Arena. Ich bin total gespannt darauf, was mich dort erwartet. In der Halle müssen wir erst einmal gefühlt 15 Minuten zu unseren Kabinen laufen. Deshalb bin ich schon fast kaputt, bevor das Turnier überhaupt angefangen hat. Als ich zum ersten Mal das Spielfeld betrete, denke ich mir: „Junge, verletz dich hier bloß nicht“. Beim Untergrund handelt es sich ja eher so um einen Teppich, wie er damals in Burg oder bei Tura Bremen gelegen hatte. Diese Böden haben alle gehasst – aber ansonsten ist alles super groß. Wir scheiden zwar nach der Vorrunde ohne Sieg aus, trotzen aber immerhin dem späteren Turniersieger Schwachhausen ein Remis ab. Ich muss echt sagen, dass es ziemlich intensiv dort zugeht und man es schwer mit einem normalen Hallenturnier vergleichen kann. Dann findet ja auch noch eine Ehrung statt. Ich freue mich natürlich sehr für unseren „Opa“ Muhamed Hodzic, dem ich sehr die Daumen gedrückt habe, dass er Bremens Amateur-Fußballer des Jahres wird. Für mich war sofort klar, dass „Hodzi“ das Ding macht. Ich finde es schon erstaunlich, was er mit seinen 37 Jahren noch auf dem Platz auf die Reihe bekommt. Es ist auch eine Ehre für mich, mit ihm in einer Mannschaft zusammenzuspielen. Ich hoffe, dass er noch ein Jahr bei uns dranhängen wird. Aber durch sein neugeborenes Kind schätze ich die Chancen jetzt etwas schlechter ein – ich freue mich natürlich über sein Familienglück. Nach dem Turnier begibt sich ein Teil der Mannschaft noch in die Bar „Uniro“ in Findorff. Ich begleite meinen Kameraden aber nicht, da ich mich nach unserem Scheitern in der ÖVB-Arena nicht in bester Laune befinde und außerdem um 19 Uhr mit Oguzhan Dalan, dem Spieler des Blumenthaler SV, und Lukas Hillmer beim Griechen Sparta in Lesum treffe. Dort stärken wir uns und unterhalten uns über das Turnier.

Montag, 31. Dezember: Silvester ist nicht mehr das Ereignis für mich, wie es das einst mal war. Es handelt sich bereits um das fünfte Jahr hintereinander, in dem ich an Silvester wieder arbeiten werde. Meine Schicht ist aber ganz chillig und geht von 16.30 bis 22.30 Uhr. Danach fahre ich zu meinem Vater Frank. Zusammen rutschen wir bei einem kühlen „Blonden“ ins neue Jahr rein. Bereits gegen 1 Uhr nachts verabschiede ich mich schon wieder vom meinem Vater und nehme eine der zahlreichen Optionen wahr, um noch ein wenig weiterzuziehen. Die Entscheidung treffe ich spontan. Da aber morgen das Neujahrsturnier des ASV Ihlpohl stattfindet, für das ich meine Zusage gegeben habe, und ich auch noch am Abend zur Arbeit muss, lasse ich es in dieser Nacht nicht mehr allzu sehr krachen.

Dienstag. 1. Januar: Die Nacht ist lang und gut. Ich schlafe erst einmal bis 13 Uhr. Danach begebe ich mich in die Sporthalle am Schulzentrum Moormannskamp in Ritterhude, um dort am Neujahrsturnier der Ihlpohler teilzunehmen. Ich kann allerdings nicht bis zum Turnierende bleiben, da schließlich wieder die Arbeit ruft. Ich verabschiede mich also bereits nach der Vorrunde und vor dem Halbfinale von meinen Teamkollegen, arbeite bis Mitternacht und wünsche allen Lesern ein frohes neues Jahr.

Stine Köster, die Nachwuchsspielerin der SAV-Badminton-Sparte, wird als Nächste über ihre Woche berichten.

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Lennart Kettner (26)

gehört dem Fußballteam des Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack an. Der Offensiv-Allrounder kehrte vor der Saison nach vier Spielzeiten beim Landesligisten TSV Lesum-Burgdamm zur SAV zurück, für die er bereits in 2012 für ein halbes Jahr aktiv war.

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