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Hertie-Abriss Zustimmung zum Erhalt des Hertie-Kellers

Die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (N-Bank) hat dem Vorhaben der Stadt Delmenhorst, beim Abriss der ehemaligen Hertie-Immobilie den Keller zu erhalten, zugestimmt.
15.06.2023, 17:23 Uhr
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Zustimmung zum Erhalt des Hertie-Kellers
Von Gerwin Möller

Die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (N-Bank) hat dem Vorhaben der Stadt Delmenhorst, beim Abriss der ehemaligen Hertie-Immobilie den Keller zu erhalten, zugestimmt. Das bedeutet: Vorbehaltlich der korrekten Verwendung der Fördergelder und dem weiteren Vorgehen mit dem freigeräumten Grundstück ist die kürzlich im Planungsausschuss vorgestellte Maßnahme förderfähig. Der Abrissbeginn ist für das erste Quartal 2024 geplant.

Den Planungspolitikern des Stadtrates waren Ende April mögliche Varianten des Gebäudeabbruchs auf dem 3000 Quadratmeter großen Areal an der Langen Straße 91 vorgestellt worden. Oliver Böcker vom Ingenieurbüro HPC aus Bremen hatte Rückbaumöglichkeiten unter Einbeziehung des Kellers, einen Teilabbruch und den Abbruch ohne Kellergeschoss vorgestellt. Böcker hatte intensiv geprüft, unter welchen Voraussetzungen ein Abriss inklusive Rückbau des Kellergeschosses zu erfüllen hätte. Das Hauptproblem liege in der Tiefe der Baugrube, die rund vier Meter in den Boden ragt. Es wäre eine enorme Grundwasserabsenkung erforderlich. Böcker zeigte nicht nur die Niveautiefe auf, sondern beschrieb auch ein davon betroffenes Gebiet und nannte einen Umkreis von rund 200 bis 300 Metern als Problem. Abgesehen von zu erwartenden Schäden an Gebäuden durch Setzungen und abgängiges Grün wäre eine riesige Menge Wassers abzuführen. Abzupumpen wären eine Menge von 300 bis 400 Kubikmetern Wasser pro Stunde. Auf den Rückbau des Kellers kann nach Ansicht von Böcker auch verzichtet werden, weil die Bodenplatte und die Kellerwände für einen Neubau genutzt werden können. Für einen Neubau könnte das Vorhandensein der Fundamente sogar eine Kostenersparnis darstellen. Im Planungsausschuss votierten die Kommunalpolitiker für die Variante eines Abrisses unter Beibehaltung des Kellergeschosses.

Die positive Rückmeldung der N-Bank ist als Zustimmung zum Stand der Abrissplanungen und der Strategie im Umgang mit dem Hertie-Gebäude durch den Fördergeber zu bewerten. Die Ausschreibung der Abbrucharbeiten wird nun auf dieser Grundlage vorangetrieben. Mit dem Start des ungefähr fünfmonatigen Vergabeverfahrens ist im Juli zu rechnen.

Etwa 6,9 Millionen Euro hatte die Stadt 2021 für Erwerb und als Abrisskosten für den einstigen Hertiekoloss kalkuliert. Über eine Förderung aus Städtebaumitteln von Land und Bund sollen die Abrisskosten für die Stadt auf ein Drittel beschränkt bleiben. Mit 3,5 Millionen Euro gab Julika Holz im Planungsausschuss die aktuelle Schätzung der Abrisskosten an, „günstiger wird es auf jeden Fall nicht werden“, sagte die Stadtplanerin.

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