Im Prozess gegen die vier Männer aus Delmenhorst und Ganderkesee, die sich wegen Drogenhandels im großen Stil vor dem Oldenburger Landgericht verantworten mussten, sind zwei der vier Angeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Gegen einen 24-Jährigen, der den Feststellungen zufolge der Hauptverkäufer der Drogen (Kokain, Marihuana und weitere Drogensorten) gewesen sein soll, verhängte die Kammer drei Jahre Gefängnis.
Dieser Angeklagte war zu Beginn des Tatzeitraumes zwar noch Heranwachsender. Da hatte er aber lediglich mit Drogen im Grammbereich gehandelt. Die großen Drogengeschäfte wickelte der heute 24-Jährige aber im Erwachsenenalter (über 21 Jahre alt) ab. Deswegen wurde er auch nach dem schärferen Erwachsenenrecht und nicht nach dem milderen Jugendrecht verurteilt.
Beweisaufnahme wird fortgesetzt
Ein 36-jähriger Mitangeklagter wurde zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er soll Drogen über zwei seiner Bars in Delmenhorst vertrieben haben. Der dritte Angeklagte kam noch mit einer Bewährungsstrafe davon. Er war nur Kurierfahrer der Bande gewesen und wurde nur wegen Beihilfe zum Handeltreiben mit Rauschgift schuldig gesprochen. Das Verfahren gegen den vierten Angeklagten wurde vom Hauptverfahren abgetrennt. Dort soll die Beweisaufnahme noch fortgesetzt werden.
Zwei der schweren Vorwürfe der Anklage konnten im jetzigen Verfahren nicht mit der notwendigen Sicherheit aufgeklärt werden. Im März vorigen Jahres waren drei der vier Angeklagten in die Niederlande gefahren, um sich mit Drogen im Kilogrammbereich einzudecken. Dabei waren sie entdeckt worden. Ob die Angeklagten das Rauschgift tatsächlich nach Deutschland schmuggeln wollten, konnte das Gericht nicht abschließend klären.
Es konnte diesbezüglich nicht ausgeschlossen werden, dass die Angeklagten vorerst in den Niederlanden geblieben wären. Auch ein mutmaßlicher Drogenbunker des 36-jährigen Angeklagten (der Barbesitzer) in der Wohnung seiner Freundin in Ganderkesee ließ sich nicht beweisen. Nach einem Telefonat sollte der 36-Jährige in der Wohnung in Ganderkesee ein halbes Kilogramm Kokain gelagert haben. Diese Drogen wurden aber nie gefunden. Dafür aber Marihuana, versteckt unter anderem in Damenstiefeln. Der Freundin des 36-Jährigen soll es damals noch gelungen sein, Drogen in der Unterwäsche aus der Wohnung zu schaffen.