Die Liebe zum SV Werder in Bremen und umzu ist groß, das zeigt sich nicht nur in den ausverkauften Heimspielen, sondern vor allem auch im enormen Überhang an Ticketanfragen. Es soll Mitglieder geben, die in der vergangenen Saison für jedes Heimspiel Karten angefragt haben und im Losverfahren keine einzige erhielten. Der Verein reagiert mit neuen Regeln für Dauerkarteninhaber. Ticket-Hamsterei soll unterbunden, mehr Fairness geschaffen werden. Verständlich, aber auch ein Ärgernis für manchen treuen Fan. Für Werder ist es ein Balanceakt zwischen Fanbindung und Steuerung eines überlasteten Systems.
Dass ein geplanter Ausbau auf 50.000 Plätze vor fast 20 Jahren wegen hoher Baukosten gestrichen wurde, mag damals nachvollziehbar gewesen sein – heute wirkt es wie eine verpasste Chance. Ein größerer Zuschauerbereich ist für Werder inzwischen alternativlos. Nicht nur, um der Nachfrage gerecht zu werden, sondern auch, um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben.