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Fußball-Regionalliga Das Spiel der erfüllten Träume – SV Atlas Delmenhorst schlägt Ottensen

Der SV Atlas Delmenhorst hat nach zwei Niederlagen in Folge wieder einen Sieg gelandet. Neben dem Ergebnis sorgten nach dem Spiel gegen Teutonia Ottensen auch ein paar schöne Randgeschichten für beste Laune.
11.09.2022, 19:17 Uhr
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Das Spiel der erfüllten Träume – SV Atlas Delmenhorst schlägt Ottensen
Von Christoph Bähr

Ein Spiel, in dem sich gleich vier Spieler einen großen Traum erfüllen, gibt es nur ganz selten. Das Duell in der Fußball-Regionalliga Nord zwischen dem SV Atlas Delmenhorst und dem FC Teutonia 05 Ottensen am Sonntag bot neben der großen Nachricht, dass der SVA mit 4:2 (2:0) gewonnen hat, noch mehrere schöne kleine Geschichten von erfüllten Wünschen. Da waren zum einen die Brüder Ousman und Lamin Touray, die zum ersten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel gemeinsam für eine Mannschaft aufliefen und dann auch noch zusammen das wichtige 1:0 herausspielten. Zum anderen war da Steffen Rohwedder, der in der vergangenen Saison noch in der Bezirksliga spielte und nun sein erstes Viertliga-Tor erzielte. Und dann war da noch der Delmenhorster Emre Karagöz, der für wenige Sekunden sein Regionalliga-Debüt feiern durfte.

Nach dem Abpfiff, als Atlas nach zwei Niederlagen in Serie wieder gewonnen hatte, gab es im Delmenhorster Stadion also viele glückliche Gesichter zu sehen. Eines davon gehörte Ousman Touray, der betonte: "Mein Bruder und ich hatten nicht damit gerechnet, dass es klappt. Umso schöner ist es, dass der Traum, gemeinsam auf dem Platz zu stehen, jetzt in Erfüllung gegangen ist." Dass es dazu kam, lag auch an der Aufstellung von Atlas-Trainer Key Riebau, der in der Startelf gleich fünf Angreifer aufbot. Die Tourays agierten als offensive Flügelspieler, während der wieder genesene Dimitrios Ferfelis und Mattia Trianni im Sturmzentrum spielten. Marco Stefandl, eigentlich Außenstürmer, half als Rechtsverteidiger in der Viererkette neben Efkan Erdogan, Raoul Cissé und Julian Stöhr aus. Nico Matern und Willem Hoffrogge bildeten das defensive Mittelfeld.

Umschaltspiel klappt hervorragend

"Wir waren vom Personal her zwar offensiv aufgestellt, aber unsere Ausrichtung war trotzdem eher defensiv", betonte Riebau. "Wir wollten Ottensen den Ball überlassen und die Räume dahinter nutzen." Atlas setzte vor 1002 Zuschauern also auf Umschaltmomente, und das funktionierte in der ersten Hälfte hervorragend. In der 22. Minute spielte Ousman Touray einen perfekten Steilpass auf Lamin Touray, der die gegnerische Abwehr stehen ließ und zum 1:0 einschob – blindes Verständnis unter Brüdern. "Ich weiß natürlich genau, wie mein Bruder auf dem Platz tickt, und kenne seine Laufwege", sagte Ousman Touray. Die Führung war verdient, denn vor der Pause hatte Atlas ein klares Chancenplus aufzuweisen.

Ein Trianni-Tor zählte nicht, weil er Gegenspieler Gazi Siala vorher leicht geschubst hatte (41.). Lange darüber ärgern mussten sich die Delmenhorster aber nicht, denn zwei Minuten später verwertete Ferfelis eine flache Hereingabe von Ousman Touray aus kurzer Distanz zum 2:0 (43.). "Das hatten wir uns natürlich ganz anders vorgestellt", sagte Teutonia-Trainer David Bergner. "In der Halbzeit haben wir etwas umgestellt und sind dann besser geworden, weil wir die Zweikämpfe angenommen haben."

Elfmeter und Rote Karte gegen Ottensen

Zweimal verteidigten die Delmenhorster nicht konsequent genug, und plötzlich stand es 2:2. Nachdem Atlas-Torwart Eike Bansen einen Schuss des eingewechselten Linus Meyer abgewehrt hatte, ging kein Blau-Gelber energisch zum Ball und Pascal Steinwender staubte zum 1:2 ab (62.). Vier Minuten später durften die Gäste sich im gegnerischen Strafraum den Ball zuschieben, Meyer umkurvte Bansen und traf zum 2:2 (65.). Die Partie drohte nun komplett zu kippen, doch im direkten Gegenzug folgte die vorentscheidende Szene: Teutonia-Verteidiger Ismael Mansaray verschätzte sich bei einem langen Ball und foulte dann Trianni. Schiedsrichter Tim-Alexander Strampe entschied auf Strafstoß und zeigte dem Hamburger die Rote Karte wegen Notbremse. Ferfelis verwandelte sicher zum 3:2, es war sein sechster Saisontreffer. "Wir hatten natürlich Glück, dass Ottensen direkt nach dem 2:2 dieser Fehler passiert ist", sagte Riebau. Bergner war derweil bedient: "Wir müssen zusehen, dass wir weniger Elfmeter verursachen und weniger Rote Karten bekommen. Sonst gewinnt man in der Regionalliga kein Spiel."

In Überzahl hatte Atlas mehrere große Chancen, doch zweimal Trianni (83./84) und zweimal Rohwedder (86./86.) verpassten die Entscheidung. "Wenn man solche Gelegenheiten auslässt, bekommt man oft noch das Gegentor", sagte Bastian Fuhrken, der Sportliche Leiter des SV Atlas. Sehr zu seiner Erleichterung kam es anders: Rohwedder war nach einem Aufsetzer eher am Ball als Teutonia-Torwart Yannick Zummack und köpfte das erlösende 4:2 (90.+3). "Für ihn freue ich mich unheimlich", unterstrich Riebau, der aber unbedingt auch die ganze Mannschaft loben wollte: "Die Jungs haben den Matchplan super umgesetzt. Das war ein richtig geiles Spiel."

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