Nach der langen Corona-Pause durften die Rock 'n' Roll-Paare des TV Deichhorst nun wieder ihr Können zeigen. Vor gut 800 Zuschauern in der ausverkauften Paul-Dinter-Halle in Königs Wusterhausen sicherte sich das Tanzpaar Karina Kunst/Levi Ellmers in der Akrobatik-B-Klasse die deutsche Vizemeisterschaft. Charlotta Meyer/Jesko Opitz sowie Alica Kreye/Janosch Ahlers, ebenfalls vom TVD, gingen jeweils in der C-Klasse an den Start und überzeugten dort.
In der B-Klasse gab es mit 19 gemeldeten Paaren das größte Teilnehmerfeld, 16 davon mussten sich über Vor- und Zwischenrunde fürs Finale qualifizieren, während drei Paare aufgrund einer Sonderregelung gemäß ihrer Platzierungen auf kleinen Sportturnieren hierfür gesetzt waren, berichtete TVD-Trainer Walter Buck. Diese hatten dadurch den Vorteil einer geringeren Belastung am Turniertag. Kunst/Elmers waren nicht gesetzt, da sie erst seit März dieses Jahres zusammen tanzen. "Mit einer starken und fehlerfreien Leistung beim Akrobatikprogramm überzeugten Karina und Levi die Zuschauer und Wertungsrichter und wurden mit Abstand auf Platz eins gesetzt. Auch von den Verantwortlichen für den nationalen deutschen Nachwuchskader kamen lobende Worte", teilte Tanztrainer Walter Buck mit. In der Zwischenrunde, nach einer weiteren guten Tanzrunde, war das Deichhorster B-Paar wieder ganz oben auf der Ergebnisliste zu finden und zog als Titelfavorit ins Finale ein.
Titel knapp verpasst
Das Finale der B-Klasse begann mit der Fußtechnikrunde in der Kunst/Elmers mit wenig Punkten Abstand das drittbeste Ergebnis erzielten und noch die Chance hatten, mit ihrem Akrobatikprogramm das Turnier für sich zu entscheiden. "Beim abschließenden Akrobatikfinale gelang es den Deichhorstern allerdings in der stark aufgeheizten Halle nicht, die Leistungen aus den bisherigen Tanzrunden zu wiederholen", sagte Buck. Die kräftezehrenden Vor- und Zwischenrunden forderten ihren Tribut. "Bei der Akrobatik fehlte die letzte Präzision, die sie noch in den Runden zuvor auszeichnete und ein kleiner Taktfehler schlich sich ein", erklärte der Tanztrainer, warum es "nur" zum Vizetitel reichte – mit dem die Beteiligten selbstredend hochzufrieden waren.
Mit 79,16 Punkten und damit nur 0,24 Punkten Abstand holten sich die Dresdener Celina Nischan und Jeremy Kionka den deutschen Meistertitel. Sie hatten den Vorteil, direkt im Finale gesetzt zu sein und mussten sich nicht über die Vorrunden qualifizieren. "Dies soll trotzdem auf keinen Fall ihren berechtigten Sieg schmälern", meinte Buck. Das Ziel für Karina Kunst und Levi Elmers in der kommenden Saison sei klar: deutsche Meister B-Klasse werden, Aufnahme in den nationalen Nachwuchskader und die Teilnahme an internationalen Wettbewerben.
C-Paare überzeugen
Beide Deichhorster Paare traten hier direkt im Finale an, da nicht alle angemeldeten Team angereist waren. In der ersten Runde mussten zunächst Alica Kreye und Janosch Ahlers ran. Die beiden zeigten eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur deutschen Meisterschaft vor einem Jahr und belegten den sechsten Platz. "Vor allem Körpersprache und Wirkung nach außen hat sich deutlich verbessert. Das Trainingsziel für die nächsten Turniere ist klar: Während es in der Tanztechnik noch Reserven gibt, fehlen im Akrobatikprogramm noch die Höchstschwierigkeiten", ordnete Buck ein.
Mit Charlotta Meyer, die noch vor einem Jahr bei den Junioren antrat, und dem bereits in der B-Klasse erfahrenen Jesko Opitz hat sich erst vor wenigen Wochen ein neues Deichhorster C-Paar gebildet. Mit neuen Akrobatikelementen, die aus der B-Klasse für die C-Klasse übernommen wurden, haben die beiden ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. "Während die meisten Akrobatiken bereits auf hohem Niveau und nur mit einem kleinen Landefehler beim 'Valentino' präsentiert wurden, fehlte es noch an der an der gemeinsamen Routine und tänzerischen Präsenz. Ein vermeintlicher Taktfehler, der in der Nachbetrachtung eher als Rhythmusfehler hätte eingestuft müssen, kostete schließlich die Punkte, die zum Vizemeistertitel fehlten", analysierte Buck. Dennoch ließ das Paar einen Großteil der Konkurrenz hinter sich tanzte auf Rang drei. "Von Meyer/Opitz wird man in Zukunft nicht nur in der C-Klasse Siege erwarten dürfen, ihr Ziel ist auch der Aufstieg in die B-Klasse", machte Buck klar.