Wieder eine knappe Niederlage für die Delmenhorst Bulldogs in der Landesliga: Nachdem kürzlich die erste Auswärtspartie in der noch jungen Vereinsgeschichte bei den Oldenburg Knights II mit 18:20 verloren gegangen war, unterlagen die Footballer des Delmenhorster TB nun gegen die Bremen Bulls. Im Vergleich zum Gastspiel in Oldenburg erzielten beide Teams wenig Punkte: Mit 7:3 setzten sich die Bulls durch. „Bei den Profis gibt es so geringe Resultate im Grunde nicht. Auf unserem Niveau ist es leichter zu verteidigen als anzugreifen: Je schlechter die Teams, umso weniger Punkte“, erklärte Bulldogs-Pressesprecher und -Spieler Michael Kerzel nach der Partie.
Nach dem 3:7 sei die Mannschaft kurz enttäuscht gewesen, schilderte Kerzel. Schließlich sollte möglichst der erste Sieg in der Historie des Vereins her. „Wenn wir spielen wie gegen Oldenburg, haben wir eine Chance“, hatte der Pressesprecher im Vorfeld gemeint. An das im Oldenburg-Spiel Gezeigte anzuknüpfen, gelang nur teilweise. „Vom Gefühl her würde ich sagen: Hätten wir wie gegen Oldenburg gespielt, hätten wir gewonnen. Denn Oldenburg ist besser.“ Auf der anderen Seite erwischten die Hausherren keineswegs einen komplett gebrauchten Tag. Die Defense präsentierte sich über die gesamte Dauer des Spiels stark und auch den Offensivspielern gelangen ordentliche Aktionen – aber nur im ersten Durchgang.
Eine eingeplante Schwachstelle
Eine gewisse Ungleichheit zwischen Hintermannschaft und Offense sei bereits vor der Saison einkalkuliert worden. Nahezu alle erfahrenen Spieler waren vor der Spielzeit der Defense zugeordnet worden. Denn: „Um mitzuhalten, muss erst mal die Defense stehen.“ Und das tat sie in den bisherigen Ligaspielen meist sehr solide. Kerzel meint sogar: „Wir haben mit Lohne die beste Defense der Liga.“ In der Offense finden sich hingegen bis auf wenige Ausnahmen Akteure wieder, die vor der Saison noch nie in einem Football-Verein gespielt haben. Aber: „Das sind alles Leute, die Potenzial haben."
Gegen Bremen ließen sie das Ei nach Balleroberungen in der ersten Halbzeit sehr flüssig laufen. Bei den Gästen ging in dieser Spielphase wenig nach vorne. Aus Sicht der Hausherren war das einzige Manko in der ersten Halbzeit, die schlechte Ausnutzung von Chancen. „Möglichkeiten für Touchdowns waren da. Wir haben es verpasst, die Führung auszubauen“, ärgerte sich Kerzel. Die aussichtsreichste Szene ergab sich im zweiten Viertel, als die Defense der Bulldogs den Ball weit vorne eroberte. Nun versuchten die Offensivspieler, die verbleibenden fünf Yards zu überbrücken und somit in die Endzone zu gelangen. In drei Spielzügen misslang dies. Also entschieden sie sich vor dem letzten Spielzug, zumindest drei Punkte – also ein Fieldgoal – erzielen zu wollen. Das glückte. Mit 3:0 ging es somit in die Pause.
Im zweiten Durchgang fanden die Gäste besser in die Begegnung. „Wir haben zu Beginn des dritten Viertels kein Mittel gegen ihr verbessertes Laufspiel gefunden“, stellte Kerzel fest. Folglich führte ein langer Drive mit vielen Läufen im dritten Viertel zu einem Touchdown. Bremen hatte das Spiel gedreht (3:7). Danach passierte nicht mehr viel, die Defensivreihen dominierten. Für Kerzel ging die Niederlage in Ordnung: „Sie haben einen Touchdown gemacht, wir keinen. Deshalb ist es ein verdienter Sieg.“ Wie schon in Oldenburg verloren die Bulldogs nach einer Führung. Gegen die Knights hatten sie mit 18:0 vorne gelegen. „Diesmal kann man nicht davon sprechen, dass wir das Spiel aus der Hand gegeben haben. Denn bei 3:0 kann man mit einem Spielzug ausgleichen oder in Führung gehen."
Am 31. Oktober steht für die Bulldogs das Auswärtsspiel bei den Bulls an. „Wir wissen jetzt, dass wir sie schlagen können, und wollen gewinnen“, sagte Kerzel. Saisonabschluss ist danach am 7. November mit der Partie bei den Lohne Longhorns. Mit vier Siegen aus vier Spielen sind diese Tabellenführer.