Osterholz-Scharmbeck. Die vielen artigen Komplimente können sie wahrscheinlich beim BC VSK Osterholz-Scharmbeck schon gar nicht mehr hören. Das Team von Trainerin Alena Böttjer stellte im Heimspiel in der Basketball-Oberliga der Damen den SC Concordia Belm-Powe lange Zeit vor große Probleme. Allerdings nicht über die kompletten 40 Minuten. So zog der Spitzenreiter nach dem Seitenwechsel die Zügel an und brachte den standesgemäßen 82:42 (32:18)-Erfolg unter Dach und Fach.
Ja, der VSK zeigte zumindest im ersten und dann auch im letzten Viertel genau wie in den Partien zuvor, welches Potenzial im Team steckt. Mit einem 10:12 ging es in die erste Viertelpause, der letzte Abschnitt ging ebenso knapp mit 21:23 verloren. In diesen beiden Perioden stimmte sehr vieles im Spiel des VSK. Die Fehlerquote blieb überschaubar, Ballverluste sowie daraus resultierende Schnellangriffe waren eher die Seltenheit. Beim Rebound wurde zumeist gut zugepackt, auch wenn die Gäste Längenvorteile hatten. Und auch im Angriff wurde geduldig gepasst, bis die Möglichkeit zum freien Wurf herausgespielt war. Schließlich stimmte dann auch noch die Trefferquote. 20 Minuten lang war der mutig aufspielende VSK dem Ligaprimus auf Augenhöhe gegenübergetreten.
Patchwork-Team des VSK
Dass es für den VSK dennoch nicht für einen Spitzenplatz in der Liga reicht, wurde in den beiden mittleren Spielabschnitten mehr als deutlich. Vor allem im dritten Viertel, das die Gäste aus der Nähe Osnabrücks mit 27:3 gewannen. „Das ging gar nicht“, urteilte Alena Böttjer. Dabei konnte und wollte sie ihren Schützlingen gar keine Vorwürfe machen: „Der Gegner hat in diesen Phasen einfach besser reingefunden. Aber immerhin, bei uns haben alle Spielerinnen weiter gekämpft, niemand hat sich hängen gelassen.“ So auch die beiden Youngster Tania Brunke und Bea Hollenbeck, die in die Startformation gerückt waren und dort gute Leistungen zeigten.
Ein Blick auf die Aufstellung der Kreisstädterinnen verdeutlicht, warum Alena Böttjer mit der Leistung ihres Teams insgesamt zufrieden war. Der VSK war mit einer Mixtur aus dem Oberligakader und dem Mixed-Team angetreten. Simone und Judith Dannenbaum sowie Maren Jacob halfen kurzfristig aus, da mit Katja Bothe und Tabea Kuschmitz zwei potenzielle Kandidatinnen für die Startformation fehlten. Das Trio fügte sich mit der ganzen Erfahrung aus vielen Einsätzen in der Ober- und Regionalliga nahtlos ein. Insgesamt 13 Korbpunkte gingen auf das Konto der Mixed-Fraktion – knapp ein Drittel der 42 Zähler des VSK.
Übrigens, es gab auch ein Novum in diesem Spiel: Alena Böttjer kassierte ihr allererstes Technisches Foul in ihrer langen Laufbahn als Spielerin und jetzt an der Seitenlinie als Coach. Böttjer war irgendwann der Kragen geplatzt, die Trainerin beklagte sich über die ungleichmäßige Regelauslegung der Unparteiischen. 19 Fouls für den VSK und nur zehn für Belm-Powe. 21 Freiwürfe für die Gäste und nur sechs für den VSK – da darf eine Übungsleiterin auch schon einmal intensiv protestieren. Und es dürfte nicht das letzte Technische Foul für Alena Böttjer gewesen sein: „Vielleicht hätte ich mir das ‚T‘ schon früher abholen sollen. Danach ist es besser gelaufen.“
BC VSK Osterholz-Scharmbeck: Karina Bothe (11), Janina Böttjer (14), Brunke, Judith Dannenbaum, Simone Dannenbaum (8), Hollenbeck, Jacob (5), Joest, Tamanini (4).