Die Autobahn 1 in Richtung Hamburg ist seit dem frühen Nachmittag ab der Anschluss-Stelle Wildeshausen-Nord voll gesperrt. Grund ist ein Gülle-Laster, der um kurz nach 14 Uhr umgekippt und später in Flammen aufging, teilt die Autobahnpolizei Ahlhorn mit. Dabei wurden zwei Personen leicht verletzt. Die Sperrung wird voraussichtlich noch bis in die Nachtstunden andauern.
Bei dem Sattelzug aus Molbergen, der 25.000 Liter Gülle geladen hatte, war zwischen den Anschluss-Stellen Wildeshausen-Nord und Groß Ippener (Gemeinde Harpstedt) ein Reifen geplatzt. Der Lkw geriet daraufhin ins Schlingern und nach links auf den Überholfahrstreifen, schildern die Beamten das Unfallgeschehen. Der 28-jährige Fahrer schaffte es nicht, den Sattelzug wieder unter seine Kontrolle zu bekommen: Er stieß mit dem Auto eines 55-jährigen Niederländers zusammen. Der Wagen wurde in die Schutzplanke gedrückt und drehte sich anschließend mehrfach, bevor er auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen kam.
Der Tankauflieger kippte auf die rechte Seite, fing Feuer und brannte vollständig aus. Eine unbestimmte Menge an Gülle geriet auf die Fahrbahn und einen angrenzenden Acker, berichtet die Polizei.
Sattelzugmaschine brennt aus
Doch all das war noch nicht genug: Auf dem rechten Fahrstreifen näherte sich ein weitererer Sattelzug. Der 48-Jährige Fahrer aus dem Landkreis Oberhavel musste eine Notbremsung machen, um nicht in den Unfallort zu prallen. Dadurch verrutschte allerdings die Ladung und beschädigte den Auflieger.
Alle beteiligten Fahrer konnten ihre Fahrzeuge selbständig verlassen und wurden leicht verletzt. Der 28-jährige Sattelzug-Fahrer und der 55 Jahre alte Niederländer wurden leicht verletzt und kamen in ein Krankenhaus. Der 48-jährige Fahrer des folgenden Lkw war geschockt, konnte seine Fahrt aber fortsetzen. Den entstandenen Gesamtschaden schätzt die Polizei auf etwa 250.000 Euro.
Die Autobahn 1 wurde direkt im Anschluss an den Unfall ab der Anschlussstelle Wildeshausen-Nord in Richtung Hamburg voll gesperrt.
Zuvor war eine Sperrung sogar beider Richtungsfahrbahnen vorbereitet worden, da die Einsatzkräfte zunächst einen brennbaren Tankinhalt vermutet hatten. Davon habe dann wieder Abstand genommen werden können nachdem feststand, dass es sich um Gülle handelt, heißt es im Einsatzbericht weiter.
Hinter der Unfallstelle bildete sich ein langer Stau. Die Fahrzeuge wurden zum Teil als "Geisterfahrer" nach hinten über die Anschlussstelle Wildeshausen-Nord und zum Teil nach vorne an der Unfallstelle vorbeigeleitet, so die Polizei.
Vier Freiwillige Feuerwehren im Einsatz
Für die Bergungs- und Aufräumarbeiten – allein zwei Stunden werden für das Umpumpen der Gülle in einen weiteren Tankaufleger der Firma aus dem Landkreis Cloppenburg veranschlagt – wird die Autobahn 1 Richtung Hamburg voraussichtlich noch bis in die Nachstunden gesperrt bleiben.
An den Lösch-, Bergungs,- und provisorischen Reinigungsarbeiten waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Wildeshausen, Dötlingen, Brettorf und Düngstrup vor Ort. Insgesamt waren rund 35 Kameraden mit elf Fahrzeugen im Einsatz.
Zufällig an der Unfallstelle vorbei kam ein Mannschaftswagen der Berufsfeuerwehr Düsseldorf. Die Insassen, amtierende Meister im Handball der Berufsfeuerwehren, waren auf dem Weg zur Titelverteidigung nach Hamburg und boten ihre Hilfe an. Im Gegenzug wurden sie gleich zum Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr Wildeshausen eingeladen. Ihr Kommen für Sonntag haben sie zugesagt.