Eigentlich wollte der Bremer SV am sechsten Spieltag der Regionalliga Nord seine makellose Heimserie ausbauen und den vierten Sieg in Folge vor heimischem Publikum einfahren. Gegen den FSV Schöningen ging zunächst auch alles sozusagen seinen gewohnten Gang. Bis das Sportliche dann nach rund einer halben Stunde gänzlich in den Hintergrund geriet. Eine Durchsage des Stadionsprechers mit der Aufforderung nach einem Notarzt und medizinisch geschultem Personal, ließ Schlimmes erahnen.
Auf der Zuschauer Tribüne hatte sich ein medizinischer Notfall ereignet. Das Spiel wurde unterbrochen, und der Schiedsrichter Jannek Hansen schickte beide Teams in die Kabinen. Zu diesem Zeitpunkt war auch bereits ein Krankenwagen im Stadion am Panzenberg eingetroffen und über das Feld zur Haupttribüne gefahren. Nach etwa 30 Minuten Unterbrechung herrschte schließlich Klarheit darüber, dass das Regionalliga-Match, in welchem es zum Zeitpunkt des Vorfalls noch 0:0 stand, nicht wieder angepfiffen werden würde. Über den Zustand des Betroffenen und den genauen Hergang des Notfalls gebe es aktuell noch keine gesicherten Informationen, hieß es in einer ersten Stellungnahme des Klubs via Instagram. Die Gedanken seien in diesem Moment bei der betroffenen Person und ihren Angehörigen. Den Rettungskräften danke man für ihren schnellen Einsatz.
Auch der BSV-Trainer Ralf Voigt sprach seine Anteilnahme aus und betonte, dass die Entscheidung zum Spielabbruch selbstverständlich die einzige richtige Möglichkeit gewesen sei. „Ein Menschenleben geht immer vor. Ich habe das mit Christian Benbennek, dem Trainer von Schöningen und den Schiedsrichtern besprochen. Und das war von allen Seiten eine klare Ansage und ein klares Bekenntnis“, sagte Voigt. Auch die Reaktion der Fans lobte der Trainer. Dem Krankenwagen hätten alle unverzüglich Platz gemacht, und beim Abtransport des Betroffenen sei lautstark applaudiert worden.
„Genauso stelle ich mir das vor und genauso geht man miteinander um. Es ist schön, wenn in solch einer Situation alle beieinander stehen.“ Darüber, wie es mit dem Match weitergeht, wurden sich bisher noch keine Gedanken gemacht. Coach Voigt stellte eine Wiederholung der Partie in Aussicht. Viel wichtiger sei es aber erst mal, dem Betroffenen die Daumen zu drücken. Und zu hoffen, dass alles gut ausgeht.