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Vor Oberliga-Topspiel So läuft es für die Ex-Spieler des SV Atlas bei der FSV Schöningen

Bei der FSV Schöningen spielen drei Akteure, die in der vergangenen Saison noch das Trikot des SV Atlas Delmenhorst trugen. Ein Wiedersehen auf dem Platz gibt es aber wohl nur mit einem dieser Spieler.
14.03.2025, 16:00 Uhr
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So läuft es für die Ex-Spieler des SV Atlas bei der FSV Schöningen
Von Christoph Bähr

Christian Benbennek würde das Thema am liebsten gar nicht groß besprechen. "Besonders ist das Spiel nicht. Das Hinspiel war besonders, doch jetzt spielt das keine Rolle mehr", sagt der Trainer der FSV Schöningen. Thema abgehakt? Ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn Ousman Touray, Shamsu Mansaray und Kerem Sari stehen immer noch besonders im Fokus, wenn es gegen ihren Ex-Klub SV Atlas Delmenhorst geht. Gerade die Wechsel von Mansaray und Sari sorgten vor Saisonbeginn aufgrund der Umstände für Ärger in Delmenhorst. Ein Wiedersehen auf dem Platz dürfte es mit den beiden beim Duell des SV Atlas gegen Schöningen an diesem Sonnabend (14 Uhr) aus Verletzungsgründen allerdings nicht geben, während Touray im Spitzenspiel der Fußball-Oberliga Niedersachsen zum Einsatz kommen könnte.

Innenverteidiger Sari lief letztmals am 9. November 2024 beim 0:0 gegen Arminia Hannover für Schöningen auf. Seitdem fehlt er. Wann er wieder spielen könnte, will Benbennek auf Nachfrage nicht verraten. Auch zum verletzten Mansaray sagt der Coach nichts. Der Außenstürmer stand letztmals am 30. November 2024 beim 3:0 über Lupo-Martini Wolfsburg auf dem Platz. Bis dahin kam der 25-Jährige auf 20 Pflichtspiele und vier Tore für Schöningen. Sari bestritt bislang 13 Partien und kassierte dabei zu Saisonbeginn jeweils eine Gelb-Rote Karte im Pokal sowie in der Liga.

Touray eingewechselt

Beim 3:2-Erfolg der Schöninger in Delmenhorst stand Mitte September 2024 noch das komplette Ex-Atlas-Trio in der Startelf. Beim jüngsten 4:3-Erfolg der Schöninger gegen die U23 von Eintracht Braunschweig gehörte nur Touray zum Kader. In der 53. Minute wurde er eingewechselt. Bildete Touray bei Atlas noch zusammen mit Mansaray die offensive Flügelzange, so agiert er bei Schöningen etwas defensiver und kommt oft als Schienenspieler zum Einsatz. In 22 Pflichtspielen traf er zweimal für den Oberliga-Tabellenführer. Touray war der Erste, der sich für den Gang von Delmenhorst nach Schöningen entschied. Ein Atlas-Angebot zur Vertragsverlängerung lehnte er ab. Sein Kumpel Mansaray folgte ihm wenig später, auch wenn er Atlas schon zugesagt haben soll. Sari verließ Delmenhorst derweil mit der Begründung, in seine bayrische Heimat zurückkehren zu wollen. Dass er in Schöningen landete, passte dann nicht wirklich dazu. "Die Wechsel hatten einen faden Beigeschmack", sagte Atlas-Sportvorstand Bastian Fuhrken damals.

Inzwischen ist etwas Zeit vergangen, und das Thema hat sich abgekühlt. Schöningens Trainer Benbennek ist zufrieden mit den drei Zugängen aus Delmenhorst. "Sie sind jetzt Schöninger Jungs. Sie haben viel sportliche Qualität, sind menschlich super Jungs und haben sich sehr gut integriert", betont er. Touray, Mansaray und Sari sind Teil einer großen Schöninger Transferoffensive. Vor der Saison kam unter anderen auch der drittligaerfahrene Innenverteidiger Philipp Harant in die 11.000-Einwohner-Stadt an der Grenze Niedersachsens zu Sachsen-Anhalt. In der Winterpause folgte mit Federico Palacios ein echter Hochkaräter. Der 29-jährige Offensivspieler bringt es auf 19 Bundesliga-Einsätze (zwei Tore) für RB Leipzig und den 1. FC Nürnberg.

Holpriger Start nach der Winterpause

Mit Torjäger Christian Beck verfügt Schöningen zudem über einen ehemaligen Zweitliga-Stürmer. Was die individuelle Qualität anbelangt, ist der Tabellenführer in der Oberliga damit eine Klasse für sich. Dennoch kam die Benbennek-Elf holprig aus der Winterpause. Nach einem 1:1 beim FC Verden 04 und einer 1:2-Niederlage beim TuS Bersenbrück gelang am vergangenen Sonntag der erste Sieg des Jahres: Harant traf in der Nachspielzeit zum 4:3 bei der U23 von Eintracht Braunschweig. "Das war ein schwieriges Spiel und noch dazu ein Derby. Dass wir durch einen Lucky Punch gewonnen haben, ist natürlich super für die Stimmung", unterstreicht Benbennek.

Die Probleme nach der Winterpause seien auch durch die suboptimalen Trainingsbedingungen zu erklären gewesen, denn ein Kunstrasenplatz habe dem Team nicht zur Verfügung gestanden, schildert Benbennek. "Dass wir jetzt wieder auf Naturrasen trainieren und spielen können, tut uns gut." Trotz der Punktverluste gegen Verden und Bersenbrück steht Schöningen auf Platz eins und hat weniger Partien bestritten als die direkten Verfolger. Atlas könnte mit einem Sieg gleichziehen, hat aber bereits zwei Spiele mehr absolviert als der kommende Gegner.

Aufstieg ist das erklärte Ziel

"In dieser Liga muss man immer hellwach sein. Wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen", sagt Benbennek. Diesen Anspruch müssen die Schöninger auch haben, schließlich ist der Regionalliga-Aufstieg seit der Winterpause ihr offiziell erklärtes Ziel. "Wenn man da oben steht, sollte man dieses Ziel auch formulieren. Wem will man denn Märchen erzählen? Wir setzen uns dadurch aber nicht selber unter Druck, denn wir müssen nicht hoch. Wir wollen einfach alles tun, um es zu schaffen", sagt Benbennek. Ein Selbstläufer werde der Aufstieg keinesfalls. Andere Teams hätten das gleiche Ziel, würden es nur nicht so klar formulieren. Dazu zähle auch der SV Atlas, glaubt Schöningens Trainer.

Dass die Delmenhorster neun der zurückliegenden zehn Spiele gewonnen haben, ist Schöningens Coach natürlich nicht verborgen geblieben. "Durch den Trainerwechsel ist dort etwas passiert. Atlas ist brandgefährlich und hat eine richtig gute Mannschaft", sagt Benbennek und fügt hinzu: "Das wird ein sehr herausforderndes Spiel zwischen zwei starken Teams. Auf dem Papier gibt es keinen Favoriten."

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