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Olympische Spiele in Paris Aus Bremen zu Olympia – es ist möglich

Bremen hat in den vergangenen Jahren viele gute Entscheidungen für den Spitzensport getroffen. Die Spitzenverbände brauchen dennoch mehr Gestaltungsfreiheit, mein Gastautor Martin Schultze.
19.07.2024, 19:18 Uhr
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Von Martin Schultze

In einer Woche finden in Paris bereits die ersten Wettkämpfe statt. Die Vorfreude ist riesengroß, ebenso die Erwartungshaltung. Nach den trostlosen Pandemiespielen von Tokio lechzen unsere Sportlerinnen und Sportler nach vollen Stadien und stimmungsvollen Spielen. 38  Medaillen hat Gracenote für das Team D errechnet. Für Hockey ist eine Bronzemedaille bei den Herren prognostiziert. Es ist kein Geheimnis, dass wir als Deutscher Hockey-Bund mehr vorhaben.

Die Weltspitze ist bei Damen und Herren sehr eng zusammen. Kleinigkeiten werden darüber entscheiden, ob unsere Träume wahr werden. Der Start der Herren gegen den Gastgeber wird sicherlich ein erstes Highlight. Auch sportlich darf man die Franzosen nicht mehr unterschätzen.

Am Gastgeber sieht man sehr häufig, wie entscheidend die finanzielle Förderung ist. Realität ist aber auch, dass wir mit immer unterschiedlicheren Voraussetzungen zu kämpfen haben. Die finanziellen und infrastrukturellen Möglichkeiten unserer Mitbewerber sind sehr viel besser. Umso wichtiger ist es, dass wir das Sportfördergesetz in diesem Jahr umgesetzt bekommen und die neue Sportagentur schnellstens ihre Arbeit aufnehmen kann. Weniger Bürokratie und mehr Gestaltungsfreiheit ist für die Spitzenverbände unablässig.

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Obwohl wir noch keine Aussage darüber haben, wie die Personalförderung nach Paris bis Los Angeles 2028 aussieht, hat der Deutsche Hockey-Bund mit beiden ­Bundestrainern und ihren Assistenten ­bereits bis 2028 verlängert. Eine bewusste Entscheidung für Kontinuität. Wir haben die besten Leute auf diesen Positionen –und diese Einschätzung ist nicht abhängig davon, ob am Ende Medaillen gewonnen werden.

Aus Bremer Sicht ist mit Emma Davidsmeyer in Paris eine Hockeyspielerin dabei, die ihre Wurzeln beim Bremer HC hat. Sie ist zunächst nur als sogenannte P-Spielerin und damit als Ersatz vorgesehen, könnte aber ihre Einsätze bekommen. Ich durfte Emma Davidsmeyer beim BHC von ihrem Einstieg bis in die Bundesliga trainieren. Von daher freut es mich besonders, mit ihr jetzt diese Olympischen Spiele erleben zu dürfen. Bremen hat in den vergangenen Jahren viele gute Entscheidungen für den Spitzensport getroffen und damit solche Chancen für Bremer Hockeyspielerinnen und -spieler überhaupt möglich gemacht. Bremen muss aber weiterhin viel investieren, um dies auch in Zukunft zu gewährleisten. Im Vergleich mit anderen Bundesländern hat Bremen noch viel Potenzial nach oben. Dennoch: Aus Bremen zu Olympia – es ist möglich.

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Zur Person

Martin Schultze (52) ist Sportdirektor des Deutschen Hockey-Bundes. Zuvor war der Achimer viele Jahre als Geschäftsführer und Trainer beim Bremer HC tätig. 

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