Freitagfrüh waren nur noch letzte Handgriffe zu erledigen. Hero Mennebäck, Fachbereichsleiter für Jugend, Soziales und Gesundheit, würdigte das gute Zusammenspiel zwischen Stadtverwaltung, Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen. Für den Nachmittag wurden 50 Menschen erwartet, über die Erstaufnahmeeinrichtung in Bramsche kamen nach 15 Uhr 20 erwachsene Frauen, fünf Männer und 25 Kinder nach Delmenhorst.
Seit Montag hatte das Technische Hilfswerk dafür gesorgt, dass in den Sporthallen am Stubbenweg und an der Holbeinstraße Etagenbetten aufgestellt wurden. Für die Verpflegung und ein Corona-Testangebot sorgt das Deutsche Rote Kreuz. Die Arbeiterwohlfahrt unterstützt die Betreuung der Geflüchteten, für die die Aufnahme in den Sporthallen nur ein "Drehkreuz" sein soll. Fachdienstleiter Thomas Lauts griff das Wort von Oberbürgermeisterin Petra Gerlach auf und betonte, dass man schon dabei sei, Wohnungen für die Menschen aus der Ukraine herzurichten.
Auch Kinderbetten aufgestellt
Zusätzlich zu den Etagenbetten wurden in den beiden Sporthallen auch Kinderbetten aufgestellt. Man rechnet bei den Geflüchteten überwiegend mit Frauen, Kindern, Älteren sowie kranken Menschen. Nach Angaben von Lauts seien bisher schon 101 Geflüchtete über andere Wege in Delmenhorst eingetroffen.
An der Hauptschule des Schulzentrums West freue man sich auf die neuen Nachbarn, berichtete Gabi Baumgart, die für die Arbeiterwohlfahrt die Betreuung organisiert. "Die Kinder haben den provisorisch aufgestellten Zaun mit Bildern dekoriert." Es sei auch überlegt worden, ob Lehrer während ihrer Freistunden in die Halle kommen können, um Flüchtlingskinder zu unterrichten. Weil man noch nichts über die Altersstruktur der nach Delmenhorst kommenden Kinder und Jugendliche weiß, wurden auch schon Gespräche mit dem Familienzentrum Villa geführt, um Freizeitangebote anbieten zu können. Die Stadt hat einen Sicherheitsdienst damit beauftragt, den unbefugten Zutritt zur Unterkunft zu verhindern, "die Geflüchteten sollen hier einen geschützten Raum vorfinden", sagte Lauts.
Haustiere müssen draußen bleiben
Würden Geflüchtete zusammen mit ihren Haustieren nach Delmenhorst kommen, würden deren Vierbeiner übrigens keine Aufnahme an Stubbenweg oder Holbeinstraße finden können. Angebote dafür werde der Tierschutzverein anbieten, so Lauts, wenn Delmenhorster solche Aufnahmeangebote machen könnten, würde die Stadt entsprechende Angebote sammeln.