Einen recht erfolgreichen Spieltag gab es für die Teams aus dem Landkreis Diepholz in der Handball-Kreisoberliga Süd der Frauen: Gleich drei Auswärtssiege verbuchten sie. Sehr bitter war dagegen die knappe Niederlage der TSG Seckenhausen-Fahrenhorst im Kellerduell bei der HSG Mittelweser.
Landkreis Diepholz. HSG Mittelweser - TSG Seckenhausen-Fahrenhorst 16:15 (10:7). "Wir waren eindeutig die bessere Mannschaft. Aber leider sind wir vom Schiedsrichter aus Verden benachteiligt worden. Ich äußere mich sonst nie über Schiedsrichter, aber dieses Mal hat er das Spiel entschieden", ärgerte sich TSG-Trainer Jörg Entelmann. "Gleiche Aktionen hat er unterschiedlich bewertet. In dem eigentlichen fairen Spiel pfiff er 18 Strafwürfe, zwölf davon für Mittelweser."
Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, waren die Szenen in den letzten 30 Sekunden: Beim Stand von 15:15 wurde Karola Meyer bei einem Pass derart attackiert, dass sie auf den Boden fiel. Ihr Ball kam aber noch zu Britta Stahmer, die dann geschubst wurde. Ihren Pass konnte Annette Sonnenburg noch aufnehmen, doch sie geriet nach einem Foul am Kreis ebenfalls ins Trudeln. "Das waren drei Fouls, die nicht gepfiffen wurden", monierte Entelmann. Im Gegenzug markierte die HSG den Siegtreffer. Zuvor hatten die Seckenhauserinnen tollen Kampfgeist gezeigt und einen 9:13-Rückstand in eine 15:14-Führung gedreht (54.). Die Belohnung blieb jedoch aus. Eine starke Leistung zeigte Melanie Drogt, zudem integrierte sich Julia Groen sehr gut.
TSV Morsum II - HSG Bruchhausen-Vilsen/Asendorf 21:36 (11:19). Die Gäste mussten ohne ihre A-Juniorinnen antreten, außerdem fehlten Jane Schultz und Sandra Bode. Diese Voraussetzungen kompensierte das Team aber durch bedingungslosen Einsatz. "Wir waren bissiger und lauffreudiger als die Morsumer, die schnell den Kopf haben hängen lassen", resümierte HSG-Trainer Andreas Schnichels.
Zu Beginn gingen die Vilserinnen – auch dank drei Toren von Claudia Grafe – mit 7:3 in Führung. Der Abwehrverbund mit Marnie Igwerks, Nina Braatz und Lena Rajes harmonierte gut, so dass der Vorsprung über 11:6 auf 19:11 ausgebaut wurde. Ärgerlich: Marnie Igwerks verletzte sich und konnte in der zweiten Halbzeit nicht mehr eingesetzt werden. Daher nahm Schnichels einige Änderungen vor und stellte Katrin Meier an den Kreis, die dort sechs Tore erzielte und ihre Bilanz auf neun Treffer ausbaute. Sehr stark präsentierte sich auch Lina Jülke, die im rechten Rückraum mit einem guten Auge und tollen Pässen bestach und ihre beste Saisonleistung zeigte. Angetrieben von Lena Rajes strebte die HSG ihrem höchsten Saisonsieg entgegen.
TSV Intschede - TSV Schwarme 17:20 (11:13). Genau wie Vilsen landete auch Schwarme seinen dritten Sieg. Dabei meldete sich Jasmine Wolters eindrucksvoll zurück. Nach dreiwöchiger Verletzungspause gab sie – früher als erwartet – ihr Comeback und steuerte sieben Treffer bei. "Ihre Anwesenheit hat bei der Mannschaft moralisch für Auftrieb gesorgt", verriet Trainer Andreas Heidelmann.
Nach einem 0:1-Rückstand brannten die Schwarmerinnen ein wahres Feuerwerk ab und gingen über die schnelle Mitte und Tempogegenstöße mit 7:1 in Führung (10.). Danach waren sie jedoch nicht mehr so aufmerksam, so dass der Gastgeber auf 9:8 verkürzte. Bis zum 14:13 war die Partie ausgeglichen – auch, weil sich die Gäste-Sieben zu Beginn der zweiten Hälfte erst einmal auf die Manndeckung für Jasmine Wolters einstellen musste. Als das funktionierte, liefen sie drei Gegenstöße und zogen auf 19:13 davon (48.). Einen großen Anteil am Sieg hatten wieder die Torfrauen Rebecca Wolters und Marisa Herzig.
TV Scheeßel - TSV Bassum 12:27 (4:12). Auch der heimstarke Aufsteiger konnte den Spitzenreiter nicht gefährden. Dabei trat der Favorit mit nur einer Auswechselspielerin an, da Jaqueline Hanke im Urlaub weilte und Katja Fischer verletzt fehlte. Letztere wird diese Woche noch operiert (Einriss im Meniskus) und fällt einige Wochen aus. Ohne dieses Duo hatten die Bassumerinnen zunächst einige Anlaufschwierigkeiten, vergaben mehrere Chancen und lagen nach fünf Minuten mit 1:2 zurück. Doch dann drehten sie auf und ließen bis zur Pause nur noch zwei (!) Gegentreffer zu. Auf der anderen Seite wirbelten die sechsfachen Torschützinnen Mareike Witt und Jana Helms. Auch Nadine Berger steuerte sechs Treffer, fünf davon vom Siebenmeterpunkt, bei. Da der TSV noch etliche Möglichkeiten ausließ, hieß es zur Halbzeit "nur" 12:4. In der zweiten Hälfte marschierte der Gast dann weiter davon. "Insgesamt haben wir nicht so gut gespielt, dennoch reichte es für einen deutlichen Sieg", konstatierte Trainer Steffen Mundt.
TSG Seckenhausen: Entelmann, Trümper – Kehlenbeck, Sonnenburg (2), Kupries, Wessels (1), Stahmer (6/4), Drogt (2), Meyer (3), J. Groen (1), Giegling.
HSG Br.-Vilsen/Asendorf: Klinker, Schindler – Rajes (10/4), Igwerks (1/1), Braatz (6), Jülke (5), Wulferding (1), Grafe (4), Meier (9).
TSV Schwarme: Herzig, R. Wolters – Ver. Meyer (1), Bonkowski (4/2), Schröder (2), von Salzen, J. Wolters (7), Plenge (2), Van. Meyer, Wulfers, Tkaczyk, Orlamünde (3), Pleuß (1), Kohlmeier.
TSV Bassum: Strauß, Landwehr – Hilbig (1), Sander (3), Helms (6/2), Heider (2), Witt (6), Reitz (3), Berger (6/5).