Der schulische Erfolg von Kindern hängt noch immer stark vom jeweiligen Elternhaus ab. Das zeigen laut Bildungsministerium nationale und internationale Studienergebnisse. Diesem Zustand soll nun aktiv entgegengewirkt werden. Mehrere Monate lang hatten Bund und Länder über das Startchancen-Programm diskutiert, jetzt steht der Beschluss: Schulen in schwierigen sozialen Lagen sollen Extrageld bekommen, damit sie ihre Herausforderungen bewältigen zu können. Vor allem förderbedürftigen Kindern soll so geholfen werden. Am Freitag wurde die Vereinbarung dazu vorgestellt – auch der FDP-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Delmenhorst, Wesermarsch, Landkreis Oldenburg, Christian Dürr, äußerte sich.
„Mit dem Startchancen-Programm bringen wir das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik auf den Weg“, sagte Dürr zur Vereinbarung von Bund und Ländern. Nicht das Elternhaus dürfe darüber entscheiden, welche Chancen ein Kind im Leben hat, sondern Fleiß und Talent.
20 Milliarden Euro für zehn Jahre
„Die besten Schulen müssen in die Viertel mit den größten Herausforderungen.“ Das von Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) initiierte Startchancen-Programm im Umfang von 20 Milliarden Euro soll einen überfälligen Paradigmenwechsel in der Bildungsfinanzierung einläuten.
Dürr, der auch Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag ist, erklärte: „Damit können wir bis zu 4000 Schulen nicht nur besser ausstatten, sondern sie durch bedarfsgerechte Schul- und Unterrichtsentwicklung in ihren pädagogischen Aufgaben unterstützen.“ Als Verteilungsgrundlage der Gelder diene erstmals nicht der sogenannte Königsteiner Schlüssel, sondern ein Sozialindex. „Das ist ein echter Gamechanger", sagte er. Denn dort, wo der Bedarf am dringendsten ist und die Herausforderungen für Kinder und Jugendliche am größten sind, sollen Startchancen-Schulen entstehen und am meisten Unterstützung erhalten.
Geld für Ausstattung und Personal
Das Geld solle einerseits in die Ausstattung der Schulen, andererseits in mehr Personal für die Schulsozialarbeit fließen. Zudem sollen die Startchancen-Schulen ein Chancenbudget erhalten, welches sie nach eigenem Bedarf einsetzen können. „Indem wir allen jungen Menschen echte Startchancen ins Leben geben, legen wir das Fundament für das Aufstiegsversprechen“, so Dürr.
Länder wählen Schulen
Das Startchancen-Programm ist ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Laut Bildungsministerium braucht die "Kompetenzentwicklung eine Trendwende, um das Potenzial der jungen Generation nicht zu verschenken." Etwa 4000 Schulen bundesweit sollen so zu Startchancen-Schulen werden. "Das Programm soll zum Schuljahr 2024/25 starten", heißt es. Die Auswahl der geförderten Schulen erfolgt durch das jeweilige Land anhand geeigneter und transparenter Kriterien. Diese seien wissenschaftsgeleitet und orientieren sich an den Zielsetzungen des Startchancen-Programms.