Seinen Vorlauf beendete Florian Wellbrock als Zweiter – doch das war letztlich gar nicht so wichtig. Beim Sieg des Ukrainers Mykhailo Romanchuk schlug der Bremer Weltklasse-Schwimmer über die 800 Meter Freistil nach 7:41:77 Minuten an, die Finalteilnahme war ihm damit sicher. Und nicht nur das: Wellbrock unterbot bei seiner Tokio-Premiere seinen eigenen deutschen Rekord um knapp zwei Sekunden. Das Edelmetall hat er also weiter fest im Blick.
Der Doppel-Weltmeister aus Bremen wird in Tokio auch noch in seinen Parade-Disziplinen über 1500 Freistil und 10 Kilometer im Freiwasser an den Start gehen. Dort sind die Chancen auf eine Medaille eigentlich deutlich höher – im Vorlauf am Dienstag über die 800 Meter Freistil hat Wellbrock aber bereits gezeigt, dass auch in diesem Finale mit ihm gerechnet werden muss. Vor den Spielen gab sich der gebürtige Bremer im Gespräch mit dem WESER-KURIER optimistisch: „Olympiasieger zu werden, wäre für mich das Allergrößte. Natürlich träumt man von dieser olympischen Goldmedaille. Wenn ich sage, ich bin mit Silber zufrieden, wäre das gelogen.“
Auch Freiwasser-Rekordweltmeister Thomas Lurz traut Wellbrock sehr viel zu. „Ich glaube, es hat noch nie in Deutschland einen so guten Schwimmer mit solchen Möglichkeiten gegeben, sowohl stilistisch als auch von der Vielseitigkeit her“, sagte der 41-Jährige. Lurz hatte 2012 in London mit Silber die bis dato letzte deutsche Olympiamedaille eines deutschen Schwimmers gewonnen. (mit dpa)