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Fußball-Oberliga SV Atlas Delmenhorst holt nur einen Punkt trotz guter Leistung

Gleich mehrere Großchancen nutzen die Mannen von Trainer Dominik Schmidt nicht, der Heeslinger SC ging sogar in Führung. Wie die Partie verlief.
09.09.2023, 21:50 Uhr
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SV Atlas Delmenhorst holt nur einen Punkt trotz guter Leistung
Von Michael Kerzel

Eine schwache Chancenverwertung sowie ein Torwartfehler verhinderten, dass der SV Atlas Delmenhorst drei Punkte vom Heeslinger SC mitbrachte. So mussten sich die Mannen von Coach Dominik Schmidt nach einer guten Leistung mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden zufriedengeben und verbleiben mit nun fünf Punkten aus fünf Spielen im Tabellenkeller der Fußball-Oberliga Niedersachsen. „Ich bin mit dem Spiel zufrieden, mit dem Ergebnis aber nicht. Wir waren 90 Minuten lang klar die bessere Mannschaft. Wir haben den Ball gut laufen lassen, hatten ein gutes Positionsspiel, haben gut füreinander gearbeitet“, sagte Schmidt.

Bei den Delmenhorstern blieben gleich zwei Bankplätze frei, sodass nur fünf Feldspieler für Auswechselungen in Frage kamen. Philipp Eggersglüß musste mit einer Zerrung passen. Atlas stellte daher im Vergleich zu den vergangenen Partien Joel Schallschmidt wieder auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld auf. Als Sturmspitze lief dafür Justin Dähnenkamp auf. Schmidt rotierte im Vergleich zur Vorsfelde-Niederlage die Stammspieler zurück: Die etatmäßige Viererkette mit Philipp Eggert, Kerem Sari, Raoul Cissé und Nicolas Fenski stand hinter Kapitän Florian Stütz, der sich im Aufbau in die letzte Reihe fallen ließ. Tom Trebin lief im offensiven Mittelfeld auf, die Flügelzange bildeten wieder Shamsu Mansaray und Ousman Touray.

Atlas ist das bessere Team

Die Anfangsphase verlief ausgeglichen, die erste Torchance hatten die Blau-Gelben nach einer Viertelstunde: Über mehrere Stationen lief der Ball, bis er rechts am Strafraum zu Fenski kam. Dieser machte einen Haken in die Mitte und schlenzte flach aufs lange Eck. Jeroen Gies ließ den Schuss nach vorne abklatschen, doch die Heeslinger Abwehr klärte letztlich. Nach 20 Minuten schloss Dähnenkamp zu halbherzig und unplatziert ab. Zweimal verpasste Touray eine genaue Hereingabe aus guter Position (16./22.), Schallschmidt köpfte eine Ecke aufs Tor (23.). Atlas war im ersten Viertel – in beiden Halbzeiten gab es nach rund 23 Minuten eine Trinkpause wegen der hohen Temperaturen – die bessere Mannschaft.

Keeper Damian Schobert griff erstmals in der 34. Minute ein, faustete einen zentralen Abschluss von Lenn Spremberg zur Seite. Im direkten Gegenzug bot sich Dähnenkamp die Riesenchance: Mansaray hängte seinen Gegenspieler ab und legte quer. Der Mittelstürmer stoppte die Kugel und zielte freistehend aus acht Meter so ungenau, dass Gies parieren konnte. Die Begegnung nahm nun Fahrt auf: Der ehemalige Werder-Profi Philipp Bargfrede trieb den Ball durch Mittelfeld und setzte Kevin Rehling in Szene, der knapp vorbeischlenzte. Einen Spremberg-Schuss aus 16 Metern lenkte Schobert über den Querbalken (39.), Touray prüfte Gies aus spitzem Winkel (40.). Den Schlusspunkt im ersten Durchgang setzte der Ex-Atlas-Sechser Nico Matern, der einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer ans Außennetz schlenzte. Insgesamt lag das Chancenplus jedoch auf blau-gelber Seite. „Wir müssen zur Pause schon klar führen“, monierte Schmidt.

Rückstand aus dem Nichts

Personell unverändert kamen die Teams aus den Kabinen. Den ersten Warnschuss gab Stütz per Freistoß aus 20 Metern ab, Gies flog und wehrte zur Ecke ab (52.). Im Anschluss verpasste Dähnenkamp eine Stütz-Hereingabe knapp, Trebin scheiterte im Nachgang aus 16 Metern an Gies (52.). Atlas blieb am Drücker, so schoss Touray nach Stütz-Pass knapp am langen Eck vorbei. Das Tor erzielten jedoch die Gastgeber: Mit dem ersten Abschluss im zweiten Durchgang erzielte Malik Gueye von halbrechts das 1:0 (58.). Den unplatzierten Schuss ließ Schobert unter sich durchrutschen. „Man muss den Ball aus dem Winkel halten. Aber man muss die Szene auch besser verteidigen. Der Stürmer läuft zwischen Eggert und Sari durch. Keiner hat Zugriff auf ihn“, ordnete Schmidt ein. Die 1:0-Führung (58.) hatte nicht in der Luft gelegen, doch nur eine Minute später war Gueye wieder durch, nachdem er sich gegen Sari durchgesetzt hatte. Der Atlas-Verteidiger fiel in die Beine des Stürmers und erwischte Gueye mit dem Kopf am Knie. Atlas hatte hier Glück, dass Schiedsrichter Felix Pellnath nicht auf Foul, Elfmeter und Platzverweis entschied. „Wenn ich es richtig gesehen hab, zieht Gueye und dadurch kommt Kerem aus dem Tritt. Dadurch fällt er und trifft ihn dann. Aber ohne das Ziehen passiert das nicht“, meinte der Atlas-Coach.

Kurz darauf waren es die Gäste, die jubelten. Eine zu kurze Kopfballabwehr nahm Stütz rechts im Strafraum stark an und vollende mit links flach zum verdienten 1:1 ins kurze Eck (64.). Leonit Basha hatte nach 76 Minuten die Führung auf dem Fuß, scheiterte aus der Drehung jedoch mit einem Flachschuss an einer Fußabwehr von Gies. In der Schlussviertelstunde neutralisierten sich beide Teams. Trebin für Atlas (88.) und Lennard Martens für Heeslingen (90.) verzeichneten ungefährliche Distanzschüsse. Der in der 80. Minute eingewechselte Dimitrios Ferfelis hatte keinen Einfluss auf das Spielgeschehen. „Wir gehen aus dem Garnichts 0:1 in Rückstand. Aber die Reaktion der Mannschaft danach war gut. Es geht darum, dass wir den Glauben nach vergebenen Chancen nicht verlieren, sondern trotzdem in der Lage sind, das Spiel zu gewinnen“, sagte Schmidt.

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