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Fußball-Regionalliga SV Atlas erarbeitet sich einen Punkt in einem schwachen Spiel

Der Platz war schwer bespielbar und es herrschte böiger Wind. Das beeinträchtigt ein Fußballspiel, doch auch für die Verhältnisse boten der BSV Rehden und der SV Atlas keine gute Partie. Wie das Match verlief.
17.09.2022, 20:54 Uhr
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SV Atlas erarbeitet sich einen Punkt in einem schwachen Spiel
Von Michael Kerzel

Atlas-Trainer Key Riebau war mit dem Spiel nicht zufrieden. Sein Rehdener Pendant Kristian Arambasic war es auch nicht. Auch die meisten Zuschauer waren unzufrieden, sahen sie doch ein insgesamt mäßiges Regionalligaspiel zwischen dem BSV Rehden und dem SV Atlas Delmenhorst. Am Ende gab es keinen Sieger beim 1:1 (1:0), sodass Spieler und Offizielle auch nicht komplett unzufrieden waren.

Ein Grund für das maue Niveau war sicherlich der schwer zu bespielende Rasen. Durch jede Menge Regen – der allerdings pünktlich zum Spielbeginn aufhörte – war das Geläuf tief, immer wieder rutschten die Spieler weg. Gerade die wendigen Brüder Lamin und Ousman Touray kamen damit überhaupt nicht zurecht, und auch Julian Stöhr beispielsweise hatte arge Standprobleme. Auch der böige Wind tat sein Übriges.

Rehden betreibt Chancenwucher

Atlas begann personell wie in der Vorwoche gegen Teutonia Ottensen, fand dieses Mal jedoch überhaupt nicht ins Spiel. Die Viererkette wirkte unsicher, immer wieder verschätzten sich gerade Raoul Cissé und Julian Stöhr bei langen Bällen, die mit viel Rückenwind weiter flogen, als sie es vermuteten. Da auch Willem Hoffrogge und Nico Matern im zentralen Mittelfeld keinen Zugriff bekamen, wurde Rehden auch über flache Schnittstellenpässe gefährlich. Eine ganze Handvoll Großchancen vergab der Gastgeber in der ersten Hälfte. "Das war eine der besten Halbzeiten von uns bisher. Wir hatten drei, vier Hundertprozentige. Wenn wir 2:0 oder 3:0 führen, dann ist das Ding durch", meinte Rehden-Coach Arambasic. Riebau sah das kaum anders: "Ich bin enttäuscht über die erste Halbzeit. Ich bin erbost, was wir auf den Platz gebracht haben. Das war in jeglicher Hinsicht zu wenig. Wir hatten Glück, dass wir nicht 0:2 hinten lagen."

Rehden drückte vor knapp 200 Zuschauern nach einer Abtastphase aufs Tempo. Die erste Großchance kam dabei zufällig zustande: Einen abgerutschten Flachschuss nahm Karam Han völlig freistehend am Elfmeterpunkt an und konnte sich die Ecke aussuchen. Er schoss jedoch zu unplatziert und Eike Bansen rettete mit einer Fußabwehr (9.). Nachdem Hoffrogge bei der Annahme eines Bansen-Passes weggerutscht war, hatte Niklas Kiene aus 20 Metern freie Schussbahn, verzog jedoch deutlich (19.). Der Atlas-Schlussmann rettete danach vor Kevin Coleman, kurz darauf fabrizierte Ebrima Jobe aus guter Position nur einen Querschläger (20.). Rehden hätte zu diesem Zeitpunkt führen können, Atlas hatte jedoch auch zwei Gelegenheiten: Eine Ecke rutschte bis zu Matern durch, der aus rund 18 Metern direkt schoss und deutlich verfehlte (13.). Etwas knapper war es bei Dimitrios Ferfelis, der an eine Stöhr-Flanke nicht herankam (25.).

Verdientes Glückstor

Dass der Gastgeber nach einer knappen halben Stunde in Front ging, war dem Zufall beziehungsweise dem Untergrund geschuldet. Ein harmloser Kiene-Schuss aus knapp 25 Metern wäre in Bansens Armen gelandet, der sich bereits lang gelegt hatte. Doch das Leder sprang auf einem Erdhügel hoch und über den Atlas-Torwart zum 1:0 ins Netz (28.). Der BSV drängte nun auf den zweiten Treffer, die Atlas-Defensive präsentierte sich weiter ungeordnet: Coleman brach rechts durch und scheiterte am sich breitmachenden Bansen, bei der anschließenden Ecke bekam Pierre Becken nicht genug Druck hinter die Kugel, sodass der Atlas-Keeper den Ball fangen konnte (31./32.). Nur vier Minuten später hatte der Gastgeber die größte Chance zum 2:0: Cissé verschätzte sich bei einem langen Ball, Stöhr verlor einen Zweikampf gegen Jobe, der zentral komplett frei vor dem Tor stand und links daneben schoss. Kurz vor der Pause hatte dann Ferfelis die beste Atlas-Gelegenheit: Am langen Pfosten nahm er eine Freistoßflanke von Matern auf Kniehöhe mit dem Kopf und traf nur das Außennetz.

Zur Pause wechselte Riebau Olivér Schindler für den blassen Ousman Touray ein und verstärkte so das Zentrum. Atlas spielte zudem nun mit dem Wind im Rücken und hatte deutliches Übergewicht. Rehden ließ sich tief fallen und kam fast gar nicht mehr nach vorne. Die Delmenhorster waren in erster Linie durch Standards gefährlich, die Partie wurde mit zunehmender Dauer immer zerfahrener, woran auch der ohne Linie pfeifende Jost Steenken seinen Anteil hatte. Ließ der Unparteiische zu Beginn noch sehr viel durchgehen, wechselte er während der Partie dazu, sehr kleinlich zu werden und viele Gelbe Karten für harmlose Aktionen zu verteilen. Es war, wie Arambasic sagte, für die Spieler nicht abzuschätzen, wie Zweikämpfe bewertet würden.

Erarbeiteter Ausgleich

Atlas hatte im zweiten Durchgang eine Handvoll Chancen: Zunächst prüfte Erdogan nach einer Ecke Schlussmann Flemming Niemann per Kopf, doch der BSV-Keeper lenkte das Leder über die Latte (48.). Nach einem Freistoß von Schindler schaffte es der Innenverteidiger nicht, das Leder zu drücken (60.). Ein Abschluss vom eingewechselten Steffen Rohwedder blockte Becken gerade noch zur Ecke, Mattia Trianni schlenzte über das Tor (74./79.). Atlas belohnte sich für die Mühen nach 84 Minuten: Rohwedder köpfte eine Schindler-Ecke zum 1:1 in die Maschen. "Dass wir einen Gegentreffer nach einem Standard bekommen haben, ärgert mich maßlos. Sonst haben wir nicht viele Chancen zugelassen", meinte Arambasic. Der beste Angriff der Blau-Gelben führte fast noch zum Sieg: Über Marco Stefandl und Lamin Touray landete das Leder bei Trianni im Strafraum. Dieser traf den Ball nicht voll, brachte ihn aber dennoch an Niemann vorbei – doch Kiene klärte kurz vor der Linie (90.).

Letztlich konnte Riebau mit dem Punkt etwas besser leben als sein Gegenüber. "Aufgrund der zweiten Halbzeit ist das 1:1 okay. Wir sind froh, dass wir nicht als Verlierer vom Platz gehen", sagte der Atlas-Coach.

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