Sechs Jahre lang haben sich die Stadt Delmenhorst und die Gemeinde Stuhr wegen einer Geschäftsansiedlung in Brinkum in den Haaren gelegen. Delmenhorst hat die juristische Auseinandersetzung am Ende gewonnen, in Stuhr wurde der gewünschte Fachmarkt trotzdem gebaut und eröffnet. Der Rechtsbeistand der kreisfreien Stadt, Professor Olaf Bischopink, berichtete an diesem Dienstag dem Fachausschuss Planung, Bau und Verkehr über die Verfahren vor Verwaltungsgericht, Oberverwaltungsgericht und Bundesverwaltungsgericht. Der grüne Ratsherr Uwe Dähne fasste den Sachstand mit den Worten zusammen, "man muss nur frech genug sein". Denn dass am unrechtmäßig errichteten Sportfachmarkt Decathlon die Abrissbagger anrollen, gilt als unwahrscheinlich.
Bischopink berichtete, wie sich die Gemeinde Stuhr einseitig vom Gebot abkoppelte, das Sortiment Sportartikel nur in zentrumsnaher Lage anzusiedeln. Die auf dieser Grundlage erteilte Baugenehmigung war rechtswidrig. Leider wäre es der Stadt Delmenhorst nicht gelungen, einen durch die Ansiedlung von Decathlon entstandenen wirtschaftlichen Schaden durch abgewanderte Kaufkraft geltend zu machen. Dafür habe es in der Delmenhorster Innenstadt zu wenig eigene Verkaufsflächen für Sportartikel gegeben.