Nachdem die Arbeiten an der Mittelinsel des Hasportkreisels beinahe abgeschlossen sind (wir berichteten), soll es direkt weitergehen. Nach Aussagen von Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ulrich Salmen sollen in den kommenden Monaten auch die Mittelinseln der Kreisverkehre an der Wildeshauser Straße, an der Rudolf-Königer-Straße und am Kreisel zwischen Bundesstraße, Niedersachsendamm und Annenheider Allee neu gestaltet werden. Entsprechend der neuen Vorgaben soll auch der gerade in Bau befindliche Kreisverkehr auf der Syker Straße aussehen.
Dass für die Kreisverkehre die Stadtwerke (SWD) zuständig sind und nicht der städtische Baubetriebshof, der die anderen Straßen im Stadtgebiet pflegt, hängt mit einem rund zehn Jahre alten Vertrag zwischen dem städtischen Eigenbetrieb und der Stadtverwaltung zusammen. "Darin ist unter anderem geregelt, dass die SWD die vollständige gärtnerische Gestaltung und Unterhaltung unter gänzlicher Entlastung der Stadtverwaltung übernimmt", sagt Stadtsprecher Timo Frers auf Anfrage des DELMENHORSTER KURIER.
Die Kreisverkehre liegen, mit Ausnahme des Kreisels zwischen Oldenburger Straße, Rudolf-Königer-Straße und Burggrafendamm, an den Eingängen zur Stadt und würden, so sagt es Salmen, als Entrees eine besondere Bedeutung für die Stadt haben. Die Kreisverkehre dienen so auch als Werbeträger für Delmenhorster Unternehmen. Und aus den Werbeeinnahmen würden wiederum die Unterhaltungsarbeiten finanziert, erklärt der Geschäftsführer.
Die jetzt anstehenden gärtnerischen Arbeiten basieren auf einem Konzept, das die SWD gemeinsam mit einem Garten- und Landschaftsarchitekturbüro entwickelt hat. "Mikrobiotope: Natur-, Umwelt- und Klimaschutz im Kleinen gedacht", heiße die Leitlinie, nach der nun die Grünflächen der SWD umgestaltet werden sollen. "Dabei steht im Fokus, auf kleiner Fläche etwas für die Natur und den Klimaschutz zu tun und somit einen Beitrag für Delmenhorst auf dem Weg zur Klimamusterstadt zu leisten", sagt Stadtwerke-Sprecherin Britta Fengler.
Doch ganz günstig sind die Arbeiten nicht. Knapp 40.000 Euro habe die Umgestaltung der Mittelinsel des Hasportkreisels gekostet, so Salmen. Der Kreisel war umgestaltet worden, nachdem aufgrund von Kanalarbeiten die Annenheider Straße und der Kreisel in der vergangenen Woche ohnehin gesperrt gewesen waren. Knapp 70 Kästen aus Cortenstahl sind auf das Rund im Stadtwesten gestellt worden. Die rostroten Metallkästen sind mit Schild, Lehm oder angebohrten Holzscheiten gefüllt und sollen darin Insekten Nistplätze anbieten. Die Flächen um die Insektenhotels herum werden mit Futterstauden bepflanzt, die den Insekten den notwendigen Nektar zur Verfügung stellen.
Der städtische Hautflüglerberater Harald Hesse hatte sich im Gespräch mit dem DELMENHORSTER KURIER zwar über die Dimensionen der Anlage gewundert, für die handwerkliche Arbeit allerdings lobende Worte gefunden. So seien auch genügend kleine Löcher im Bereich von vier bis sechs Millimetern gebohrt worden, die häufig bei Insektenhotels fehlen würden.