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Fußball-Oberliga "Durch Defensive dominieren": So geht Atlas ins Topspiel in Schöningen

Der SV Atlas Delmenhorst reist zum Tabellenführer FSV Schöningen, der einige Ex-Profis aufbieten kann. Trainer Key Riebau will sich im Oberliga-Topspiel trotzdem nicht zu sehr nach dem Gegner richten.
14.03.2025, 17:18 Uhr
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Von Christoph Bähr

Was die individuelle Qualität angeht, wartet auf den SV Atlas Delmenhorst die stärkste Mannschaft der Fußball-Oberliga Niedersachsen. Das ist für Trainer Key Riebau klar. "Man braucht sich nur die Namen anzugucken. Da sind einige Spieler dabei, die schon vieles erlebt haben", sagt er vor dem Topspiel seines SV Atlas bei der FSV Schöningen an diesem Sonnabend (14 Uhr). Was die Delmenhorster den großen Namen entgegensetzen wollen, ist für ihn auch eindeutig: "Unser Kollektiv."

Seit Riebau auf den Trainerstuhl zurückgekehrt ist, hat Atlas neun von zehn Spielen gewonnen. Die große Stärke ist tatsächlich das funktionierende Kollektiv. Jeder renne für den anderen und bügele Fehler aus, heißt es aus der Mannschaft immer wieder, wenn es darum geht, warum die Blau-Gelben zuletzt so stark spielten. Nur drei Gegentore kassierten sie in den zehn Partien unter Riebau. Seit 434 Minuten steht die Null. Wahrt Atlas die weiße Weste auch beim Tabellenführer? "Das würde ich mir natürlich wünschen, aber auch ein Gegentor würde uns nicht umwerfen. Wir haben viel Selbstvertrauen und sind darauf vorbereitet, dass wir irgendwann mal wieder ein Tor kassieren", versichert Riebau.

Gegner haben Respekt

Auf der anderen Seite hat die Atlas-Serie auch für Respekt bei den Gegnern gesorgt. "Man merkt, dass die anderen Mannschaften ein größeres Augenmerk auf uns richten und sich am Reißbrett Ideen ausmalen, wie sie uns knacken können", sagt Riebau. Allerdings geht der Atlas-Trainer davon aus, dass sich ein Topteam wie Schöningen nicht zu sehr nach dem Gegner richtet. "Es wird schon interessant. Pressen sie hoch? Oder lauern sie eher auf Konter? Ich glaube, es wird ein Mix aus beidem", blickt Riebau voraus. Atlas werde seine Spielweise jedenfalls nicht ändern. "Wir wollen durch Defensive dominieren und dem Gegner wieder wenig Möglichkeiten zum ruhigen Spielaufbau geben. Das hat die anderen Mannschaften zuletzt merklich genervt", betont der Atlas-Coach.

Eine besondere Warnung spricht er vor dem Ex-Zweitliga-Stürmer Christian Beck aus: "An ihm müssen wir immer dran sein und dafür sorgen, dass er die Bälle nicht durchstecken kann." Von den drei Schöninger Spielern, die vorher in Delmenhorst aktiv waren, kennt Riebau Ousman Touray und Kerem Sari. Shamsu Mansaray spielte nur unter seinem Vorgänger Dominik Schmidt. "Was Schöningen allein durch diese drei Spieler an Qualität dazugewonnen hat, ist beachtlich. Kontakt gibt es zu Ousman und Kerem nicht mehr, aber ich freue mich, wenn ich sie wiedersehe", sagt Riebau. Zuletzt spielte nur Touray für Schöningen, die anderen beiden fehlten.

Chance auf Platz eins

Im Hinspiel standen Touray, Sari und Mansaray noch in der Startelf, als Atlas bis zur 89. Minute mit 2:1 führte und dann durch zwei späte Gegentore mit 2:3 verlor. Riebau war zu der Zeit noch kein Atlas-Trainer. Die Spieler brennen aber auf Wiedergutmachung. "Wir haben die Punkte im Hinspiel weggegeben, das müssen wir jetzt reparieren", betont etwa Innenverteidiger Dylan Burke. Ein Sieg könnte Atlas zumindest vorübergehend auf Platz eins katapultieren. Zwar hat Schöningen zwei Partien weniger absolviert und andere Konkurrenten spielen erst am Sonntag, aber der Sprung nach oben würde den Blau-Gelben zweifellos noch mehr Schwung verleihen. Am Ende steigt der Oberliga-Meister direkt in die Regionalliga auf. Der Zweite nimmt an einer Aufstiegsrunde mit den Meistern aus Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein teil.

In Schöningen kann Riebau wieder auf Mittelfeldspieler Joel Schallschmidt bauen, der nach seiner Außenbandverletzung in den Kader zurückkehrt. Lamine Diop wurde beim jüngsten 2:0-Sieg über den Heeslinger SC nach einem Infekt noch geschont, dürfte jetzt aber wieder ganz fit sein. Am Montag war der Stürmer bereits in der Hallenfußball-Liga "Baller League" im Einsatz und unterlag mit Calcio Berlin 3:6 gegen Beton Berlin. Dagegen ist der Einsatz von Sinan Brüning wegen einer Hüftprellung fraglich. Neben Michael Yeboah, der noch länger fehlt, fällt auch Philipp Eggersglüß wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade definitiv aus.

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Zwei Verträge verlängert

Am Tag vor dem Spitzenspiel der Fußball-Oberliga bei der FSV Schöningen hat der SV Atlas Delmenhorst gleich zwei positive Nachrichten verkündet: Mit Damian Schobert und Marlo Siech verlängerten zwei Leistungsträger ihre auslaufenden Verträge bei den Blau-Gelben. Beide unterschrieben jeweils einen neuen Kontrakt mit zweijähriger Laufzeit, wie der aktuelle Oberliga-Vierte am Freitagnachmittag mitteilte.

Schobert hatte kürzlich im Gespräch mit dem DELMENHORSTER KURIER betont, dass er sich bei Atlas sehr wohlfühle und eine Vertragsverlängerung angedacht sei. Nun ist alles in trockenen Tüchern. Der Torwart spielt seit 2023 in Delmenhorst und ist die unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten. 16 Pflichtspiele bestritt der 25-Jährige in der laufenden Saison, aktuell ist er persönlich seit 562 Minuten ohne Gegentor. Die gesamte Atlas-Mannschaft hält seit 434 Minuten am Stück die Null. Daran hat Innenverteidiger Siech einen großen Anteil, der in der aktuellen Spielzeit bislang 22 Pflichtpartien (zwei Tore) absolvierte. Der gebürtige Delmenhorster spielte bereits von 2017 bis 2021 für Atlas und kehrte im Juli 2023 zu den Blau-Gelben zurück.

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