Hude-Altmoorhausen. Der Chemikalien-Großhändler Büfa in Altmoorhausen plant eine Erweiterung. Gegenüber dem jetzigen Gebäude soll ein 5000 bis 5500 Quadratmeter großer Neubau errichtet werden. Auf der Freifläche solle ein Gefahrstofflager entstehen, sagte Hermann Többen, technischer Leiter des Werks in Altmoorhausen, auf Nachfrage. Auch an zwei anderen Standorten der Firmengruppe wird gebaut: „Für die Weiterentwicklung des Unternehmens werden derzeit die drei großen Standorte Rastede-Liethe, Oldenburg-Ohmstede und Hude-Altmoorhausen modernisiert und erweitert“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Gleichzeitig seien Investitionen in Sicherheitstechnik und Digitalisierung vorgesehen.
Das Werk in Altmoorhausen soll nicht nur erweitert werden. Auch Änderungen im Bestandsgebäude seien geplant, sagte Hermann Többen. „Die Abfüllung großer Gebinde soll anders gestaltet werden“, erläuterte er. Die Erweiterungspläne begründete der technische Leiter mit dem wachsenden Absatz in den vergangenen Jahren. Laut Mitteilung hat das Unternehmen seine Absatzmengen in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 30 Prozent gesteigert und komme mit seinen Standorten an Kapazitätsgrenzen. Im Gewerbegebiet An der Autobahn will die Firma, die mit Chemikalien für die Industrie sowie für die Lebensmittel- und die Agrarbranche handelt, ein neues Lager für Gefahrstoffe errichten. Es sei geplant, die Abfüllung und das Lager voneinander zu trennen, erläuterte Többen.
Außerdem soll für das geplante Gebäude eine neue Zufahrt angelegt werden. Darüber hatte Martina Schneider, Fachbereichsleiterin bei der Gemeinde Hude, kürzlich bereits im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Umwelt informiert. Damit soll auch auf den Chemieunfall reagiert werden, der sich im Januar bei Büfa ereignet hatte. Zunächst sei vorgesehen gewesen, die vorhandene Zufahrt des Werks auch als Ein- und Ausfahrt für die neue Halle zu nutzen, erläuterte Schneider. Zur besseren Abwicklung des Verkehrs habe die Firma bei der Gemeinde aber angefragt, ob ein bisher freigehaltener Grundstücksstreifen für die Zu- und Abfahrt genutzt werden könne. Die Fläche war ursprünglich für die Anbindung eines gemeinsamen Gewerbegebietes mit der Gemeinde Hatten vorgesehen. Die Verwaltung befürwortete die Anfrage von Büfa: Die Verkehre würden sich entzerren, auch gebe es im Einsatzfall eine weitere Zufahrt für Rettungsfahrzeuge, lautete die Begründung. Der Vorfall vom Januar, als im Werk in Altmoorhausen Salzsäure ausgelaufen war, soll bei der Planung des Neubaus berücksichtigt werden. „Wir wollen uns für solche Situationen besser aufstellen“, sagte Többen.
Für den Neubau muss ein Verfahren nach dem Bundesemissionsschutzgesetz durchlaufen werden. „Eine ganze Reihe von Gutachten ist beizubringen“, sagte der technische Leiter. Dabei geht es unter anderem um Brand- und Lärmschutz, aber auch um Gewässerschutz. Demnach gilt die „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe“ (VAWS) des Landes Niedersachsen für das Unternehmen. Es sei ein dicker Katalog an Maßnahmen einzuhalten, sagte der technische Leiter. Auch die Anlieger sollen über den geplanten Neubau informiert werden. Für Donnerstag, 6. Juli, 18 Uhr, plant das Unternehmen eine Informationsveranstaltung im Landgasthaus Brüers in Munderloh. Die Anwohner seien direkt angeschrieben worden, sagte Többen.
Bei Büfa in Altmoorhausen sind seiner Auskunft nach rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, doch mit dem Neubau könnten es mehr werden. Insgesamt hat das Unternehmen, das 1883 in Oldenburg gegründet wurde, etwa 500 Mitarbeiter. Die Firmengruppe erzielte 2016 einen Gesamtumsatz von rund 235 Millionen Euro und ist auch auf Desinfektions-, Reinigungs- und Pflegemittel sowie auf Textilhilfs- und Waschmittel spezialisiert.