Auch in diesem Jahr kommt Anja Kretschmer-Rodenbröker als Schwarze Witwe aus dem Jahr 1898 mit dem Friedhofsgeflüster nach Delmenhorst. Bei einem Spaziergang über den Friedhof möchte sie ihre Zuhörer auf eine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte mitnehmen. Laut Ankündigung tourt Kretschmer-Rodenbröker mit dem Friedhofsgeflüster durch ganz Deutschland und kommt bereits zum dritten Mal nach Delmenhorst.
Wie bereits im vergangenen Jahr soll es am Freitag, 26. September, um 17.30 Uhr bei dem Spaziergang um die Kultur des Abschieds und der Trauer gehen: von Totenwachen über Grabbeigaben bis zu Post-Mortem-Fotografie. Die Trauerkultur im 19. Jahrhundert soll aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet werden. Dabei sollen viele Fragen beantwortet werden – etwa: Warum musste man damals bis zur Beerdigung Wache am Toten halten? Wozu benötigte man Körperhalter und was haben Haare mit Trauer zu tun? Warum wurden dem Verstorbenen Grabbeigaben in den Sarg gelegt, welche Aufgabe besaßen diese und weshalb konnten sie nützlich sein?
Der Rundgang am Sonnabend, 27. September, um 17.30 Uhr steht unter dem Titel "Der Tod als Geschäft und Heilmittel: Von Leichenraub, Leichenfett und Totenhänden". In diesem Teil soll es ausschließlich um den toten Körper gehen. Dass der Körper ein lukratives Geschäft war, soll während des Rundganges ersichtlich werden, wenn die Geschichte der Anatomie näher betrachtet wird. Außerdem soll ergründet werden, warum man des Öfteren in Kirchen abgeschlagene Totenhände fand und weshalb Leichen auch im Bereich der Kunst vielfach Verwendung fanden.
Die Teilnahme kostet 18,50 Euro pro Person. Die Spaziergänge dauern etwa 100 Minuten und finden auf dem evangelischen Friedhof Delmenhorst an der Wildeshauser Straße 110 statt. Tickets gibt es online auf www.friedhofsgefluester.de und im Friedhofsbüro. Weitere Informationen gibt es zudem bei der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Heilig-Geist telefonisch unter 0 42 21 / 8 78 18 und per E-Mail an Friedhofsbuero-Heilig-Geist.Delmenhorst@Kirche-Oldenburg.de.