Die Zukunft des Bowling-Sports sei in Gefahr, merkt Christian Knospe an. Der 62-Jährige ist nicht nur noch Führungsspieler des Atlas Bowling-Club (ABC) Delmenhorst, sondern auch Vereinsvorsitzender und Vorsitzender des Bowlingverbandes Niedersachsen. Im Trend lägen gemischte Teams mit Männern und Frauen. Diese Mixed-Teams seien zukunftsfähig. „Aber insgesamt gehen die Zahlen nach unten und der Altersschnitt steigt“, weiß Knospe. Er befürchtet: „Es könnte wie bei den Kegeln komplett kippen, wenn wir uns nicht öffnen.“ Es sei wichtig, dass sich die Vereine öffentlichkeitswirksamer aufstellen – das sei auch ein Ziel des ABC.
Knospe hat mehrere Schwachstellen ausgemacht
Vor allem aber brauche es Veränderungen. Der Sport müsse interessanter und zuschauerfreundlicher werden. „Das Spielsystem versteht man als Außenstehender nicht sofort und die Spiele dauern zu lange: Das muss schneller und effektiver gehen“, meint Knospe. Es gäbe durchaus Ideen für andere Spielsysteme. Eine ist, dass in einer Partie nicht mehr vier Spieler eines Teams jeweils einen Zehnerdurchgang spielen (Zehnerdurchgänge wie sie auch vereinslosen Hobbyspielern bekannt sind), sondern es nur noch einen Durchgang mit entsprechenden Spielanteilen der einzelnen Akteure gibt. Bei vielen Aktiven stoße dieser Ansatz jedoch nicht auf Begeisterung: Denn sie würden ja somit weniger spielen als aktuell.
Suboptimal sei auch die Übersichtlichkeit an Spieltagen aus Sicht der Zuschauer, die sehr willkommen seien – aktuell natürlich unter Corona-Auflagen. Im Bowling treffen sich an Spieltagen mehrere Mannschaften, jeder Verein spielt gegen jeden, Partien finden parallel statt. „Man muss also genau gucken, um zu sehen, wer wo spielt“, sagt Knospe.