Im Freundschaftsspiel musste sich der Fußball-Bezirksligist SV Lemwerder vor heimischer Kulisse gegen den Regionalligisten VfB Oldenburg mit 0:11 beugen. Bei den Gästen war auch der Ex-Vegesacker Bremen-Liga-Coach Kristian Arambasic mit an Bord.
Das Ergebnis des Fußball-Testspiels SV Lemwerder gegen den VfB Oldenburg fiel deutlich aus. 0:11 (0:8) unterlag der SVL, Aufsteiger in die Bezirksliga Bremen, dem Regionalligisten aus der Huntestadt. Trotzdem gewannen beide Trainer an der Seitenlinie wichtige Erkenntnisse über den Zustand ihrer Mannschaften in der Saisonvorbereitung.
Auf der einen Seite signalisierte Kristian Arambasic, in der vergangenen Spielzeit noch Coach des Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack, während der Partie des öfteren seinen VfBlern Zustimmung zu gelungenen Aktionen. Insbesondere zum achten Treffer der Oldenburger kurz vor der Halbzeitpause, als ein Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte über SVL-Schlussmann Marc-Oliver Jung im Netz landete.
Doch Arambasics Gegenüber, Norman Stamer, wollte ihm die Filmaufnahme dieses Traumtores nach dem Schlusspfiff scherzhafter Weise nur gegen ein entsprechendes Entgelt überlassen. Stamer selbst wurmte hingegen die Anfangsphase des Spiels.
Frühe Gegentore
„Frühe Gegentore, da lief für Oldenburg natürlich in der ersten Halbzeit alles zusammen“, konstatierte der Lemwerderaner Trainer. Individuelle Fehler hatte er bei seinem Team ausgemacht, die es den Gästen ermöglichten, den Ball laufen zu lassen. „Das haben die Oldenburger dann stark gemacht, da kann man dann auch nicht viel dagegen machen. Wir haben uns in dieser Phase taktisch schlecht verhalten und ausspielen lassen“, kritisierte Norman Stamer. Die zuvor gehegte Hoffnung, wie im vergangenen Jahr nur 1:5 zu verlieren, war also schnell dahin.
0:4 hieß es bereits nach rund einer Viertelstunde aus Lemwerderaner Sicht, wobei zumindest ein Gegentreffer schon umstritten war. Das Handspiel von Frank Schach vor dem 0:2, was die Oldenburger dann per Handelfmeter markierten, wollte Norman Stamer wohl anerkennen. Schwierigkeiten hatte er aber mit einem aus seiner Sicht nicht gepfiffenen Oldenburger Handspiel vor dem 0:4.
Gang zurückgeschaltet
Und auch mit diversen Freistoß-Entscheidungen gegen seine Mannschaft. Richtige Freunde werden Norman Stamer und Schiedsrichter Bastian Norden (SG Aumund-Vegesack) wohl so schnell nicht werden. In der zweiten Halbzeit ging es auf dem Rasen dann etwas ruhiger zu.
Der VfB Oldenburg schaltete einen Gang zurück, und die Gastgeber kassierten nur noch drei Gegentore. „Damit können wir leben“, sagte Norman Stamer. „Allerdings müssen wir auch mit dem Gesamtergebnis leben, das war bei solch einem Test sicherlich zu erwarten.“ Die Gäste mussten übrigens wegen einer Verletzung die letzte Viertelstunde in Unterzahl absolvieren, ohne dass sich die Verhältnisse auf dem Rasen änderten.
Freundschaftsspiel
SV Lemwerder – VfB Oldenburg 0:11 (0:8)
SV Lemwerder: Jung; Ohlzen, Radzun, Schach, Forstmann, Klaassen, Begkondu, Semrok, Wendorff, Uyar, Weinmann (eingewechselt: Raschen, Schulze, Maas, Turan)
Tore: 0:1 (7.), 0:2 (13./Handelfmeter), 0:3 (14.), 0:4 (17.), 0:5 (31.), 0:6 (40.), 0:7 (42.), 0:8 (43.), 0:9 (59.), 0:10 (70.), 0:11 (88.)
Schiedsrichter: Bastian Norden (SG Aumund-Vegesack)
Zuschauer: 150 (gol)
Fußball
NACHGEFRAGT BEI COLIN HEINS

Fußball
Colin Heins ist Trainer Kristian Arambasic von der SG Aumund-Vegesack zum VfB Oldenburg gefolgt. Marc Gogol unterhielt sich am Rande des Testspiels in Lemwerder mit dem Neuzugang des Fußball-Regionalligisten.
Wer oder was hat Sie zum Wechsel von der SAV zum VfB Oldenburg bewegt?
Colin Heins:
Einerseits natürlich Kristian Arambasic, ich habe in dem halben Jahr unter ihm viel mitgenommen. Andererseits ist der VfB Oldenburg ein Traditionsverein. Dort wird Fußball gelebt und mit Herz und Leidenschaft gespielt.
Gab es auch persönliche Gründe?
Nur fußballerische. Vor allem die Perspektive mit der U 23 und der ersten Mannschaft. Mein Ziel ist es natürlich, mich in der Ersten durchzusetzen. Außerdem hat mein Bruder in Oldenburg schon U 19-Bundesliga gespielt.
Wohnen Sie schon in Oldenburg?
Ja, momentan noch zusammen mit meinem Mannschaftskameraden Christoph Braun. Bald werde ich aber umziehen und in Oldenburg ein Studium beginnen.
Ihr Eindruck vom SV Lemwerder?
Es war ein schwerer Gegner. Solche Mannschaften werfen in diesen Spielen alles rein. Heute hat man das in jedem Zweikampf gemerkt.
Welche Saisonziele haben Sie mit dem VfB Oldenburg?
Wir sind am Anfang der Vorbereitung und haben noch nicht konkret über Ziele gesprochen. Platz eins bis fünf wäre wohl angemessen. Aber vor allem wollen wir die Leute in Oldenburg von unserem Fußball überzeugen. Auch wenn wir verlieren, sollen sie mit dem Eindruck nach Hause gehen, dass wir alles gegeben haben.
Zur Person
Colin Heins (20) kam in der vergangenen Winterpause vom Oberligisten Rotenburger SV zur SG Aumund-Vegesack. Zuvor hatte er als Jugendlicher für FC St. Pauli und Werder Bremen gespielt. (gol)