Wer einkauft oder essen geht, vertraut darauf, dass Hygienevorschriften eingehalten werden. Doch wie die Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen, ist dieses Vertrauen nicht immer gerechtfertigt: Bei 462 Kontrollen wurden in Delmenhorst 58 Verstöße festgestellt. Sicher, der Großteil davon mag Kleinigkeiten betreffen, doch darunter könnten durchaus auch Betriebe sein, die immer wieder auffallen.
Dänemark als Vorbild bei Kontrollen
Für die Öffentlichkeit bleiben die Ergebnisse meist unsichtbar, es sei denn, sie sind gravierend. Dann sind die Behörden verpflichtet, die Läden namentlich bekannt zu geben. Bei kleineren Vergehen, die dennoch eklig oder gesundheitsrelevant sein können, werden die Namen der Betriebe aber nicht veröffentlicht. Grundsätzliche Kontrollzahlen und allgemeine Informationen erfährt man nur, wenn die Presse nachfragt. Dabei handelt es sich um relevante Informationen für Verbraucher. Wer will schon gern dort essen gehen, wo jedes Jahr mehrfach kleinere Hygieneprobleme bemängelt werden?
Ein Vorbild ist Dänemark: Dort müssen Restaurants und Geschäfte die Ergebnisse der letzten drei Kontrollen gut sichtbar aushängen. Ein Smiley zeigt auf einen Blick, ob die Hygiene einwandfrei, teilweise mangelhaft oder gravierend problematisch war. Alle Ergebnisse sind online unter findsmiley.dk einsehbar. Wer viermal hintereinander Bestnoten erreicht, bekommt ein "Elite"-Label und wird seltener kontrolliert.
Ein solches System würde auch in deutschen Städten und Landkreisen sinnvoll sein: Es macht die Ergebnisse der Kontrollen sichtbar, zeigt, dass Verstöße Konsequenzen bedeuten, und stärkt das Vertrauen der Verbraucher.