Wenn Fußballer von der A-Jugend in den Herrenbereich aufrücken, gehört es zum guten Ton, dass ihre Trainer erst einmal um Geduld mit dem Youngster bitten. Das war auch bei Simon Matta nicht anders, als er vor der Saison vom JFV Nordwest zum Bezirksligisten SV Tur Abdin wechselte. Inzwischen steht fest: Anlaufschwierigkeiten sind dem Offensivspieler fremd. Vor einer Woche sicherte er Abdin mit seinem Tor einen Punkt beim Heidmühler FC, am Sonntag schoss Matta die Delmenhorster dann mit einem Hattrick fast im Alleingang zum 3:1 (3:0)-Erfolg beim FC Rot-Weiß Sande.
25 Minuten brauchte er für seine drei Treffer. Den ersten erzielte Matta, der in der zweiten Mannschaft des VfB Oldenburg als A-Jugendlicher schon etwas Erfahrung im Herrenbereich gesammelt hat, in der 20. Minute. Drei Minuten später köpfte der Abdin-Zugang nach einer Ecke von Can Blümel das 2:0. Mit dem Pausenpfiff folgte das 3:0 (45.). „Simon steht im Moment einfach richtig und macht die Tore. Das zeigt seine Qualität“, lobte Abdin-Trainer Andree Höttges.
Angesichts der klaren Führung ließen es die Delmenhorster nach dem Seitenwechsel etwas ruhiger angehen. Das nutzte Sande zum 1:3 durch Dennis Rehbein (54.). „Über dieses Gegentor ärgere ich mich sehr. Da waren wir schlafmützig in der Abwehr“, bemängelte Höttges. In Gefahr geriet Abdin aber nicht, was auch daran lag, dass die Sander disziplinlos agierten. Zunächst sah ein Akteur des Aufsteigers die Gelb-Rote Karte (68.). Nach einem groben Foul am eingewechselten Fatih Caliskan flog ein weiterer Spieler der Hausherren mit Rot vom Platz (77.). In doppelter Überzahl hätten die Delmenhorster einen Kantersieg herausschießen können, doch Can Blümel setzte einen Freistoß an die Latte, und der eingewechselte Daniel Yousef traf nur den Pfosten. „Wir haben zu wenig aus unserer zahlenmäßigen Überlegenheit gemacht“, hielt Höttges fest.
Insgesamt zeigte sich der Coach aber zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Tur Abdin ist weiter ungeschlagen und liegt nun mit sieben Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Einziger Wermutstropfen: Aho Hanno blieb in Sande im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie (37.). Ein Krankenwagen brachte ihn in die Klinik. Die genaue Diagnose steht noch aus. „Wir müssen abwarten. Hoffentlich ist es etwas am Meniskus und nichts Schlimmeres“, sagte Höttges.